Blickwinkel
Der Blickwinkel des TN-Panels führt auch schon bei der Betrachtung von den Seiten zu Farbverfälschungen und nachlassendem Kontrast. Von oben betrachtet wird das Bild deutlich überbelichtet wiedergegeben, von unten ist der typische Negativeffekt erkennbar.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den LG D2342P vor und nach Kalibration und Profilierung umfangreich vermessen und die Ergebnisse ausgewertet. Die Ergebnisse sind insbesondere für die elektronische Bildverarbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele ist zumindest eine ausreichende Neutralität des Bildschirms wichtig. Die Messungen werden in einer eigenen Software ausgewertet. Das ermöglicht exakte und detaillierte Aussagen zum vorliegenden Testgerät.
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Zunächst haben wir ermittelt, wie gut der LG D2342P verschiedene Farbräume abdeckt. Als Referenz nutzen wir den Arbeitsfarbraum sRGB. Da es sich um einen Bildschirm ohne erweiterten Farbraum handelt, ist ein Arbeiten mit AdobeRGB oder ECI-RGB 2.0 nicht sinnvoll möglich. Zusätzlich haben wir mit dem „ISOcoated_v2_eci.icc“-Profil verglichen. Es basiert auf den FOGRA39-Charakterisierungsdaten und repräsentiert die Standard-Druckbedingungen für den Offset-Druck auf bestimmten Papiertypen. Die exakten Bedingungen können als PDF-Dokument angesehen werden.
3D-Farbraumvergleich
Erläuterung der 3D Ansichten und Informationen zu ihrer Erstellung.
ISOcoated (FOGRA39): 88,6 % Abdeckung
sRGB: 95,7 % Abdeckung
Die Farbraumabdeckung von 95,7 Prozent beim sRGB ist ein gutes Ergebnis. 88,6 Prozent beim ISOcoated Farbraum sind für einen Monitor ohne erweiterten Farbraum auch noch vertretbar.
Auswertung der farbmetrischen Tests
Erläuterung der DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt.
Erläuterung der DeltaC Abweichung für Grauwerte.
Erläuterung zur Darstellung der Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Werkseinstellung | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 6395 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 93.27 100.00 103.97 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 4,379 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 3,725 |
Helligkeit / cd/m² | – | 246,8 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | 0,27 |
Kontrast / x:1 | – | 914 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~2,23 (avg.) |
* CCT-Bezug
Die Farbwerte liefern für einen Monitor mit TN-Panel im Werkszustand ein gutes Ergebnis, die Grauwerte weichen allerdings zu stark von den Vorgaben ab. Der Weißpunkt fällt ebenfalls positiv auf, auch der Kontrast liegt mit über 900:1 im guten Bereich und selbst der Gammawert weicht nur in den höheren Bereichen stärker von der Ideallinie ab. Die Helligkeit ist aber wie üblich deutlich zu hoch voreingestellt.
Profilgenauigkeit
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Wir beschränken uns dabei nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die sRGB-Empfehlungen bezgl. Weißpunkt und Gradation erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben. Die Referenzwerte leiten sich entsprechend aus dem Monitorprofil ab.
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | 6497 | 6496 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 94.89 100.00 108.53 | 95.85 100.00 108.44 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | 0,3444 | 0,0964 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | 0,2455 | 0,3373 |
Helligkeit / cd/m² | 140,7 | 141,3 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | – |
Kontrast / x:1 | – | – |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~2,2 (avg.) |
* CCT-Bezug
Die Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf den weiter unten aufgeführten Parametern (Helligkeit: Sofern mit Bordmitteln erreichbar). Die Anführungszeichen sollen deutlich machen, dass es im Rahmen der Kalibrierung keinesfalls zu einer zielgerichteten Farbraumemulation kommt, sondern lediglich die in Klammern aufgeführten Vorgaben und eine möglichst hohe Neutralität bzw. Linearität sichergestellt werden. Die „Farbechtheit“ wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software und der im Profil erfassten Monitorcharakteristik erreicht. Weißpunkt und Gradation sind dabei im Rahmen der Kalibrierung keine fixen Größen.
„sRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: sRGB, Weißpunkt: D65):
Helligkeit: 31, Rot: 50, Grün: 47, Blau: 51.
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem sRGB-Profil des Arbeitsfarbraumes versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 6514 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 94.98 100.00 108.96 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,128 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,061 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 139,8 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | 0,16 |
Kontrast / x:1 | – | 873 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~2,16 (avg.) |
* CCT-Bezug
Der Kontrast hat sich nach der Kalibrierung leicht verschlechtert, alle anderen Werte fallen aber sehr gut aus. Die Abweichungen der Farbwerte haben sich weiter verbessert, bei den Grauwerten sind sie zudem kaum noch darstellbar. Der Gammawert weicht ebenfalls nur noch leicht von der Ideallinie ab und auch der Weißpunkt wird nahezu genau getroffen.