Reaktionsverhalten
Mit TN-Displays in der 22-Zoll-Klasse können Spieler wenig falsch machen. Mindestens 5 ms schnell sind die Flachmänner und auch der HANNspree Verona XM macht diesbezüglich keine Ausnahme – wobei der Hersteller sich laut Homepage nicht ganz sicher zu sein scheint, ob der 22-Zöller nicht doch 2 ms schnell ist und auf eine Overdrive-Beschleunigung setzt.
Sei‘s drum: Wir haben mit dem Verona XM den Härtetest gemacht. Neben diversen Ego-Shootern und Rennspielen gehört dazu auch der synthetische PixPerAn-Test, mit dem sich das Reaktionsverhalten vergleichsweise objektiv beurteilen lässt.
Nachzieheffekte, die durch ein übersteuerndes oder nicht präzise justiertes Overdrive entstehen, gibt es beim HANNspree Verona XM nicht: Das Bild bleibt bei den meisten Farbkombinationen frei von störenden Schlieren- und Verwischeffekten.
Nur bei Weiß-auf-Grau-Kombinationen sind im synthetischen Test dunkle Schlieren erkennbar. Wer beim Zocken genau hinsieht, kann diese in entsprechenden Spielwelten ebenfalls ausmachen. An die extrem gute Reaktionszeit des Referenzmonitors ViewSonic VX1940w mit 2 ms und Overdrive kann der HANNspree Verona XM zwar nicht heranreichen, dürfte aber dennoch die meisten Anwender zufrieden stellen.
Ob das TN-Panel mit oder ohne Overdrive läuft – Spielern ist das meist egal. Hauptsache, das Bild ist scharf und, ganz wichtig, es gelangt ohne spürbaren Lag auf den Bildschirm. Wer sich den HANNspree Verona XM auf den Tisch stellt, braucht sich hierüber nicht den Kopf zerbrechen.
Wer seine Gegner nicht trifft, sollte die Schuld also bei sich suchen, denn der 22-Zöller stellt das Bild gänzlich ohne Verzögerung dar. Hierzu haben wir im Klonbetrieb mit einem Röhrenmonitor 50 Bilder geschossen und daraus den durchschnittlichen Input-Lag errechnet: Null Millisekunden!
Insgesamt liefert der HANNS Verona XM eine gute bis sehr gute Reaktionsleistung. Nur bei Grau-Weiß-Kombinationen hat das Display eine sichtbare Schwäche, sodass es für die Hardcoregamer-Tauglichkeit nicht die volle Punktzahl gibt. Gelegenheitsspieler können für 190,00 Euro ohne schlechtes Gewissen zugreifen.
Interpolation
Fast genauso wichtig wie die Reaktionszeit ist für Spieler das Interpolationsverhalten. Denn nicht immer schafft die Hardware es, den Monitor in seiner nativen Auflösung mit genügend Frames für ein flüssiges Bild zu versorgen. Dann wird in der Regel die Auflösung runter geschraubt, was bei TFTs zwangsläufig mit einem Schärfeverlust einhergeht.
Der HANNspree Verona XM interpoliert die Auflösungen 1.440 x 900 und 1.024 x 768 sehr sauber und mit geringen Schärfe- und Detaileinbußen. Besonders erstere Auflösung können sehbehinderte Menschen auch im Desktop-Betrieb verwenden.
Der 4:3-Auflösung 1.024 x 768 kommt die hardwareseitige Wahl des Interpolationsverhaltens zugute: Das Bild kann beim HANNS Verona XM auf Knopfdruck seitengerecht in 4:3 dargestellt werden, also mit schwarzen Rändern links und rechts. Die Schärfe ist dann sehr gut und das Bild wird nicht verzerrt.
Die Möglichkeit, 5:4-Auflösungen wie 1.280 x 1.024 seitengerecht oder 1:1 darzustellen, bietet das Hannspree-Display nicht. Ein Manko ist auch die fehlende Unterstützung der Auflösung 1.280 x 800, die der 22-Zöller trotz manueller Festlegung im Nvidia-Treiber partout nicht darstellen will. Aus diesem Grunde gibt es insgesamt kein ‚sehr gut‘ fürs Interpolieren.
Anwendungen
22-Zoll-Geräte eignen sich besonders für den Office-Betrieb, da sie aufgrund ihrer großen Pixel von 0,282 Millimeter Schriften vergleichsweise groß abbilden. Mit seinem günstigen Preis stellt der HANNspree Verona XM eine hervorragende Alternative zu herkömmlichen 19-Zoll-Monitoren dar.
Schließlich erhält man zum gleichen Preis eine höhere Auflösung bei identischer Bildhöhe und mehr Platz an den Seiten. Zwei DIN-A4-Seiten lassen sich auf dem 22-Zöller nebeneinander anzeigen – aufgrund der Symbolleisten zwar nicht in voller Größe, aber bei immer noch gut lesbaren 80 Prozent Zoom.
Besonders in Bildbearbeitungs-Programmen oder beim Webdesign bringt das Widescreen-Format Vorteile mit sich. Die Paletten und Gadgets lassen sich bequem seitlich anordnen, während in etwa die volle Bildfläche eines 19-Zoll-Geräts für die Arbeitsfläche bereit steht.