Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 302 cd/m². Das liegt etwas über der Herstellerangabe von 300 cd/m². Die Minimalhelligkeit des HP Z27s beträgt circa 60 cd/m².
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels liegt im Durchschnitt bei guten 963:1 und nach der Kalibrierung bei ebenfalls guten 918:1. Den Spitzenkontrastwert 1.000:1 erreicht der Monitor bei 0 bis 10 Prozent Helligkeit.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (also die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 9,14 Prozent befriedigend, der Maximalwert mit 14,4 Prozent kann als gut betrachtet werden. Die Farbhomogenität mit 1,18 Delta C im Durchschnitt ist gut, die Maximalabweichung erreicht in der oberen linken Ecke mit 1,95 Delta C einen sehr guten Wert.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der HP besitzt eine mattierte, bei flacherem Blickwinkel aber spiegelnde Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des HP Z27s bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 75 Grad und vertikalen von +60 und -45 Grad. In der Horizontalen bleibt das Bild bis circa 45 Grad sehr stabil, die Farben wirken satt und lebendig.
Bei noch größeren Blickwinkeln flauen die Farben in ihrer Leuchtkraft leicht ab und grauen sukzessive ein, schlagen aber nicht um. Bei 75 Grad bleiben die Farben trotz des Grauschleiers immer noch präsent, allerdings zeigt sich hier das Panel empfindlich gegenüber direktem Lichteinfall, wie in der Abbildung rechts zu sehen ist – der Monitor reflektierte durch ein Fenster einfallendes Tageslicht.
In der vertikalen Betrachtung von oben zeigt sich der HP Z27s in der Blickwinkelstabilität sehr souverän: die Farben wirken selbst aus einem Winkel von 60 Grad noch satt und kräftig. Der Blickwinkel von schräg unten zeigt ein ähnlich positives Bild, allerdings mit einem leichten Grauschleiereffekt am oberen Bildrand. Insgesamt liefert der HP Z72s horizontal eine ordentliche, vertikal sogar eine hervorragende Blickwinkelstabilität.
Interpolation
Interpolierte Auflösungen mit einem 16:9-Seitenverhältnis skaliert der HP Z27s seitengerecht auf das volle Bildschirmformat. In der Werkseinstellung steht das Schärfemenü auf Stufe 4, zum Vergleich erfolgte zusätzlich die Wiedergabe des interpolierten Bildes auf Stufe 8.
Bei nativer Auflösung liefert der HP Z27s ein gestochen scharfes Bild und gibt sich keinerlei Blöße; selbst feinste Linien und Einzelpunkte in der Testgrafik reproduzierte der Monitor klar und sauber konturiert.
Bei der Interpolationsauflösung von 1.280 x 720 Pixeln zeigten sich nur minimale Unterschiede in der Bildwiedergabe: auch feine Strukturen in der Testgrafik liefen nicht zu, die Buchstabenkonturen im Text blieben sehr präzise erhalten, das Schriftbild wies nur marginale Strichverstärkungen durch Antialiasing auf.
Ein weiterer Test mit der höchsten Schärfestufe ergab bei der optischen Wahrnehmung der Testgrafik keine erkennbaren Differenzen; bei der Textwiedergabe zeigte sich zwar die typische Kontrastkantenverstärkung (sie ließ sich eher erahnen), Unterschiede in der Strichstärke oder im Antialiasing waren trotz mehrfacher Sichtung der Testbilder nicht eindeutig nachweisbar.
Zusammengefasst schneidet der HP Z27s bei der Darstellung in der interpolierten Auflösung sehr gut ab.