Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 6543 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 95.74 100.00 110.74 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 1,6579 (D65) |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 1,5165 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 138,4 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,17 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 814 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB (~ Gamma 2,2) | ~2,1846 (avg.) |
* CCT-Bezug
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz.
Mit der Beschränkung auf Primär- und Sekundärfarben können wir natürlich kein wirklich detailliertes Bild zeichnen. So müssen beispielsweise Unterabdeckungen überhaupt nicht ins Gewicht fallen, wenn entsprechende Tonwerte, die außerhalb des Monitorfarbraums liegen, nicht im betrachteten Bild vorhanden sind. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Durch die die Kalibrierung wurde die Graustufenwiedergabe auf ein optimales Niveau gebracht, die restlichen sehr geringen Abweichungen sind nicht wahrnehmbar. Der Weißpunkt und die Helligkeit wurden, wie auch der Gammawert, fast auf den Punkt genau getroffen. Der Kontrast ist mit 814:1 auch gestiegen und liegt jetzt in einem guten Bereich. Die nicht vorhandene Abdeckung des Farbraumes kann durch eine Kalibration allerdings auch nicht verbessert werden, so dass der LG W2220P in diesem Bereich weiterhin sehr starke Abweichungen aufweist und somit selbst im Amateurbereich nicht mehr für eine Bildbearbeitung in Frage kommen wird.
UGRA-Test
Abschließend haben wir den LG W2220P auf die Empfehlungen der UGRA kalibriert (5800K, Gamma 1,8 und Helligkeit 120 cd/m²), um seine Tauglichkeit für die digitale Druckvorstufe/Softproof zu bestimmen. Die Zertifizierung kann aber natürlich auch mit anderen Parametern erreicht werden. Der Test konnte bei unserer Überprüfung mit der iColor Display Software nicht erfolgreich bestanden werden. Die Grauwerte fielen auch in diesem Test positiv auf und überstiegen mit 96,7 Prozent die mindestens geforderten 95 Prozent in diesem Bereich, eine Weißpunktabweichung ist zudem kaum auszumachen. Die anderen beiden Tests bestätigen aber unsere ermittelten schlechten Abdeckungen der Farbräume, welche eine UGRA-Zertifizierung verhindert haben.
Interpolation
Bei einem TFT-Monitor sollte möglichst immer die native Auflösung verwendet werden, weil dort das beste Ergebnis bei der Bilddarstellung erzielt werden kann. Spezielle Software und ältere Spiele können aber durchaus eine geringere Auflösung verlangen, zudem können so Ressourcen gespart werden.
Im Menü des LG W2220P lassen sich die Modi „wide“ oder „4:3“ einstellen. Voreingestellt ist der Wert „wide“ bei dem jede Auflösung auf die gesamte Fläche des Monitors gestreckt dargestellt wird. Im Modus „4:3“ wird die eingestellte Auflösung mit ihrem entsprechenden Seitenverhältnis durch schwarze Balken links und rechts dargestellt, die Höhe wird aber weiterhin voll ausgenutzt.
In der Nvidia-Systemsteuerung lässt sich aber auch eine 1:1 Einstellung erzwingen, bei der eine kleinere Auflösung zentriert in der Bildmitte dargestellt wird, mit schwarzen Balken sowohl an den Seiten als auch oben und unten.
Für die nachfolgenden Beispielbilder wurde für alle Auflösungen der voreingestellte Wert „wide“ genutzt.
Interpolation Text
Die Auflösung 1.440 x 900 zeigte die schlechteste Textdarstellung, hier wäre eine 1:1 Darstellung angebrachter, da sich bei dieser Auflösung die schwarzen Balken auch noch in Grenzen halten. Die Einstellung 1.280 x 1.024 konnte deutlich besser dargestellt werden, die Auflösung 1.024 x 768 lieferte sogar ein sehr gutes Ergebnis.
Interpolation Spiele
Die Interpolation wurde mit dem Spiel Anno 1404 getestet. Die Auflösung von 1.440 x 900 zeigte auch hier wieder Schwächen, die gesamte Darstellung wirkte verschwommen. Das beste Ergebnis konnte in diesem Test bei der Interpolation auf 1.280 x 1.024 erreicht werden, allerdings wurde das Bild stark gestreckt und sollte daher mit der Monitoreinstellung „4:3“ betrieben werden, wodurch die Streckung minimiert wird. In dieser Einstellung muss dann aber mit schwarzen Balken an beiden Seiten gelebt werden. Die Darstellung bei 1.024 x 768 war deutlich schlechter als bei der reinen Textinterpolation, denn sie wirkte unscharf. Mit dem Schärferegler im OSD des LG W2220P konnte hier allerdings etwas entgegen gesteuert werden.