Videosignalverarbeitung
Deinterlacing
Deinterlacing beschreibt die Konvertierung eines Videosignals aus Halbbildern in eine Vollbildfolge. Der LG W2220P verfügt über einen internen Deinterlacers, denn wir in diesem Abschnitt genau unter die Lupe nehmen werden.
Bei der Einstellung eines Videosignals von 480i/576i im Menü des angeschlossenen Blu-Ray-Player verblassten die Farben des Menüs sofort deutlich, außerdem zeigte der Monitor die Warnung „Out of Range“ an. Der Monitor wechselte kurz danach in den Standby-Modus und konnte aus diesem wie oben beschrieben nicht wieder erweckt werden, auch das automatische Wechseln des Videosignals auf die letzte funktionierende Einstellung des Players, ließ kein Bild erscheinen, so dass er vom Strom- und HDMI-Kabel getrennt und neu verkabelt werden musste, um eine andere Einstellung testen zu können. Ein 1080i Signal konnte dagegen dargestellt werden, so dass wir diese Einstellung für unseren weiteren Test benutzt haben.
Der LG W2220P kann 2:2 Signale ruckelfrei wiedergeben, allerdings sind auf der Tribüne unseres Testvideos deutliche Kammartefakte sichtbar. Bei einem 3:2 Signal ruckelte das Bild deutlich und erzeugte zudem ebenfalls Kammartefakte. Beim Abspielen des Testvideos konnten hingegen kaum negative Effekte beobachtet werden.
Das Deinterlacing des LG W2220P ist in keiner Einstellung zufriedenstellend, so dass dies dem Zuspieler überlassen werden sollte. Eingestellt werden sollten also 480p/576p, 720p oder 1080p.
Unterstützte Refreshraten
Laut Herstellerangaben werden Bildfrequenzen von 56 bis 75 Hertz unterstützt. Interessant sind neben 50 und 60 Hz, vor allem 24 Hz und ein Vielfaches von diesem Wert, also 48 und 72 Hz. In der Nvidia-Systemsteuerung haben wir versucht diese Werte manuell einzustellen. 50 Hz liegt nicht im angegeben Bereich und konnte daher auch nicht eingestellt werden, ebenfalls waren 24 und 48 Hz nicht möglich. In verschiedenen Auflösungen konnten wir 60 Hz problemlos einstellen und judderfrei wiedergeben. 72 Hz sollten laut Angabe theoretisch möglich sein, ließen sich in der Praxis aber nicht erzwingen, es wurde immer automatisch auf 60 Hz zurückgeschaltet.
Skalierung
Wichtig ist die Darstellung mit korrektem Seitenverhältnis. Im Videobereich liegt nur bei HD-Material ein quadratisches Pixelseitenverhältnis vor. Verfügt der Bildschirm im OSD über eine explizite „4:3“ und „16:9“ Einstellung in den Skalierungseinstellungen, stehen die Chancen gut, entsprechendes Material korrekt anzeigen zu können. Der LG W2220P besitzt die Einstellungen „wide“ und „4:3“, hat aber eine native 16:10 Auflösung.
Unsere Testbildreihe basiert auf einem anamorphen Video mit Kreisen, die bei korrekter Beachtung des Seitenverhältnisses absolut rund sein müssen. (Zuspielung, sofern nicht anders gekennzeichnet, in 480p/576p per HDMI). Mit entsprechenden Einstellungen am Blu-Ray-Player können wir alle möglichen Zuspielungen simulieren.
Monitor: wide (Player: „16:9“):
Videomaterial im 16:9 Format wird durch die native 16:10 Auflösung des Monitors leicht in der Höhe gestreckt wiedergegeben, wodurch die Kreise nicht mehr vollständig rund erscheinen. Ein Overscan tritt nicht auf.
Monitor: 4:3 (Player: „16:9“):
Bei der 4:3 Einstellung des Monitors, wird das Bild zusätzlich gestaucht, wodurch die Kreise noch ovaler werden, zudem erscheinen neben dem Video links und rechts schwarze Balken. Ein Overscan tritt ebenfalls nicht auf.
Monitor: wide (Player: „4:3 Letterboxed“):
Der Monitor zeigt in dieser Einstellung ebenfalls keine ganz runden Kreise, sondern streckt das Material bildschirmfüllend. Ein Overscan tritt auch hier nicht auf.
Monitor: 4:3 (Player: „4:3 Letterboxed“):
In dieser Einstellung werden wieder schwarze Balken an den Seiten angezeigt und die Streckung des Bildes verstärkt, wodurch die Kreise weniger rund wirken. Auch hier ist wiederrum kein Overscan feststellbar.
Monitor: 16:9, Overscan On (Player: „16:9“):
Alle Einstellungen wurden mit abgeschalteter Overscaneinstellung des Monitors durchgeführt. Mit der Aktivierung dieser Einstellung soll ein möglicher Overscan verhindert werden, indem das Bild verkleinert wiedergegeben wird. Allerdings konnte mit dieser Einstellung genau der gegenteilige Effekt hervorgerufen werden.
Nach der Aktivierung wurde das Bild an allen vier Seiten deutlich abgeschnitten dargestellt, wie bei einer Zoomeinstellung, so dass die Kreise nicht mehr vollständig dargestellt wurden. Die Voreinstellung mit ausgeschaltetem Overscan sollte daher beibehalten werden.
In keiner Einstellung konnten die Kreise komplett rund angezeigt werden, so dass der LG W2220P in diesem Test nicht überzeugen konnte. Positiv kann nur der nicht auftretende Overscan hervorgehoben werden.