PiP – Picture-in-Picture
Neben dem ThruMode zählt auch die PiP-Funktion zu den Besonderheiten dieses Monitors. PiP erlaubt es, in einem laufenden Bild ohne Unterbrechung ein zweites Bild einzublenden. So könnte man zum Beispiel während der Arbeit mit einem Office-Programm oder bei einem Spiel (Hauptbild) gleichzeitig ein Auge auf eine laufende TV-Sendung haben (Kleinbild).
Zunächst wählt man im SETUP-Menü das Eingangssignal, welches als Kleinbild eingeblendet werden soll. Das Hauptbild kommt von der Signalquelle, die man mit der Source-Taste eingestellt hat. Anschließend kann man, wenn das OSD-Menü nicht in Benutzung ist, die PiP-Funktion mit der Taste „Pfeil nach oben / PiP“ ein bzw. aus schalten. Mit der Taste „Pfeil nach unten / Swap“ vertauscht man auf Wunsch die Eingänge für Haupt- und Kleinbild.
Die Einblendung des Kleinbildes erledigt die Elektronik des Monitors, deshalb braucht man Probleme mit Bildschirmtreibern nicht zu befürchten. Andererseits kann man auch kaum Einfluss auf das Kleinbild nehmen. Zudem sind einige Signalkombinationen gar nicht möglich (z.B. 2 x HDMI), und an den HDMI-Eingängen werden bei aktiviertem PiP nur RGB-Signale akzeptiert (kein YPbPr-Modus).
Bildqualität
Im LG W2363V kommt ein mattes TN-Panel mit 0,265 mm Pixelgröße zum Einsatz. Subjektiv wirkt die unkalibrierte Bildqualität für diesen Paneltyp zunächst nur befriedigend. Farben erscheinen sehr kräftig bei übersteigertem Kontrast. Der horizontale und vertikale Blickwinkel erscheint sehr beschränkt wie bei den meisten TN-Bildschirmen dieser Größe, außerdem wird das Bild sehr schnell gelbstichig. Vor allem beim Blick von der Seite oder von unten erreicht der Farbeindruck bei weitem nicht die Qualität eines Panels mit VA- oder IPS-Technologie.
Technologiebedingt erreichen TN-Panels zudem nur sechs Bit Farbtiefe, weshalb die nicht unterstützten Farben durch Dithering simuliert werden müssen. Je nach der Qualität der Implementierung können so trotz der beschränkten Farbtiefe dennoch mehr oder weniger gleichmäßige Farbverläufe erzielt werden. Gelingt das Dithering eher schlecht, werden Muster im Bild oder Farbflimmern erkennbar.
Auflösung
Die Auflösung des W2363V erreicht mit 1.920 x 1.080 Punkten den aktuellen Standardwert für 16:9-Panels mit 24 Zoll Größe im Bereich der PC-Monitore. Diese native Auflösung reicht für die Filmbetrachtung mit Full HD. Auch die beiden HDMI-Eingänge unterstreichen die Eignung als Display für HD-Zuspieler wie Blu-ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen.
Die weitere Beurteilung bei Werkseinstellung wurde nach einem Reset im SETUP-Menü mit folgenden Werten vorgenommen: Helligkeit 100 % (H100), Kontrast 70 % (K70), Farbpreset 6500K.
Graustufen
Im Grauverlauf zeigt der W2363V kein Banding. Nur in den hellsten Graustufen leistet sich der Monitor einen Patzer, der auch bei einem preiswerten TN-Panel nicht akzeptabel ist.
Bei der Graustufendarstellung schneidet der W2363V insgesamt gar nicht so schlecht ab: die fünf dunkelsten Werte werden verschluckt, von den hellsten Werten die letzten sechs.
Interessant war nun herauszufinden, ob das gezeigte Bandingproblem beseitigt werden kann. Daher veränderten wir die Bildeinstellungen im OSD und fanden heraus, dass wie so oft der Kontrastwert mit 70 Prozent zu hoch eingestellt war. Unterhalb von 60 Prozent (K60) verschwand der Bandingfehler für das bloße Auge. Während sich die hellen Graustufen auf nur noch 4 fehlende deutlich verbesserten, zeigten die dunklen Werte keine nachteilige Veränderung. Bis K50 kamen noch zwei weitere Weißfelder hinzu, darunter verbesserte sich nichts mehr. So wählten wir schließlich die Einstellung K50. Leider bewirkt die Kontraständerung, dass die maximale Leuchtdichte von 291 auf 245 cd/m² zurück geht. Gleichzeitig ändert sich die gemessene Farbtemperatur von 6500K auf 7100K.
Die Wahrnehmbarkeit dieses optimierten Ergebnisses ist allerdings sehr stark vom vertikalen Blickwinkel abhängig: schon wenige Grade ober- oder unterhalb der Horizontalen entscheiden über die Erkennbarkeit von mindestens vier der extremen Werte. Der Bildeindruck bei großem Tonumfang wird also von der relativen Kopfposition und kleinen Bewegungen sehr stark beeinflusst. Ein Invertieren der nicht mehr differenzierten Graufelder konnte aber nicht beobachtet werden.
Film- und Spielszenen wird dieses Gesamtverhalten nicht übermäßig beeinträchtigen, solange man einigermaßen zentral vor dem Monitor sitzen kann. Für die digitale Fotobearbeitung auch im Amateurbereich ist es dagegen ein sehr großes Handicap.
Die Ausleuchtung des Displays bei einem vollkommen schwarzen Testbild kann beim W2363V nicht überzeugen: vor allem am oberen und unteren Bildrand zeigen sich deutliche Lichthöfe. Wenn man von oben oder von der Seite auf das Display schaut, kommt noch ein wolkiger Schimmer hinzu, der sich über die gesamte Panelfläche erstreckt. Die Ausleuchtung bei dunkler Panelfläche hinterlässt einen ungleichmäßigen Eindruck.