Bildqualität
Das Display des ZR2240W besitzt wie das restliche Gerät eine matte Oberfläche. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflektionen auf dem Bildschirm. Hinter der Oberfläche verbirgt sich ein IPS-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Das Panel besitzt trotz der geringen Größe von 21,5 Zoll eine native Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten.
Im Werkszustand ist die Helligkeit mit 90 Prozent deutlich zu hell eingestellt. Zudem erkennt man zu den Seiten hin eine leicht abfallende Helligkeit. Bei dunklem Bildinhalt zeigen sich Anzeichen von Clouding.
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 90, Kontrast 80, Schärfe 4 und Farbeinstellung 6500K. Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Der Grauverlauf ist in der Werkseinstellung fast einwandfrei. Ein leichtes Banding ist jedoch zu beobachten. Dafür tritt kein sichtbares Dithering auf.
In Sachen Graustufendarstellung ist das Ergebnis akzeptabel: Werte ab 4 und bis 252 können problemlos vom Hintergrund differenziert werden.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung bei dunklem Bild gelingt dem ZR2240W nur mittelmäßig. Es tritt ein seltsamer Effekt auf: Wo sich bei anderen Displays Clouding und Bleeding optisch anders zeigen als negative Effekte im Blickwinkel, sieht das beim ZR2240W nahezu gleich aus. Gemeint sind hier der silberne IPS-Schimmer im Blickwinkel (unteres Bild) und das Clouding: zwei Wolken am unteren Bildschirmrand (obere Bilder). Obwohl beides mit bloßem Auge stark auffällt, ließ sich vor allem das Clouding nur schwer per Kamera einfangen.
Helligkeit, Kontrast und Schwarzwert
Das untere Ende des Helligkeitsbereichs ist mit 45 cd/m² sehr niedrig gewählt, erst ab 20 Prozent Helligkeit erhält man praktisch nutzbare Leuchtdichten. Der Maximalwert von 235 cd/m² reicht nur knapp für taghelle Umgebungen. Die Arbeitsplatzhelligkeit von 140 cd/m² liegt genau in der Mitte des Regelbereichs.
Die gemessenen Schwarzwerte sind sehr gut, bei der maximalen Helligkeitseinstellung messen wir nur 0,18 cd/m². Daraus ergibt sich ein sehr gutes Kontrastverhältnis von über 1300:1, das über den gesamten Regelbereich konstant bleibt.
Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität
Die Helligkeitsverteilung zeigt leichte Schwächen in den oberen Ecken des Bildschirms, ansonsten ist sie sehr schön gleichmäßig. Insgesamt wird ein beinahe sehr guter Durchschnittswert von 95 Prozent erreicht.
Bei der Homogenitätsmessung ist das Ergebnis weniger erfreulich, wir erhalten ein mittleres deltaC von 2,3 und ein Maximum von 4,9. Dafür kann selbst ein Consumermonitor keine befriedigende Note mehr erhalten. Die kritischen Werte liegen an denselben Stellen wie bei der Helligkeitsverteilung, daher sind die Abweichungen in den oberen Ecken auch mit bloßem Auge schon erkennbar.
Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des ZR2240W bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. Die Blickwinkel entsprechen den Erwartungen an ein IPS-Panel. Seitliche Blickwinkel bleiben lange stabil, ein Kontrastverlust ist aber zu verzeichnen. Vertikale Blickwinkel neigen von oben zu einer sichtbaren Abdunklung des Bildes, von unten tritt fast keine Veränderung ein. In normaler Sitzposition und bei leichten Kopfbewegungen sind kaum bis keine negativen Einflüsse sichtbar.
Sichtbar wird jedoch gerade bei dunklen Bildinhalten eine Schwäche aktueller IPS-Panels. Das „silberne Schimmern“ tritt hier schon ab etwa 30 Grad Blickwinkel speziell bei horizontalen Winkeln ganzflächig und sichtbar auf.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus.
Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite DTP94, ein i1 Display Pro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Nach dem Reset ist beim ZR2240W der Bildmodus Standard (6500K) mit der Helligkeit 90 Prozent voreingestellt. Wir messen die Leuchtdichte mit 213 cd/m², das Kontrastverhältnis beträgt 1347:1.
In dieser Einstellung messen wir die Farbtemperatur mit 6627K. Die Abweichungen bei den Primärfarben sind teils schon recht hoch aber durchaus akzeptabel. Bei den Graustufen ermitteln wir dagegen durchgängig hohe bis sehr hohe Werte, das ist nicht so schön. Der Gammaverlauf liegt größtenteils im richtigen Bereich, macht aber ab etwa 80 Prozent einen starken Knick nach unten. Für den Consumer- und Officebereich ist die Farbwiedergabe noch gut, bei der ambitionierten Fotobearbeitung im Hobbybereich sollten die Schwächen aber beachtet werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Eine mit sRGB bezeichnete Voreinstellung im OSD gibt es nicht.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Video: Abdeckung des sRGB-Farbraums (Erläuterung der 3D Ansichten).
Der ZR2240W deckt den sRGB-Farbraum zu 94 Prozent ab, damit schneidet er etwas besser ab als viele seiner LED-Mitbewerber.
Farbtemperatur und Gammaverlauf sind nach der Kalibrierung nahezu optimal. Die Farbabweichungen fallen jetzt deutlich geringer aus, bei den Primärfarben zeigt sich der White-LED-typische Ausreißer bei Blau. Positiv ist auch, dass sich das Kontrastverhältnis nicht verschlechtert hat. Für eine natürliche Farbwiedergabe bei Videos, Filmen und Fotos ist der kalibrierte Monitor gut geeignet, vor allem die Eigenschaften für die (Hobby-) Fotobearbeitung verbessern sich deutlich.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.