Bedienung und OSD
Die Steuerung des OSD erfolgt beim IPS231P über fünf Drucktasten am rechten unteren Bildschirmrand. Diese sind recht schmal geraten, was die Bedienung bisweilen etwas fummelig macht. Zudem weichen sie dem Fingerdruck etwas aus, was das Navigieren durch das Menü insbesondere für Personen mit kräftigeren Fingern erschwert.
Dass LG den Tasten keine eigene Beschriftung spendiert hat, ist dabei auch nicht gerade hilfreich. Die Funktionen der einzelnen Tasten werden erst dann auf der Bildschirmfläche angezeigt, wenn eine davon betätigt wurde. Dabei erscheinen die Tastenbezeichnungen stets auf Englisch, auch wenn das OSD ansonsten auf Deutsch eingestellt ist.
Ansonsten sind die Bezeichnungen der Menüpunkte logisch und weitgehend selbsterklärend. Auch die Übersetzung ins Deutsche ist hier gelungen.
Ins Hauptmenü gelangt man über den ganz linken Knopf. Von hier aus geht es dann in fünf Unterpunkten weiter:
Über den zweiten Knopf von links kann man aus den voreingestellten Bildmodi wählen. Auf die Effekte, die die einzelnen Modi bewirken, wird später im Abschnitt „Bildqualität“ noch eingegangen.
Abschließend lässt sich die Umsetzung der Bedienung durchaus als gelungen bezeichnen – über die etwas hakelige Bedienung durch die OSD-Knöpfchen trösten der logische Aufbau und die meist selbsterklärenden Bezeichnungen der Menüpunkte hinweg.
Bildqualität
Dank immer größerer Nachfrage und somit steigenden Stückzahlen werden in letzter Zeit IPS-Panels immer kostengünstiger – damit ausgestattete Displays, wie auch der IPS231P, werden somit auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich. Ähnlich sieht es bei der LED-Hintergrundbeleuchtung aus: Die altgediente CCFL-Röhre wird offenbar früher abgelöst, als gedacht. Entsprechende Stückzahlen bewirken, dass ein LED-Backlight inzwischen kaum einen Mehrpreis bedeutet. Beide dieser vom IPS231P genutzen Techniken haben natürlich auch Konsequenzen für die Darstellung und für die Bildqualität.
Darstellung von Farbabstufungen
In der Auflösung feinster Farbabstufungen ist ein IPS-Panel einem TN-Panel prinzipiell in den meisten Fällen überlegen, da es normalerweise mit echten 8 Bit pro Farbkanal angesteuert wird (TN-Panels: meist nur 6 Bit pro Farbkanal). Verfahren zur künstlichen Vergrößerung der Farbtiefe wie Dithering oder FRC spielen also beim IPS231P bei weitem keine so große Rolle wie bei TN-Kollegen.
Dennoch tritt beim Testgerät bei Farbverläufen ein deutlich sichtbares Banding auf, dessen Muster außerdem von der Einstellung der Farbregler im OSD abhängig ist. Dies lässt darauf schließen, dass hier nur eine schwache LUT (Look-Up-Table) verbaut ist, die zu Tonwertverlusten bei den Farbwertanpassungen führt. Im Alltagsbetrieb fallen diese Verluste nicht weiter auf, bei der professionellen Bildbearbeitung sind solche Fehler jedoch nicht ohne Weiteres zu verschmerzen.
Die Verwendung kostengünstiger Elektronik scheint leider zurzeit ein Trend bei preiswerten Displays mit höherwertigen Panels zu sein – irgendwo muss eben gespart werden, um den niedrigen Preis zu erreichen.
Bei extrem hellen Grautönen verhält sich der IPS231P vorbildlich und differenziert sogar noch die beiden hellsten Farbstufen voneinander. Nicht ganz so gut werden die dunkelsten Grautöne dargestellt, die letzten fünf Dunkelgrauschattierungen werden verschluckt und verschmelzen miteinander. Anders als bei TN-Panels jedoch bleibt die Graustufendarstellung auch unter Blickwinkeln stabil.
Bildhomogenität
Setzt ein Hersteller LEDs zur Hintergrundbeleuchtung ein, so hat er zwei Möglichkeiten, diese anzuordnen. Beim Full-LED-Backlight sind die Leuchtdioden über die gesamte Bildschirmfläche verteilt. Eine homogene Ausleuchtung ist so relativ einfach zu realisieren. Beim Edge-LED-Backlight (wie es auch beim IPS231P verbaut ist) sitzen die kleinen Dioden nur am Bildschirmrand und versuchen über Lichtleitfolien, die gesamte Bildschirmfläche homogen auszuleuchten. Dass dies mit Kompromissen verbunden ist, liegt auf der Hand. So ist die Bildhomogenität von Edge-LED-Bildschirmen oft nicht optimal. Da macht auch der IPS231P keine Ausnahme.
Um die Homogenität anschaulich erfassen zu können, wurde zunächst mit extrem langer Belichtungszeit ein Foto des mit schwarzem Bild eingeschalteten Monitors geschossen. Hier kann man vor allem Lichthöfe und Randaufhellungen, die durch das Messraster fallen, gut und einfach erkennen.
Deutlich zu sehen sind die Lichthöfe, die am oberen und unteren Rand auftreten und auch mit bloßem Auge klar zu erkennen sind. Besonders bei Videos im Cinemascope-Format (2,35:1), welche auf dem 16:9-Schirm mit schwarzen Rändern abgespielt werden, sind diese Aufhellungen äußerst störend.
Weiterhin wurde der Monitor an 15 Messpunkten ausgemessen. Die Messwerte werden in Bezug zum zentralen Wert gesetzt und als Helligkeitsabweichungen in Prozent beziehungsweise als Farbabweichungen in DeltaE/DeltaC angegeben.