Farbeinstellungen
Standardmäßig ist der Farbmodus 6500K ausgewählt. Alle drei Farbtemperaturen werden vom Display halbwegs präzise getroffen. Wer lieber selbst Hand anlegen will, wählt die Benutzereinstellung aus.
Hier können die RGB-Kanäle zwischen Werten von 0 bis 100 justiert werden, wobei teilweise mehr als ein Tastenklick der Veränderung um einen Prozentpunkt auf der Skala entspricht. Ebenfalls auffällig: Teilweise führt eine Anpassung um nur einen Punkt zu einer starken Veränderung des Farbwerts, wie sich bei der Kalibration herausgestellt hat.
Informationen
Neben der aktuellen Auflösung sind Horizontal- und Vertikalfrequenz sowie der Pixeltakt ablesbar. Seriennummer und Modellnummer können ebenfalls über das OSD eingesehen werden. Nicht integriert ist ein Betriebsstundenzähler, der sich allenfalls im Service-Menü versteckt.
Manuelle Bildanpassung
Bei analogem Anschluss lassen sich hier die ausgegrauten Punkte anwählen. Die Einstellung von horizontaler Größe, Lage, Feineinstellung und Schärfe sind beim Betrieb via HDMI nicht notwendig. Dann ist nur der Punkt Aspektverhältnis anwählbar, der aber auch direkt per Schnellwahl auf Abruf steht.
Menüeinstellungen
Hier sind alle notwendigen Funktionen vorhanden, damit das Menü bei der Kalibration nicht im Weg steht und auf dem Bildschirm an eine beliebige Position verschoben werden kann. Sperren lässt sich das Menü übrigens auch: Hierzu müssen bei nicht aufgerufenem Menü die Tasten 1 und „oben“ gleichzeitig gedrückt und kurze Zeit gehalten werden.
Insgesamt ist die Bedienung des HANNspree Verona XM solide gestaltet, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle noch Verbesserungsmöglichkeiten gäbe. Bequem ist insbesondere die Möglichkeit, das Seitenverhältnis direkt per Tastendruck von 16:10 auf 4:3 und zurück umzustellen.
Bildqualität
Der HANNspree Verona XM kommt auf dem Datenblatt mit den in der 22-Zoll-Klasse fast schon standardisierten Spezifikationen: Neben einem Kontrast von 1.000:1 statisch und einer Reaktionszeit von 5 ms fallen vor allem die für ein TN-Panel hohen Blickwinkel von 170 Grad horizontal und 160 Grad vertikal ins Auge.
Das sollte eine gute Bildqualität garantieren. Was beim ersten Einschalten auffällt ist neben einem subjektiv ordentlichen Kontrast ein deutlich ausgeprägter Grünstich. Dieser ist besonders im Vergleich zu einem kalibrierten TFT erkennbar und lässt sich z.B. gut an der Symbolleiste des Browsers ausmachen: Statt in Richtung eines warmen Beigetons tendiert der Grauton eher ins Grüne.
Allein durch die Anpassung des Grünkanals im OSD lässt sich der Grünstich des 22-Zöllers nicht vollständig beheben; erst nach der Erstellung eines Farbprofils im Zuge der Kalibration wirken Hauttöne und das Weiß natürlicher. Leider gehen dabei Farbwerte verloren, da der HANNspree Verona XM keine integrierte Look-Up-Tabelle besitzt.
So bildet der TFT-Monitor ab Werk Farbverläufe sauber ab; nach der Software-Justage ist hingegen deutliches Banding sichtbar. Wer mit der grünlastigen Darstellung kein Problem hat, fährt ohne Kalibrierung besser und sollte nur den Grünkanal um einige Prozentpunkte herunter drehen. Das hierbei entstehende Banding ist im Vergleich zur Software-Kalibration vernachlässigbar.
Die Blickwinkel sind bei Displays mit TN-Panel eine ewige Baustelle. Wie üblich passen Herstellerangabe und Realität auch beim HANNspree Verona XM nicht so recht überein. Horizontal sind besonders bei Weiß Farbveränderungen ins Gelbliche zu beobachten.
Während man seitlich und von oben noch gut mit den Blickwinkeln leben kann, stellt der vertikale Blickwinkel typischer Weise die Achillesferse des TN-Panels dar: Hier sind sehr schnell Kontrastveränderungen sichtbar und wer von unten auf den Monitor schaut, erkennt nur noch ein Negativ des angezeigten Bilds.
Der HANNS Verona XM ist in Sachen Blickwinkel nicht besser oder schlechter als die Konkurrenz. Wer sich auf ein TN-Panel einlässt, muss auch heute noch mit dem Manko eingeschränkter Blickwinkel leben.
Der 22-Zöller von Hannspree bietet mit einer Spanne von 60 bis 256 cd/m² einen sehr guten Einstellbereich der Helligkeit, auch wenn die Spezifikation von 300 cd/m² deutlich verfehlt wird. Der Schwarzwert des Displays ist mit 0,24 cd/m² bei 140 cd/m² Helligkeit als eher mäßig zu bezeichnen, was mit dem am oberen und unteren Bildschirmrand durchscheinenden Backlight zu tun haben könnte.
So ist unten ein ca. 1,5 cm und oben ein rund 0,5 cm breiter hellerer Streifen erkennbar. Links oben in der Ecke scheint das Backlight subjektiv insgesamt etwas stärker durch, obwohl die Helligkeit hier laut Messung niedriger ist, als auf der rechten Bildschirmseite.
Mit bis zu 42 cd/m² Unterschied zur Bildmitte, was einer Maximalabweichung von 29 Prozent entspricht, ist die Ausleuchtung des HANNspree Verona XM nicht mehr zufriedenstellend, auch wenn die Abweichungen in der Praxis längst nicht so stark ins Auge fallen, wie die Messung vermuten ließe. Dennoch: Bei der Darstellung einer homogenen Farbfläche kann man die nach links hin abfallende Helligkeit auch mit bloßem Auge erkennen.
Bei der Ausleuchtung und der subjektiven Bildqualität müssen Käufer des Verona XM angesichts des sehr günstigen Preises Abstriche hinnehmen. An hochwertige (und teurere) 22-Zoll-Geräte im Bereich ab 280,00 Euro kommt das Display von Hannspree hier nicht heran.