Bedienung
Die Bedienung erfolgt mit ausreichend großen Touch-Flächen am Rahmen rechts unten. Die Multifunktionstasten reagieren zwar agil und zuverlässig, aufgrund der fehlenden haptischen oder akustischen Rückmeldung in Verbindung mit dem kruden OSD kommt es dennoch regelmäßig zu Fehlbedienungen.
OSD
NEC-Veteranen werden sich im OSD des EX341R vielleicht schnell zurechtfinden. Für alle anderen ist es mehr als gewöhnungsbedürftig – nicht nur, weil die acht Hauptmenü-Ebenen horizontal statt vertikal verteilt sind. Alleine die fummelig kleine Darstellung auf dem riesigen Display macht die Bedienung zum Geduldsspiel. Da die Links-rechts-Tasten meistens gleich eine Einstellungsänderung bewirken, hat man beim Navigieren schnell ungewollt und unbemerkt Einstellungen verändert.
Da NEC hier ferner teils so seine ganz eigene Sprache verwendet – beispielsweise wird das Bildformat/die Skalierung im OSD als „Ausdehnung“ bezeichnet –, erschließen sich die verwendete Begrifflichkeit und Struktur auch nicht intuitiv. Wichtige Einstellungen müssen teils erst in einer Ebenenverschachtelung aufgespürt werden.
Das Handbuch ist dabei auch keine große Hilfe und hinterlässt selbst bei einem Experten mehr Fragezeichen als Antworten. Das gilt vor allem dort, wo es darauf ankommt, nämlich den Einstellmöglichkeiten im OSD. Dass der Regler „Schwarzwert“ den Schwarzwert regelt, wäre auch ohne Handbuch klar. Spannender wäre zu erfahren, was damit gemeint ist und was die Voreinstellung „50 %“ eigentlich genau bedeutet.
Dass wir an dieser Stelle mit Abbildungen so sparsam sind, ist ebenfalls dem (deutschen) Handbuch geschuldet, denn das ist praktisch die einzige Abbildung zum OSD, die dort zu finden ist.
In Summe hinterlässt NEC hier leider durchgängig – vom Internet über das Handbuch bis zum OSD – keinen sehr anwenderfreundlichen Eindruck.
Bildqualität
Der Panel-Rahmen ist matt, und die Oberfläche des Panels ist auch überdurchschnittlich gut entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.
Anmerkung zu den Fotos im Kapitel „Bildqualität“ (Graustufen, Ausleuchtung und Blickwinkel): Bei einem gewölbten Display ist es nicht möglich, den subjektiven Bildeindruck genau nachzustellen. Dazu müsste der Kamerasensor im gleichen Radius gewölbt sein, wie das Display. Gewölbte Kamerasensoren sind bislang aber noch Zukunftsmusik. Daher sind die Abbildung hier und die entsprechenden Passagen im Video nur in Verbindung mit dem begleitenden Text aussagefähig.
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein:
Bildmodus (DV): | Dynamisch, stattdessen Verwendung von Standard |
Helligkeit: | 63 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | keine Einstellmöglichkeit |
Farbtemperatur: | Einstellung 0 für Originalfarben |
RGB: | keine Einstellmöglichkeit |
Color-Gamut: | k. A. |
DUE Priority: | aus |
Schärfe: | keine Einstellmöglichkeit |
Reaktionszeit: | Verbesserung ein |
Da im DV-Modus „Dynamisch“ auch der Kontrast dynamisch angepasst wird, haben wir stattdessen den Modus „Standard“ verwendet. Der Kontrast ist beim NEC EX341R ohnehin von Haus aus sehr gut. Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Bei der Graustufendarstellung bleiben die hellsten Stufen vollständig und die dunkelsten Stufen zumindest bis Stufe 3 erkennbar. Bei genauem Hinsehen wirken die hellsten Stufen aber nicht vollständig farbneutral. Deutlicher wird es, wenn man eine Graustufenskala hinzuzieht, die von 0 bis 100 % alle Graustufen darstellt. Dann wird vor allem in den Mitteltönen sofort ersichtlich, dass die Abstimmung so gar nicht stimmt. Unser visueller Eindruck wird später von den Messergebnissen untermauert.
Ferner ist zu empfehlen, die Neigung des EX341R möglichst so einzustellen, dass man genau lotrecht auf die Mitte schaut. Ansonsten muss man vor allem in den dunklen Bereichen eine deutliche Aufhellung in Kauf nehmen. In Büroumgebungen dürfte das meist keine Rolle spielen, bei der Begutachtung von Fotos und Grafiken schon.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Lediglich in den Ecken (vor allem links unten) sind leichte Aufhellungen sichtbar. Stärkere Aufhellungen entstehen nur bei extremen Blickwinkeln, die aber bei einem gewölbten Display von vornherein keinen Sinn ergeben. Bezogen auf das Schwarzbild ist die Ausleuchtung sehr gut gelungen.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 304 cd/m². Das liegt 5 % über der Herstellerangabe von 290 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 43 cd/m².
Nach Kalibrierung sinkt die Maximalhelligkeit auf immer noch mehr als ausreichende 260 cd/m². Mit einer Minimalhelligkeit von 37 cd/m² ist auch ein Arbeiten in absoluter Dunkelheit problemlos möglich.
Das Kontrastverhältnis des VA-Panels gibt der Hersteller mit 3000:1 an. Gemäß unseren Messungen erreicht es das nicht ganz, liegt aber nach der Kalibrierung im Durchschnitt dennoch bei sehr guten 2122:1.