Profilgenauigkeit sRGB
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Wir beschränken uns dabei nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die sRGB-Empfehlungen bezgl. Weißpunkt und Gradation erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben. Die Referenzwerte leiten sich entsprechend aus dem Monitorprofil ab.
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | 6442 | 6441 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.44 100.00 108.66 | 95.44 100.00 108.63 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | 0,7059 | 0,0175 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | 0,8593 | 0,8536 |
Helligkeit / cd/m² | 138,6 | 138,6 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | – |
Kontrast / x:1 | – | – |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~2,2 (avg.) |
* CCT-Bezug
Die Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf den weiter unten aufgeführten Parametern (Helligkeit: Sofern mit Bordmitteln erreichbar). Die Anführungszeichen sollen deutlich machen, dass es im Rahmen der Kalibrierung keinesfalls zu einer zielgerichteten Farbraumemulation kommt, sondern lediglich die in Klammern aufgeführten Vorgaben und eine möglichst hohe Neutralität bzw. Linearität sichergestellt werden. Die „Farbechtheit“ wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software und der im Profil erfassten Monitorcharakteristik erreicht. Weißpunkt und Gradation sind dabei im Rahmen der Kalibrierung keine fixen Größen.
„sRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: sRGB, Weißpunkt: D65):
Helligkeit: 20, Rot: 100, Grün: 100, Blau: 84, Gamma: 2,0.
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem sRGB-Profil des Arbeitsfarbraumes versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 6493 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 95.45 100.00 109.47 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,7976 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,9085 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 135,1 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | 0,14 |
Kontrast / x:1 | – | 964 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~2,06 (avg.) |
* CCT-Bezug
Durch die Kalibrierung wurde der Ausschlag des blauen und grünen Balkens abgeschwächt und auch der Weißpunkt fast genau erreicht. Dies wurde aber auf Kosten der anderen Werte erreicht, die sich fast alle verschlechtert haben, auch der nicht einstellbare Gammawert weicht stärker von der Ideallinie ab.
UGRA-Test
Abschließend haben wir den Fujitsu P23T-6 auf die Empfehlungen der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8 und Helligkeit, sofern mit Bordmitteln erreichbar: 140 cd/m²), um seine Tauglichkeit für die digitale Druckvorstufe/Softproof zu bestimmen. Die Zertifizierung kann aber natürlich auch mit anderen Parametern erreicht werden. Falls der Monitor keinen Gamma-Regler besitzt, wird durch die Kalibrierung der Tonwertumfang im Regelfall zu stark eingeschränkt, um den Test mit den vorgegebenen Parametern zu bestehen. Den Schwarzwert begrenzen wir manuell auf 0,3 cd/m², um Schwächen des EyeOne Pro zu minimieren.
Der UGRA-Test wurde nicht bestanden, weil die Grauwerte mit 92,4 Prozent Abdeckung, die mindestens erforderlichen 95 Prozent nicht erreichen konnten.
Interpolation
Eine Interpolation kann bei alten Programmen und Spielen benötigt werden, die nur in einer kleineren Auflösung zu betreiben sind. Spieler mit einer etwas schwächeren Grafikkarte können durch eine Reduzierung zudem die benötigte Leistung senken. Falls möglich sollte aber die native Auflösung von 1.920 x 1.080 genutzt werden. Der Fujitsu P23T-6 besitzt nur zwei Bilddarstellungsvarianten „Vollbild“ und „Proportional“.
Interpolation Text
Getestet haben wir vier verschiedene Auflösungen mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen. Die 16:9 Auflösung 1.600 x 900 wies genau wie die Auflösung 1.680 x 1.050 nur eine sehr leichte Unschärfe auf. Letztere sollte aber möglichst in der Einstellung „Proportional“ betrieben werden. Dort werden zwar dünne schwarze Balken an den Seiten erzeugt, dafür das Seitenverhältnis aber korrekt wiedergegeben. Die kleinste getestete Auflösung konnte auch im Vollbild überzeugen und wurde sehr scharf und nur leicht verzerrt dargestellt. Die Auflösung 1.280 x 1.024 lieferte hingegen in keiner Einstellung ein zufriedenstellendes Ergebnis.
Interpolation Spiele
Im Spiel Anno 1404 verschoben sich die vorher beobachteten Effekte etwas. Die besten Einstellungen boten aber weiterhin die beiden größten Auflösungen, wobei die 16:10 Auflösung noch etwas schärfer wirkte. Die Auflösung 1.280 x 1.024 zeigte ebenfalls ein zufriedenstellendes Bild, wird aber entweder stark verzerrt oder mit großen schwarzen Balken an den Seiten angezeigt, so dass sie nicht praxistauglich ist. Die kleinste Auflösung konnte im Spiel nicht überzeugen und zeigte vor allem bei der Darstellung von Schriften eine etwas unscharfe Darstellung.
Die Interpolationsleistung des Fujitsu P23T-6 ist insgesamt als gut zu bezeichnen. Wenn möglich sollte eine der beiden höheren getesteten Auflösungen gewählt werden. Ein 1:1 Modus wäre aber wünschenswert gewesen, da sich dieser auch nicht über die Nvidia-Systemsteuerung erzwingen ließ.