Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität
Wir untersuchen Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität an einem weißen Testbild, das wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die Helligkeitsabweichung in Prozent und das DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den zentral gemessenen Wert.
Offensichtlich verzichtet LaCie auf eine Kompensationsschaltung oder misst diese nicht exakt genug ein. Dabei liegt die Bildhomogenität mit einem durchschnittlichen DeltaC von unter 1,5 noch auf gutem Niveau. Dafür zeigt unser Testgerät unschöne Helligkeitsabweichungen: Während der NEC PA241W mit ColorComp eine mittlere Abweichung von etwa 1,7 Prozent erreichte, ermitteln wir beim LaCie 324i deutlich höhere 7,6 Prozent. Das liegt sogar noch knapp über den Werten, die wir beim Test des DELL U2410 gemessen hatten. Angesichts der Markpositionierung ist das Ergebnis daher etwas enttäuschend.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings fließen farbmetrische Veränderungen höchstens unzureichend in die Angabe ein.
Wichtiger als die Blickwinkelangabe unter Einbeziehung des Restkontrastes ist daher die tatsächliche, subjektive Blickwinkelstabilität ohne sichtbare Farbverfälschungen, Negativeffekte oder Veränderung anderer Bildparameter.
Die aktuellen IPS-Panels von LG weisen überwiegend positive Blickwinkeleigenschaften auf. Die Darstellung verliert faktisch nur an Kontrast. Unschöne farbmetrische Veränderungen bleiben aus, d.h. es kommt zu keinen größeren Gradations- bzw. Farbveränderungen.
Da auch LaCie (zwangsweise) auf die A-TW Polarisationsfolie verzichten muss, treten blickwinkelbedingte Aufhelleffekte dunkler Tonwerte auf. Das schmälert das subjektive Kontrastverhältnis und ist im Arbeitsabstand auch bei frontaler Betrachtung sichtbar. Bildschirme mit einer Diagonalen von 27- und 30-Zoll sind davon noch stärker betroffen. Durch die höhere Pixeldichte ist der Arbeitsabstand bei diesen Geräten im Regelfall nicht größer.
Trotzdem sind die Blickwinkeleigenschaften in Summe sehr gut. Eine wirkliche Alternative im gleichen Größenbereich böten nur S-PVA Panels von Samsung. Die beschriebenen Aufhelleffekte werden hier vermieden, dafür ergeben sich deutliche Gradationsveränderungen aus dem Winkel. Außerdem gibt es kaum noch aktuelle Bildschirme mit diesem Panel. Eizo hat zwar weiterhin zwei Bildschirme mit S-PVA-Panel im Portfolio (SX2262W und CG222W) – sie fallen allerdings zwei Zoll kleiner aus.
Die Antiflexbeschichtung ist bei matten IPS-Panels traditionell ziemlich stark. Das führt zu einem etwas körnigen Bild, lässt ein komfortables Arbeiten dafür aber auch bei ungünstiger Beleuchtungssituation zu.
Die meisten Benutzer sollten mit dem IPS-Panel keine Probleme im alltäglichen Einsatz haben und in jedem Fall von den gegenüber Bildschirmen mit TN-Panel deutlich verbesserten Blickwinkeleigenschaften profitieren.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den LaCie 324i vor und nach Kalibration und Profilierung umfangreich vermessen und die Ergebnisse ausgewertet. Die Ergebnisse sind insbesondere für die elektronische Bildverarbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele ist zumindest eine ausreichende Neutralität des Bildschirms wichtig. Die Messungen werden in einer eigenen Software ausgewertet, was eine exakte und detaillierte Aussage zum vorliegenden Testgerät ermöglicht.
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Zunächst haben wir ermittelt, wie gut der Eizo SX2762W verschiedene Farbräume abdeckt. Als Referenz nutzen wir die Arbeitsfarbräume sRGB, AdobeRGB und ECI-RGB 2.0. Zusätzlich haben wir mit dem „ISOcoated_v2_eci.icc“-Profil verglichen. Es basiert auf den FOGRA39-Charakterisierungsdaten und repräsentiert die Standard-Druckbedingungen für den Offset-Druck auf bestimmten Papiertypen. Die exakten Bedingungen können als PDF-Dokument angesehen werden.
3D-Farbraumvergleich
Erläuterung der 3D Ansichten und Informationen zu ihrer Erstellung.
ISOcoated (FOGRA39): 99,6 % Abdeckung
AdobeRGB: 96,7 % Abdeckung
Es ergibt sich das gewohnte Bild eines IPS-Panels mit WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung. Da stets die gleichen Bedingungen während der Profilierung vorliegen, entsprechen die Ergebnisse denen der bislang getesteten Bildschirme mit gleichem Panel und Hintergrundbeleuchtung.
Die Arbeitsfarbräume sRGB und AdobeRGB sowie der ISOcoated-Farbraum werden vollständig bzw. fast vollständig abgedeckt. Farbmanagementfähige Anwendungen sollten entsprechende Quelldaten damit ideal in Monitor-RGB transformieren können. Die Schnittmenge mit ECI-RGB 2.0 fällt geringer aus. Auch das entspricht der üblichen Charakteristik, lässt aber ein Arbeiten mit entsprechenden Quelldateien dennoch zu. Es kann im Rotbereich, abhängig vom Bildinhalt, allerdings zu verstärkten Farbabrissen und -abweichungen kommen.
Auswertung der farbmetrischen Tests
Die Ergebnisse der farbmetrischen Tests haben wir im folgenden Abschnitt ausführlich aufbereitet. Dabei wurden, neben der Werkseinstellung, auch ausgewählte Bildmodi vermessen.
Erläuterung der DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt.
Erläuterung der DeltaC Abweichung für Grauwerte.
Erläuterung zur Darstellung der Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Werkseinstellung | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6131 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 97.01 100.00 106.47 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 3,73 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 3,92 |
Helligkeit / cd/m² | Nativ | 172,8 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,22 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 785 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~Gamma 2,11 (avg.) |
* CCT-Bezug
Die Ergebnisse der Werkseinstellung fallen schockierend schlecht aus. Die Grauachse ist farbstichig und überschreitet die sinnvollen Grenzwerte des UDACT deutlich. Abweichungen in dieser Größenordnung sind mit bloßem Auge gut sichtbar. Trotzdem haben wir die Messungen mehrfach wiederholt, um einen Fehler auszuschließen. Die Gradationscharakteristik ist ebenfalls unbefriedigend. Trotz entsprechender OSD-Einstellung wird ein Gamma von 2.2 nicht über die gesamte Helligkeitsachse eingehalten. Schließlich korreliert auch der Weißpunkt nicht ideal mit der OSD-Einstellung (6500K), selbst wenn wir den „Streukreis“ des EyeOne Pro großzügig ansetzen. Das verbessert sich erst bei einer Einstellung von 5000K deutlich. Hier stimmen OSD-Einstellung und tatsächlicher Messwert gut überein.