Test Monitor HP LP2480zx
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Helligkeitsverteilung

Im Gegensatz zu vielen Bildschirmen von Eizo und NEC, die auf die elektronische Bildbearbeitung abzielen, fehlt dem HP LP2480zx eine Kompensationsschaltung, die die Bildhomogenität über Angleichung einzelner Bildsegmente (auf Kosten des Kontrastes, da der Weißpegel entsprechend angepasst wird) verbessern soll.

Wir ermittelten im Test eine Helligkeitsabweichung von maximal 9 Prozent zum oberen Bildrand und 11 Prozent zum unteren Bildrand. Dabei nimmt die Helligkeit jeweils zu den beiden seitlichen Bildrändern ab.

Im Durchschnitt beträgt die Abweichung gut 5 Prozent. Im zentralen Blickfeld verringern sich die Abweichungen noch einmal deutlich. Das Maximum liegt hier bei 4 Prozent, während der Durchschnittswert auf sehr gute 2 Prozent sinkt. Nach einer Kalibrierung mit einem Zielgamma von 2,2 wird dieser Wert über die gesamte Panelfläche und den kompletten Helligkeitsbereich stabil gehalten. Das gilt auch für die gewünschte Farbtemperatur. Nur in der rechten, unteren Ecke konnten wir bereits mit bloßem Auge einen minimalen Rotstich ausmachen.

Damit fallen die Ergebnisse besser aus, als im Worst-Case vermutet. Der Eizo CG243W erreicht mit seiner Kompensationsfunktion (DUE) zwar ein besseres Ergebnis, aber der HP LP2480zx ist weit von einem schlechten Abschneiden entfernt.

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Hp Lp2480zx Monitor Hp Lp2480zx Farbtemp
An 15 Messpunkten wurden die Helligkeitswerte (linkes Bild) und die Farbtemperatur (rechtes Bild) ermittelt.

HP bewirbt den LP2480zx mit einem Kontrastverhältnis von 1.000:1. Diese Angabe können wir für den kompletten Helligkeitsbereich bestätigen. In der Werkseinstellung messen wir einen Kontrast von knapp 1.012:1. Auch nach der Kalibrierung auf eine Helligkeit von 140 cd/m² bleibt das Kontrastverhältnis mit 992:1 etwa in diesem Bereich. Der Weißpegel wird also zu keinem Zeitpunkt abgesenkt, um die Leuchtdichte zu verringern. Alle Veränderungen werden über das Backlight realisiert. Dabei stimmen die Angaben im OSD (in cd/m² statt Prozent) sehr genau mit den tatsächlich erreichten Werten überein.

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Die Differenzierung heller und dunkler Graustufen wurde mittels entsprechender Testbilder überprüft.

Eine kleine Schwäche müssen wir dem HP LP2480zx bei der Differenzierbarkeit dunkler Tonwerte attestieren. Diese sind in der Werkseinstellung, bei der das Bildschirmgamma etwa bei 2,2 liegt, erst ab der sechsten Stufe sichtbar. Am anderen Ende des Spektrums sind nur die drei hellsten Tonwerte nicht mehr differenzierbar. Nutzt man das sRGB-Preset, sind dunkle Tonwerte ab der ersten Stufe sichtbar, da nicht nur der Farbraum, sondern auch die Gradation („sRGB Gamma“, d.h. ein linearer Anteil im unteren Helligkeitsbereich) entsprechend angepasst wurde.

Bei maximaler Helligkeit (OSD: 250 cd/m²) messen wir eine Leuchtdichte von 244 cd/m² und erreichen damit ziemlich exakt die Werksangabe. Im Vergleich mit vielen anderen Bildschirmen wirkt das nicht besonders eindrucksvoll, reicht aber für faktisch alle denkbaren Einsatzgebiete dieses Bildschirms mehr als aus. Sinnvolle Arbeitshelligkeiten liegen meist weit darunter.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Auch TN-Panels erreichen ähnliche Blickwinkel auf dem Papier, dies aber bei einem Restkontrast von 5:1. Damit sind die Werte nicht vergleichbar.

Wichtiger als die Blickwinkelangabe unter Einbeziehung des Restkontrastes, ist daher die tatsächliche, subjektive Blickwinkelstabilität ohne sichtbare Farbverfälschungen, Negativeffekte oder Veränderung anderer Bildparameter.

Hp Lp2480zx Monitor Hp Lp2480zx Blickwinkel
Blickwinkel des HP LP2480zx

H-IPS Panels haben sich bislang in den Blickwinkeltests immer sehr gut geschlagen. Im Gegensatz zu Geräten mit VA-Panel kommt es zu keinem „Gammashift“ (ein blickwinkelbedingtes Absinken des Bildschirmgammas zu den Rändern hin). Dafür zeigen sich ohne A-TW Polarisator aus dem Winkel unschöne Aufhellungen in dunklen Tonwerten, die bei geringem Sichtabstand bereits bei frontaler Betrachtung auftreten.

Da das Panel des HP LP2480zx glücklicherweise noch auf diesen Polarisator zurückgreifen kann, bleibt auch dieser Wermutstropfen aus. Die Blickwinkelstabilität ist sehr hoch, aus dem Winkel ist in erster Linie nur ein Kontrastverlust festzustellen. Die Schwarzdarstellung ist auch bei wenig Abstand sehr homogen. Einzig minimales grün- bzw. magentafarbenes Schimmern „enttarnt“ den unverständlicherweise nicht mehr hergestellten A-TW Polarisator.

Hp Lp2480zx Monitor Hp Lp2480zx Glow Eizo
Hp Lp2480zx Monitor Hp Lp2480zx Glow Hp
Links der Eizo CG243W ohne A-TW Polarisator und rechts der HP LP2480zx mit A-TW Polarisator.

Ausmessung und Kalibration

Wir haben im Folgenden den HP LP2480zx bezüglich seiner Farbechtheit überprüft und getestet, wie gut sich der TFT-Monitor kalibrieren lässt. Die Ergebnisse sind hauptsächlich für die Grafik- und Fotobearbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele sind sie größtenteils vernachlässigbar, da bei diesen Anwendungen der subjektive Eindruck überwiegt.

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Zunächst haben wir den maximalen Farbraum des TFTs ermittelt und einerseits mit dem Druckfarbraum Isocoated und andererseits mit den Farbräumen sRGB, AdobeRGB und ECI-RGB 2.0 verglichen.

An dieser Stelle müssen wir anmerken, dass ein „normales“ Colorimeter (auch das ansonsten sehr gute DTP94 von X-Rite) hier an seine Grenzen stößt. Zwar wird beim Kalibrationskit von HP auch „nur“ ein Colorimeter mitgeliefert, das aber an die HP-Software gebunden ist. Mit dieser fixen Kombination aus Colorimeter, Software und bekanntem Bildschirm, kann man durchaus hinreichend genaue Korrekturen durchführen (was HP genau implementiert, können wir an dieser Stelle natürlich nicht sagen).

Wer unbedingt Fremdanbietersoftware für eine Softwarekalibrierung nutzen will, sollte dringend auf ein Spektralfotometer wie das EyeOnePro von X-Rite zurückgreifen. Begrenzend wirken dann natürlich weiterhin die wenig umfangreichen Bordmittel des HP LP2480zx.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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