Bildschärfe
Mit Hilfe der Schärfe-Funktion lassen sich unscharfe Bildinhalte, zum Beispiel bei analoger Zuspielung, verbessern. Hierzu bietet der P24W-6 einen Schärfe-Regler. Dieser steht ab Werk auf 50. Er lässt sich im Bereich von 0 bis 100 in 10er Schritten justieren. Regelt man die Schärfe nach oben, wird das Bild zunehmend unscharf. Eine Justierung nach unten schärft das Bild. Dabei können tatsächlich einige wenige Stufen benutzt werden um das Bild zu verbessern. Erst mit starkem Absenken treten negative Effekte wie Farbverfälschungen an den Kanten von Schrift auf.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten eines Monitors wird im Wesentlichen von den Schaltzeiten, dem Overdrive-Verhalten und der Latenzzeit bestimmt. Diese Einflussgrößen ermitteln wir mit Fotosensoren und einem Oszilloskop. Den P24W-6 haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde zunächst auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt, dann wurde die Helligkeit auf 100 Prozent eingestellt.
Schaltzeiten
Nach der älteren Norm ISO 13406-2 wird der Monitor von Schwarz zu Weiß umgeschaltet und wieder zurück. Die gemessenen Schaltzeiten zwischen 10 und 90 Prozent Helligkeit hin und zurück (rise + fall) werden addiert und als Bildaufbauzeit bezeichnet. Die aktuelle Norm ISO 9241-305 beschreibt die Bildaufbauzeit als mittlere Übergangszeit zwischen fünf verschiedenen Grauwerten hin und zurück, hierbei darf der Hersteller die günstigsten Einzelwerte aus dem Messfeld heraussuchen. Die Bildaufbauzeit wird auch als Reaktionszeit oder Response Time bezeichnet.
Erläuterung der Darstellung: Die erste Messreihe enthält die Zeiten für einen Wechsel von Schwarz zu Grauwerten zwischen 30 % (RGB 77) und 100 % (RGB 255 = Weiß, entspricht ISO 13406-2). Diese Reihe beschreibt das Verhalten bei starken Kontrasten. Die zweite Messreihe enthält die Zeiten für einen Wechsel zwischen zwei Graustufen, deren RGB-Werte jeweils um 30 Prozent auseinander liegen. Diese Reihe beschreibt das Verhalten bei geringen Kontrasten.
Das Datenblatt des P24W-6 beziffert die Reaktionszeit mit 5 Millisekunden (typisch) für Grau zu Grau. Wir messen eine über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) von 9,1 Millisekunden.
Dies sind sehr kurze Zeiten für ein IPS-Panel. Anstiegszeiten und Abfallzeiten unterscheiden sich bei Schwarz-Weiß und Grau-zu-Grau kaum, die Gesamtzeiten sind bei allen Wechseln sehr konstant. Dies lässt einen sehr ausgeprägten Overdrive vermuten.
Overdrive
Jeder Helligkeitsstufe eines Bildpunktes ist eine bestimmte Steuerspannung zugeordnet, mit der die Zielhelligkeit exakt erreicht wird. Bei einem Helligkeitswechsel kann die Umschaltgeschwindigkeit erhöht werden, wenn man zunächst eine höhere Spannungsdifferenz anlegt als es dem Helligkeitsunterschied eigentlich entsprechen würde. Anschließend wird die Spannung korrigiert, um die Helligkeit auf den Zielwert zu bringen. Dieses Verfahren wird als Overdrive bezeichnet.
Das Overdrive-Verhalten kann beim P24W-6 nicht beeinflusst werden. Die Bilder zeigen den Helligkeitsverlauf bei den Grauwechseln 50-20 und 80-50.
Bei unseren Messungen zeigt das Panel wie erwartet einen sehr deutlichen Overdrive, wir messen starke Überschwinger bei allen Helligkeitswechseln. Immer benötigt das Panel zwei Frames, um auf die Zielhelligkeit zu kommen.
Latenzzeit
Neben kurzen Schaltzeiten, die für den schnellen Bildaufbau notwendig sind, ist vor allem die Latenzzeit (Verzögerung) eines Monitors von Bedeutung für das Reaktionsempfinden. Dies gilt besonders für Spiele mit schnellen Bewegungen, wie sie bei Rennsimulationen oder Shootern vorkommen. Wenn zwischen der Eingabe und der Bildausgabe zu viel Zeit vergeht, wird die Steuerung zu indirekt und der Spielspaß wird beeinträchtigt. Dieser Effekt wird als Input Lag bezeichnet.
Eine Normvorgabe für die Bestimmung der Latenzzeit bei Monitoren gibt es nicht (siehe hierzu auch unser Special „Untersuchung des Input Lag Testverfahrens„). Wir messen zunächst die Verzögerungszeit bis zum eindeutigen Beginn des Aufleuchtens (10 Prozent der Endhelligkeit). Zu diesem Wert addieren wir noch die Hälfte der mittleren Bildaufbauzeit (hin und zurück).
Erläuterung der Darstellung: Die Verzögerungszeit des LCD ergibt sich als die Zeitdifferenz zwischen dem Steuersignal (grün) und dem Aufleuchten des Pixels (10%-Schwelle, rote Kurve).
Mit nur 0,5 Millisekunden Verzögerung reagiert der P24W-6 praktisch sofort. Hinzu kommt noch die halbe mittlere Bildaufbauzeit von 4,5 Millisekunden. Die Gesamtlatenz beträgt somit nur 5,0 Millisekunden.
Subjektive Bewertung
Im praktischen Einsatz zeigt sich der P24W-6 zunächst erfreulich schnell. Was Schlierenbildung angeht, können die Messwerte bestätigt werden. Durch das Overdrive können in synthetischen Tests Corona-Effekte wahrgenommen werden. In Spielen zeigen sich die Effekte auch, fallen aber in den meisten Fällen nicht übermäßig auf.
DVD und Video
In diesem Abschnitt geht es allein um den Rechner als Zuspieler. Auf externe Videoquellen werden wir im folgenden Abschnitt noch ausführlich eingehen.
Filme auf DVD werden dank HDCP-Unterstützung am digitalen DVI-D-Anschluss des P24W-6 problemlos wiedergegeben.
Mit der nativen Auflösung von 1.920 x 1.200 zeigt der Monitor Full-HD Bildmaterial nicht ohne schwarze Balken an. Auch Bildmaterial im 2,35:1 (21:9) Kinoformat wird mit Rändern dargestellt. Das Bild selbst sieht aber gut aus. Der ordentliche Schwarzwert spielt hier sein volles Potential aus.
Habe es gearde getestet. KEIN PWM !!!