Screenmanager
Dem HP LP2480zx liegt mit „HP Display Assistant“ eine Screenmanager-Software bei. Dabei werden die Möglichkeiten des OSD allerdings nicht erweitert, so dass es sich in erster Linie um ein reines Komfort-Feature handelt.
Bildqualität
Die RGB-LED Hintergrundbeleuchtung des HP LP2480zx macht sich direkt nach dem Einschalten bemerkbar. Durch das emittierte, sehr schmale Spektrum, wirken insbesondere rötliche Farbtöne sehr gesättigt.
Herzstück des HP LP2480zx ist ein H-IPS Panel von LG, das, aufgrund der guten Ergebnisse im Blickwinkeltest, offensichtlich noch den A-TW Polarisator verwendet. Der HP LP2480zx gehört damit zur leider aussterbenden Spezies von Bildschirmen mit H-IPS Panel, die noch auf diesen Polarisator zurückgreifen können. Er wird von LG nicht mehr vertrieben.
Die Elektronik ist umfangreich und basiert auf einer programmierbaren 12-Bit LUT. Wie bereits beim Eizo CG243W, kann auch dem HP LP2480zx nicht nur mit 8-Bit pro Kanal, sondern auch mit 10-Bit pro Kanal zugespielt werden. Voraussetzungen sind die Nutzung von DisplayPort- oder HDMI-Eingang und geeignete Grafikkarte, Betriebssystem und Treiber, sowie Unterstützung durch die entsprechende Anwendung. Im Unterschied zum Eizo CG243W, der weiterhin ein 8-Bit Panel einsetzt, soll beim HP LP2480zx auch das Panel mit 10-Bit pro Kanal arbeiten. Eine Dithering-Stufe könnte damit wegfallen, bzw. es müssten zumindest weniger Tonwerte über entsprechende Implementierungen erzeugt werden.
Betrachten wir nun noch den Umstand, dass Anpassungen in der Farbtemperatur beim HP LP2480zx direkt über Intensitätsveränderungen der Hintergrundbeleuchtung durchgeführt werden, sollten durch Tonwertverluste verursachtes Banding oder Artefakte durch Dithering faktisch nicht auftreten. Diese Vermutung gilt zumindest für den Fall einer Hardwarekalibrierung oder Änderung von Parametern mit Bordmitteln des Bildschirms.
Im Praxistest kann der HP LP2480zx die hochgesteckten Erwartungen erstaunlicherweise nicht ganz erfüllen. In dunklen Tonwerten zeigt sich spatiales Dithering. Andere Bildschirme mit 8-Bit Panel, die i.d.R. eine FRC-Schaltung (also eine Kombination von temporalem und spatialem Dithering) einsetzen, verhalten sich deutlich unauffälliger. Der HP LP2480zx muss sich hier dem Eizo CG243W klar geschlagen geben. Wüsste man es nicht besser, würde man ihm das 10-Bit Panel zuordnen.
Ein Hoffnungsschimmer ist in diesem Fall die leichte Aktualisierbarkeit der Displayfirmware, die über ein separates Tool und die USB-Schnittstelle vom Rechner aus aufgespielt werden kann. Leider änderte auch die aktuelle Version (1.66) nichts an den Dithering-Artefakten. Sie betreffen zwar nur wenige Tonwerte, aber das pure Vorhandensein hinterlässt bei einem Gerät dieser Leistungs- und Preisklasse schon einige Verwunderung. Hier ist die Entwicklungsabteilung von HP gefordert.
Farb- und Grauverläufe zeigen in der Werkseinstellung und den verschiedenen, farbraumbegrenzenden Bildmodi, leichtes Banding im unteren Helligkeitsbereich. Veränderungen, die mit den Bordmitteln des Bildschirms durchgeführt werden, führen zu keiner Verstärkung. Das gilt auch für eine Hardwarekalibrierung mit dem optionalen Kalibrationskit. Nach einer Softwarekalibrierung muss man dagegen mit etwas verstärktem Banding rechnen, da man den HP LP2480zx mit den Möglichkeiten des OSD oft nicht besonders nah an die Kalibrationsziele heranbringen kann. Die verlustbehafteten Korrekturen über die Grafikkarten-LUT fordern dann ihren Tribut, auch wenn sich der HP LP2480zx ziemlich neutral verhält.
Grundsätzlich liefert der HP LP2480zx hier ein solides Ergebnis. Angesichts seiner Elektronik, hätten wir uns aber wiederum noch etwas mehr versprochen.
Die Ausleuchtung ist sehr gut. Unabhängig von der Helligkeitseinstellung präsentiert sich dem Benutzer ein gleichbleibendes Schwarz ohne störende Aufhellungen oder Wolkenbildungen. Gerne wird insistiert, eine LED-Hintergrundbeleuchtung garantiere per se ein gutes Ergebnis. Es gibt aber genügend Bildschirme mit entsprechender Hintergrundbeleuchtung, die hier deutlich schlechter als der HP LP2480zx abschneiden. Der Schwarzpunkt liegt in der Werkseinstellung bei 0,24 cd/m². Angesichts der hohen Displayhelligkeit von 244 cd/m² ist das beachtlich.
Durch die Reduzierung der Backlight-Helligkeit sinkt der Schwarzpunkt bis auf sehr gute 0,05 cd/m². Die dann gemessene Helligkeit liegt bei gut 51 cd/m². Damit schlägt der HP LP2480zx viele Geräte mit S-PVA Panel, die in Sachen Schwarzwert sonst meist die Nase vor ihren IPS-Kollegen haben.
Bei der für die meisten Umgebungen ausreichenden Helligkeit von 140 cd/m² messen wir einen Schwarzpunkt von 0,14 cd/m². Auch hier gibt sich der HP LP2480zx also keine Blöße und liefert ein kontrastreiches Bild.