Bildqualität
Die Bildqualität des GNR TG900 ist insgesamt gut und in einigen Bereichen besser als bei vielen vergleichbaren TFTs mit TN-Panel. Mit dem Kontrast, der Farbwiedergabe und der Blickwinkelstabilität von TFT-Monitoren mit VA- oder IPS-Panel kann der GNR TG900 aber klar nicht mithalten. Das kann von einem Display mit TN-Panel allerdings auch nicht erwartet werden.
Die Schwarzdarstellung ist im normalen Betrieb gut. Bei ganz schwarzem Bildschirm oder sehr dunklen Bildinhalten, z.B. in Spielen, ist der Schwarzwert befriedigend und eher mit einem dunklen grau vergleichbar; außerdem macht sich die spiegelnde Glasscheibe eher bemerkbar. Die Darstellung von Weiß ist befriedigend und könnte etwas kontrastreicher sein. Insgesamt machen sich hier die typischen Nachteile eines TN-Panels bemerkbar.
In der Werkseinstellung des GNR TG900 ist das gesamte Bild viel zu hell und überstrahlt. Schuld daran ist in erster Linie der Kontrast, der standardmäßig auf 80 steht. Die Helligkeitseinstellung ist mit 100 Prozent zwar auch zu hoch, wirkt sich aber weniger stark auf die Darstellung aus. Bei einem niedrigeren Kontrastwert wird Weiß zwar zunehmend weniger kontrastreich, alle anderen Farben, vor allem Schwarz, werden aber besser dargestellt. Einen Kontrastwert von 50 sehen wir als optimal an.
Trotz der Korrektur des Kontrasts wirken Hauttöne, beispielsweise Gesichter, etwas bleich und farblos. Dies lässt sich mithilfe des Gammawertes verbessern. Eine Korrektur des Gammawertes über das Menü (OSD) des GNR TG900 lässt sich nicht vornehmen. Daher bleibt nur der Weg über den Grafikkartentreiber. Dort haben wir den Gammawert leicht nach unten korrigiert von 1,00 auf 0,90. Auf Farbverläufe wirkt sich die Gammakorrektur nur marginal aus und so erhält man nach unserer Konfiguration des GNR TG900 eine subjektiv fast sehr gute Farbdarstellung, die nur durch den etwas schwachen Weißwert getrübt wird.
Die Glasscheibe lässt das Bild subjektiv einen Tick plastischer erscheinen als auf TFTs mit Anti-Reflex-Beschichtung. Dafür muss ein je nach Lichteinfall leichtes bis auffallendes Spiegeln bei dunklen Bildinhalten in Kauf genommen werden.
Der GNR TG900 ist mit einem TN-Panel ausgestattet, dass unter Verwendung von Dithering lediglich 16,2 Millionen Farben darstellen kann. Trotzdem stellt der GNR TG900 Grau- und Farbverläufe erstaunlich gut und gleichmäßig dar. Harte Abstufungen und Streifen sucht man vergeblich. Nur ganz leichte Abstufungen sind erkennbar und längst nicht so auffallend wie bei einigen anderen TFT-Monitoren mit TN-Panel.
Die Helligkeit des GNR TG900 ist auch auf 100 Prozent noch angenehm. Nach unten hin bietet die Helligkeitsregulierung genügend Spielraum. Wir empfinden eine Helligkeit zwischen 70 und 100 als angenehm. In etwa 10 cm Entfernung von den Lüftungsschlitzen des Displays ist bei einer Helligkeit von unter 86 ein leises Surren zu hören. Dieses ist zu vernachlässigen und im normalen Betrieb nicht wahrzunehmen.
Die Helligkeitsverteilung des GNR TG900 ist gut. Am unteren, am linken und am oberen Bildschirmrand sind auf einer Breite von etwa 1 cm geringfügig hellere Streifen ersichtlich. Insgesamt ist das Bild aber sehr gleichmäßig ausgeleuchtet.
Der horizontale Blickwinkel des GNR TG900 ist noch gut. Erst wenn man den Kopf etwa 20 cm von der Bildschirmmitte zur Seite hin bewegt, machen sich Farbveränderungen bemerkbar und weiße Flächen nehmen einen Gelbstich an. Der vertikale Blickwinkel des GNR TG900 ist befriedigend. Bei der Größe des 19 Zollers machen sich Farbveränderungen an der Ober- und Unterseite des Bildschirms schnell bemerkbar. Auch in der Pivotfunktion macht sich der geringere vertikale Blickwinkel deutlich bemerkbar, so dass im Pivotmodus praktisch immer Farbveränderungen zu den Seiten hin sichtbar sind. Weil der GNR TG900 auch für den Pivotbetrieb vorgesehen ist, vergeben wir für den Blickwinkel insgesamt nur ein befriedigend, da Nutzer der Pivotfunktion doch deutliche Einschränkungen hinnehmen müssen.
Die Interpolation von kleineren Auflösungen als der nativen 1.280×1.024er Auflösung ist gut. Der GNR TG900 interpoliert immer auf Vollbild. Eine seitengerechte Darstellung ist nur über die Einstellung des Grafikkartentreibers möglich. Die Interpolation der Auflösungen 800×600 und 1.024×768 im Desktop-Betrieb ist gut. Beide Auflösungen haben wir auch mit dem Strategiespiel Command and Conquer Generals und dem Shooter Counter Strike getestet. Die Interpolierung von 800×600 in Command and Conquer Generals ist nur ausreichend, bei Counter Strike wird hingegen eine gute Qualität erreicht. Die Auflösung 1.024×768 wird bei beiden Spielen gut interpoliert. Tearing ist nicht wahrnehmbar.
Zum Test der analogen Bildqualität wurde der GNR TG900 an den analogen Signalausgang der Sapphire Atlantis Radeon 9800pro angeschlossen. Im analogen Betrieb weist der GNR TG900 einen Blaustich auf, der vor allem auf weißen Flächen auffällt. Abhilfe verschafft eine Regulierung des Blauwerts über das Menü des Bildschirm. Ein Wert von 85 (Standard: 100) ist hier zu empfehlen. Das Bild des GNR TG900 ist des weiteren im Analogbetrieb geringfügig unschärfer als bei Ansteuerung über DVI. Insgesamt ist die Bildqualität bei Nutzung des analogen Signaleingangs noch gut.