Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 237 cd/m². Dies sind nur mäßige Werte, die in hellen oder sehr sonnigen Arbeitsumgebungen zu Problemen führen können. Fujitsu gibt eine maximale Helligkeit von 250 cd/m² mit einer mittleren Betriebsdauer (MTBF) von 70.000 Stunden an. Die Minimalhelligkeit des Fujitsu B24-8 TE Pro beträgt 60 cd/m². Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels liegt im Durchschnitt bei sehr guten 1120:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (also die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Helligkeitsverteilung ist mit einer durchschnittlichen Abweichung von 7,61 Prozent befriedigend, der Maximalwert mit 12,82 Prozent gut. Auch subjektiv betrachtet ist die Ausleuchtung befriedigend. Zu den Bildecken hin sind durchaus Abweichungen wahrnehmbar. Die Farbhomogenität ist gut. Die mittlere Abweichung Delta C beträgt lediglich 1,23 und die Maximalabweichung in der unteren linken Ecke 2,24 Delta C.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Fujitsu besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Blickwinkelstabilität des B24-8 TE Pro kann als sehr gut bezeichnet werden. Fujitsu hat hier offenbar ein IPS-Panel verbaut, auch wenn dies vom Hersteller nirgendwo dokumentiert wird. Das IPS-Panel liefert im Blickwinkelbereich bis ca. 70 Grad sehr gute Ergebnisse. Bei Blickwinkeln von 20 Grad sind eine leichte Abdunkelung der Farben und ein leichter Kontrastverlust bemerkbar. Danach wird der Kontrastverlust stärker sichtbar. Die Farbwerte bleiben weitgehend neutral. Das Foto zeigt den Bildschirm des B24-8 TE Pro aus verschiedenen Blickwinkeln bei +/-75 Grad horizontal und +45/-30 Grad vertikal.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-Rite-i1-Display-Pro-Colorimeter und ein X-Rite-i1-Pro-Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Im Werkszustand erzielt der Fujitsu B24-8 TE Pro eine Farbraumabdeckung von 92 Prozent des sRGB-Farbraumes. Durch die Kalibration des Monitors konnten noch gute 91 Prozent wiedergegeben werden.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Im Werkszustand testen wir die farbliche Neutralität des Monitors im Hinblick auf die Grauwerte. Dabei sind nach dem Reset im OSD folgende Werte vorgegeben: Helligkeit 70, Kontrast 50, Schwarzwert 50, Modus „Büro“, Farbtemperatur „Nativ“ mit RGB (100, 100, 100).
Der Fujitsu B24-8 TE Pro zeigt in der Werkseinstellung eine deutlich zu kühle Abstimmung. Die Gammakurve steigt nicht leicht an, sondern fällt ab, was schließlich zu zunehmenden Abweichungen bei den helleren Grauwerten führt. Das IPS-Panel trifft den typischen Gamma-Wertverlauf nur bei den dunklen Grauwerten. Der Weißpunkt ist mit 6900 K etwas kühler abgestimmt. Die Grauwerte werden mit einem mittleren Delta C von 4,3 sehr schlecht wiedergegeben.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der Fujitsu B24-8 TE Pro besitzt einen ausgewiesenen sRGB-Modus. Für die Messungen zum Vergleich mit dem sRGB-Farbraum wurde daher dieser Modus herangezogen.
Der Fujitsu B24-8 TE Pro enttäuscht bei der Wiedergabe der Grauwerte auch im sRGB-Modus, in dem sich lediglich die Bildschirmhelligkeit auf den Wert 50 reduziert. Das durchschnittliche Delta C liegt bei sehr mangelhaften 4,2, die Delta-C-Range bei ebenfalls schlechten 5,71. Bei den Farbwerten schneidet er mit einer mittleren Abweichung von 2,8 zumindest befriedigend ab. Die Farbraumabdeckung ist hingegen mit 92 Prozent im unkalibrierten Zustand gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der Fujitsu B24-8 TE Pro aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Farbtemperatur „Benutzerfarbe“) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Offenbar ist das TS Pro Modell nicht nur eine Farbvariante – mein Exemplar hat nämlich einen HDMI-Anschluss statt Displayport! Im Datenblatt steht übrigens explizit IPS-Panel – wurde vielleicht im Zuge der Hardwarerevisionen geändert (wie der Displayport)…?