UGRA-Test
Abschließend haben wir den Fujitsu Siemens P24W-5 auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8 und Helligkeit 120 cd/m²), um seine Tauglichkeit für die digitale Druckvorstufe/Softproof zu bestimmen. Die besten Ergebnisse erzielten wir bei Helligkeiten über 120 cd/m². Er besteht die anschließende Zertifizierung nicht, weil im Zuge der Kalibration der Tonwertumfang zu stark (92,4%) reduziert wird. Für ein Gerät mit einer LUT von 8-Bit ist das aber keinesfalls ein schlechtes Ergebnis. Verbesserungen wird man nur mit Displays erreichen, die über eine LUT > 8-Bit und einer Gamma-Einstellung am Gerät verfügen.
Die Ergebnisse können insgesamt überzeugen. Allerdings ist, gerade während der Kalibrierung, die Instabilität nach getroffenen Veränderungen etwas störend. Diese fällt umso größer aus, je weiter die Einstellungen auseinanderliegen.
Soundqualität
Im Gehäuse sind zwei Lautsprecher mit einer Leistung von je zwei Watt integriert. Im Prinzip kann man hier die übliche Feststellung treffen: Soundgenuss ist etwas anderes. Für die DVD-Wiedergabe und Spiele sind separate Boxen ein Muss.
Interpolation
Der Fujitsu Siemens P24W-5 verfügt über eine ausgereifte Lösung zur Skalierung. Die geht qualitativ deutlich über einfaches Pointsampling hinaus, das immer noch viele Bildschirme zur Skalierung, ungeachtet des Quellseitenverhältnisses, nutzen. Bei Zuspielung durch den PC ist man also grundsätzlich nicht darauf angewiesen, die Skalierung von der Grafikkarte übernehmen zu lassen.
Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Schärferegler stand auf Stufe sieben (Regelungsbereich: 0-14). Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.
Um die Skalierung in Spielen zu verdeutlichen, haben wir identische Auflösungen in „Civilization IV – Beyond the Sword“ genutzt:
Bildschärfe
Mit dem Schärferegler kann man die Skalierung beeinflussen. Standardmäßig ist die Stufe 7 ausgewählt. Das Maximum ist Stufe 14. Dabei kann man, auch für die Textdarstellung, durchaus bis Stufe 9 gehen. Darüber hinaus entstehen sichtbare Doppelkonturen und das Schriftbild verschlechtert sich. Deutlich kleinere Werte lassen das Bild unscharf und verschmiert wirken.
Am Beispiel der Auflösung 1.024 x 768 haben wir die Ergebnisse einiger Stufen bildhaft dokumentiert.
Die Skalierung gelingt dem Fujitsu Siemens P24W-5 insgesamt noch gut, sofern nicht nur die reine Textdarstellung betrachtet wird. Allerdings kann die Skalierung über die Grafikkarte, je nach Quellauflösung, etwas bessere Resultate liefern. Reicht die Leistung in Spielen nicht aus, sollte man die höchste noch ruckelfrei darstellbare Auflösung wählen, um den größten Informationsgehalt zu wahren.
Auflösungen mit einem Seitenverhältnis von 4:3 und 5:4 werden auf Wunsch seitengerecht skaliert. Eine Möglichkeit der pixelgenauen Anzeige besteht mit Bordmitteln nicht.
Anwendungen
Ein Desktop mit 1.920 x 1.200 Pixeln, verteilt auf 24-Zoll, bietet nahezu unendlich viel Platz. Lediglich Bildschirme im 30-Zoll-Segment bieten noch einmal deutlich mehr Platz. Ein Arbeiten ist also auch mit mehreren geöffneten Anwendungen problemlos und effizient möglich.
Die Pixelgröße von 0,270 mm ergibt eine Pixeldichte von 94 ppi. Im normalen Arbeitsabstand kann man damit ohne Probleme auch in schlecht skalierenden Betriebssystemen arbeiten.
In Höhe und Breite bietet der Bildschirm ausreichend Platz, um zwei Din-A4 Dokumente in Orginalgröße darzustellen.
Fotos können in der Bildbearbeitungssoftware großflächig angezeigt werden, ohne Paletten, Tools oder weitere Fenster ausblenden zu müssen. Auch der Browser kann geöffnet bleiben, wenn gleichzeitig in einer anderen Anwendung gearbeitet wird.
Reaktionsverhalten
Für das S-IPS Panel des P24W-5 gibt Fujitsu Siemens eine Reaktionszeit von 6 ms für einen Grau-zu-Grau-Wechsel an.
Eine Overdrive-Schaltung soll das Reaktionsverhalten verbessern. Eingriffsmöglichkeiten, die die Aggressivität der Implementierung steuern, oder komplett abschalten, gibt es nicht. Allerdings ist das beim Fujitsu Siemens P24W-5 kein echter Nachteil. Die Overdrive-Implementierung erfolgte eher zurückhaltend. Corona-Effekte, das helle Nachleuchten dunkler Konturen, sind selbst in synthetischen Testsituationen kaum sichtbar. Der Preis dafür ist eine leichte Schlierenbildung, die für die meisten Benutzer aber unkritisch sein dürfte.
Die subjektive Darstellungsqualität in Spielen ist ausgezeichnet. Die im Rahmen der Messungen attestierte, bereits im unkalibrierten Zustand gute Graustufendarstellung, macht sich hier bemerkbar. Die Zeichnung in dunklen Flächen überzeugt. Der gute Schwarzwert, bei gleichzeitig homogener Ausleuchtung, erlaubt auch düstere Spiele, ihre Atmosphäre zu entfalten. Die durch den erweiterten Farbraum etwas übersättigte Darstellung, ist in den meisten Spielen unproblematisch.