Test Monitor Lenovo L220x Wide
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Ausmessung und Kalibration

Nachfolgend haben wir den L220x bezüglich seiner Farbechtheit überprüft und getestet, wie gut sich der TFT-Monitor kalibrieren lässt. Die Ergebnisse sind hauptsächlich für die Grafik- und Fotobearbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele sind sie größtenteils vernachlässigbar, da bei diesen Anwendungen der subjektive Eindruck überwiegt.

Zunächst haben wir den maximalen Farbraum des TFT-Monitors ermittelt und einerseits mit dem Druckfarbraum Isocoated und andererseits mit dem sRGB-Farbraum verglichen.

sRGB ist gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner für das Zusammenspiel verschiedener Eingabe- und Ausgabegeräte im Consumerbereich. Zudem geht Windows von sRGB aus, wenn zu einem Gerät oder einer Grafikdatei kein Farbprofil vorliegt.

Viele Farbdrucker arbeiten auf Normalpapier mit dem sRGB-Profil. Auch deshalb ist der sRGB-Farbraum im Gegensatz zum Isocoated-Druckfarbraum für „Normalanwender“ von Bedeutung. Durch die starke Verbreitung der digitalen Spiegelreflexkameras und der zunehmenden Amateurfotografie, haben auch Bilderdienste viele ihrer Belichtungsmaschinen auf den sRGB-Farbraum umgestellt, um dem Kunden die Auseinandersetzung mit speziellen Farbräumen zu ersparen.

Interessant ist der Vergleich zum Isocoated-Farbraum des Offset-Drucks, da dieser in der Regel dem Mindesten entspricht, was aktuelle Tintenstrahldrucker bewältigen können. Viele moderne Tintenstrahldrucker und Druckverfahren decken darüber hinaus einen noch größeren Bereich ab. Der Isocoated-Farbraum wird vom Lenovo L220x zu 100 Prozent abgedeckt.

ISOcoated: 100 % Abdeckung

Lenovo L220x Wide Monitor Lenovo L220x Farbraum Klein
Zweidimensionaler Vergleich des Monitor-Farbraums (schwarze Linie) mit dem Referenzfarbraum „Isocoated“ des Offset-Drucks (weiße Linie). Zur Vergrößerung die Grafik anklicken.

Farbraum-Vergleich

Weiterhin haben wir ermittelt, wie gut der Lenovo L220x verschiedene Farbräume abdeckt. Wichtig für Normalbenutzer ist die sRGB-Abdeckung. AdobeRGB ist hingegen für Grafiker und Fotografen von Interesse.

Erläuterung der 3D Ansichten: Das schwarze Netz stellt den jeweiligen Standard-Farbraum dar, das weiße Netz den Monitorfarbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Der Monitorfarbraum kann den tatsächlichen Farbraum dann nicht mehr darstellen, wenn das schwarze Netz aus dem Würfel herausragt. Wenn der Monitorfarbraum größer ist als der jeweilige Standardfarbraum, so ragt das weiße Netz aus dem Würfel heraus.

sRGB: 94 % Abdeckung

Lenovo L220x Wide Monitor Lenovo L220x Srgb1 Gamut Klein
Lenovo L220x Wide Monitor Lenovo L220x Srgb2 Gamut Klein
Zur größeren Ansicht klicken Sie bitte die jeweilige Grafik an!

AdobeRGB: 93 % Abdeckung

Lenovo L220x Wide Monitor Lenovo L220x Adobergb1 Gamut Klein
Lenovo L220x Wide Monitor Lenovo L220x Adobergb2 Gamut Klein
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ECI 2.0: 89 % Abdeckung

Lenovo L220x Wide Monitor Lenovo L220x Ecirgb1 Gamut Klein
Lenovo L220x Wide Monitor Lenovo L220x Ecirgb2 Gamut Klein
Zur größeren Ansicht klicken Sie bitte die jeweilige Grafik an!

Der sRGB-Farbraum wird vom L220x gut abgedeckt. Beim AdobeRGB-Gamut Vergleich fällt der Wert nur geringfügig schlechter aus, liegt aber immer noch in einem guten Bereich.

Erläuterung der Abweichung deltaE

Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben und ist ein Maß für den Farbstand. Somit können Unterschiede einer Testfarbe mit einer Vergleichsfarbe normiert ausgedrückt werden.

Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE, besser unter 6 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben aber noch genügend Ähnlichkeit zueinander.

Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB Standard

Werkseinstellung sRGB-Standard Erreicht
6500 5566
140 314
0,00 0,30
Nativ 1046
sRGB (~2,2) 2,20
Lenovo L220x Wide Monitor Lenovo L220x Profil Srgb
 

Der voreingestellte sRGB-Modus liefert ungenügende Ergebnisse, wie auch alle anderen Werksprofile. Die Farbtemperatur ist insgesamt betrachtet zu warm. Die Farbabweichungen sind zu hoch. Lediglich der Gamma-Wert liegt mit 2,2 genau auf der Zielvorgabe.

Der Monitor verfügt noch über die Modi „Rötlich“, „Neutral“ und „Bläulich“. Diese liefern ähnlich hohe Abweichungen und sind für den Betrieb aus unserer Sicht nicht zu empfehlen, sofern man eine natürliche Farbdarstellung bevorzugt.

Vergleich der Kalibrierung auf sRGB zum sRGB-Standard

Kalibriert Ziel Erreicht
6500 6542
140 139
0,00 0,20
Nativ 694
sRGB (~2,2) 2,17
Lenovo L220x Wide Monitor Lenovo L220x Kali Srgb
 

Im kalibrierten Zustand sind Weißpunkt und Gammawert nahezu optimal. Die durchschnittliche deltaE-Abweichung kann vermindert werden, ist aber nicht ideal. Gerade die Farbe Blau bereitet unserem Testmonitor die meisten Probleme. Fast alle Geräte mit erweitertem Farbraum weisen eine merkbare deltaE Abweichung auf und diesbezüglich bildet auch der Lenovo L220x keine Ausnahme. Mit einem Durchschnitt von 4,5 deltaE ist das Ergebnis zwar noch brauchbar, allerdings sind die einzelnen Abweichung bis 11,6 deltaE zu hoch. Wer ausschließlich mit dem sRGB-Farbraum arbeiten möchte, sollte lieber zu einem Gerät ohne erweiterten Farbraum greifen. nn

Im OSD haben wir aus unserer Sicht folgende optimalen Einstellungen, abweichend von der Werkseinstellung, gewählt: Helligkeit 0 %, R = 55 / G = 49 / B = 60.

Vergleich der Kalibrierung auf AdobeRGB zum AdobeRGB-Standard

Kalibriert Ziel Erreicht
6500 6542
120 119
0,00 0,20
Nativ 596
2,2 2,16
Lenovo L220x Wide Monitor Lenovo L220x Kali Adobergb
 

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3 Gedanken zu „Test Monitor Lenovo L220x Wide“

  1. 12 Jahre und keine mucken., auch hier.
    Jetzt wird’s aber nötig, dank neuer Rechner in der Auflösung zu erhöhen, und irgendwie die alternden Augen zu unterstützen. Man fragt sich ob 4K 32“ das richtige ist.

    Antworten

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