Interpolation
Für die Darstellung von Auflösungen abseits der nativen 2.560 x 1.440 Pixel, stehen beim Iiyama XB2779QS drei Interpolationseinstellungen zur Auswahl: Vollbild, Seitenverhältnis und 1:1. Ebenso gibt es noch einen Schärferegler. Werkseitig ist Vollbild und eine Schärfe von 50 voreingestellt.
16:9 Auflösungen werden sofort mit korrekten Proportionen angezeigt mit einer Ausnahme: 1.280 x 720 Pixel (HD) werden vom Iiyama XB2779QS mit der Einstellung Vollbild nicht korrekt erkannt und in der Höhe gestaucht dargestellt. Hier hilft die Skalierung auf Seitenverhältnis oder 1:1 umzustellen, allerdings mit dem Ergebnis dass schwarze Ränder nicht zu vermeiden sind.
Mit dem Schärferegler kann eine interpolierte Anzeige noch ein wenig verbessert werden. Je nach Auflösung sollte die Schärfe aber nur um eine, maximal zwei Stufen erhöht werden. Besonders bei Schrift und hellgrauem Hintergrund sind bereits mit Schärfe 70 teilweise Überschärfungen zu beobachten. Interessant ist auch, dass bei nativer Auflösung der Schärferegler deaktiviert ist, jedoch bei einer interpolierten Auflösung die 1:1 dargestellt wird, zur Verfügung steht.
Insgesamt erreicht der Iiyama XB2779QS ein gutes Ergebnis bei interpolierter Anzeige. Der Schärferegler könnte etwas feiner abgestimmt sein. Da aber jede Anzeige ohnehin 1:1 dargestellt werden kann, ist es dem Anwender überlassen ob überhaupt interpoliert werden soll oder nicht.
Reaktionsverhalten
Den Iiyama XB2779QS haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Iiyama nennt eine Reaktionszeit von 5 Millisekunden, das Messverfahren wird nicht angegeben. Die Beschleunigungsoption Overdrive bietet die Stufen Aus sowie -2 bis +2 in Einzelschritten an. Voreingestellt ist die Stufe Aus.
In dieser Einstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 10,3 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 8,7 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt deutlich längere 15,9 Millisekunden.
Der lange Avg-Balken im linken Chart zeigt uns, dass die Schaltzeiten an den dunkleren Messpunkten erheblich länger sind als an den hellen. Dafür sieht der Helligkeitsverlauf beim Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent (rechtes Chart) neutral aus, von Überschwingern ist hier nichts zu sehen. Für den Alltagsbetrieb ist dies eine sehr gut geeignete Einstellung, bei schnellen Videoszenen könnten allerdings Verwaschungen in den Schatten entstehen.
In der höchsten Einstellung +2 sorgt der Overdrive für eine kräftige Beschleunigung. Die durchschnittliche Schaltzeit geht von eher gemächlichen 15,9 auf richtig flinke 8,6 Millisekunden zurück.
Dafür stellen sich aber kräftige Überschwinger ein: beim hier dargestellten Bildwechsel 80-50 sind es nur 25 Prozent Überhöhung, wir finden aber auch Messpunkte, bei denen die abfallende Signalflanke zunächst mehr als die doppelte Sollamplitude erreicht. Die Neigung zu Bildartefakten in schnell bewegten Bereichen ist hoch – dies ist die Einstellung für Gamer, denen die schnellstmögliche Reaktionszeit bei Spielen wichtiger ist als die Bildqualität.
Als Allroundeinstellung ist die Werksvorgabe Overdrive Aus bestens geeignet. Videofreunde wählen -1, ambitionierte Gamer probieren noch höhere Einstellungen aus.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Hier kann der Iiyama XB2779QS Punkten: mit nur 1,0 Millisekunden messen wir eine sehr kurze Signalverzögerung.
Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 4,3 Millisekunden (Overdrive +2) auch sehr kurz. Um die resultierenden 5,3 Millisekunden für die mittlere Gesamtlatenz nennenswert zu unterbieten, müsste man schon zu speziellen Gamer-Monitoren in TN-Technik greifen.
Ich habe mal folgen Text hinzugefügt, was Deine Frage klärt: Während der XB2779QS-S1, wie unser Testmodell, silbern ist, ist der XB2779QS-B1 schwarz. Ansonsten sind die Geräte absolut identisch. Aus diesem Grund verzichten wir im weiteren Test auf den Zusatz.
Da wir die silberne Variante getestet haben, war die Bezeichnung B1 am Testanfang nicht ganz korrekt.
OK, Du hast es selbst herausgefunden und den Beitrag editiert.
Vielleicht nicht ganz klar:
Die Version -S1 und -B1 unterscheiden sich durch die Farbe am unteren Bildschirmrand (Silver / Black)
Habe recht lange gebraucht bis ich das herausgefunden hatte.
Sonst wie immer ein hervorragender Testbericht.