Reaktionsverhalten
NEC gibt die Reaktionszeit des MultiSync LCD3090WQXi mit 12 ms für einen Schwarz-Weiß-Wechsel an. Ein Grau-zu-Grau-Wechsel soll in 6 ms stattfinden. Viel wichtiger als diese sehr theoretischen Werte ist das Verhalten in der Praxis. Wir können dem 30-Zöller mit H-IPS-Panel bezüglich der Schlierenbildung eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für die meisten Nutzer ausstellen.
Die Overdrive-Implementierung arbeitet unauffällig – so unauffällig, dass wir zwischen Deaktivierung und Aktivierung keinen Unterschied feststellen konnten. Exzessive Schlierenbildung bleibt also auch ohne Overdrive bei diesem Panel aus. Die bei LC-Displays mit statischem Backlight unvermeidliche Bewegungsunschärfe kann auch der NEC 3090WQXi nicht wegzaubern.
Subjektiv ist die Darstellungsqualität in Spielen gut, wenngleich der Eizo SX3031W in der Zeichnung dunkler Flächen etwas differenzierter bleibt und sein besserer Schwarzwert in düsteren Spielen die Atmosphäre nochmals deutlich verbessert.
Etwas störend beim NEC 3090WQXi wirken die bereits angesprochenen leichten vertikalen Abschattierungen bei einheitlichen Flächen. Die Inhomogenität ist uns besonders im Spiel „Battlefield 2“ auf Karten mit hohem Dunst- und Nebelanteil aufgefallen.
Die Verzögerung bei der Bildausgabe liegt beim LCD3090WQXi zwischen 30 und maximal 50 Millisekunden. Das entspricht zwei bis drei Bildern bei 60 Bildern pro Sekunde. Die Deaktivierung des Overdrives hat auf die Verzögerung erstaunlicherweise keinen Einfluss.
Für viele Anwender ist ein solcher Lag unbedenklich und liegt außerhalb des Wahrnehmungsbereichs. Allerdings reagiert jeder Mensch individuell und jedes PC-System weist unterschiedliche „Grundlatenzen“ auf. Beide Faktoren wirken sich auf die Schwelle aus, ab der ein Input-Lag tatsächlich spürbar ist.
Für Hardcore-Gamer sind Boliden wie der NEC LCD3090WQXi oder der Eizo SX3031W aber ohnehin nicht entworfen worden. Gelegenheitsspieler brauchen sich keinen Kopf zu machen.
DVD und Video
Der NEC 3090WQXi unterstützt an beiden DVI-Eingängen Signale, die mit HDCP geschützt sind. Allerdings bezieht sich das in unserer Testumgebung nur auf SingleLink-Auflösungen bis hinauf zu 1.920 x 1.200 Pixeln bei 60Hz.
Wird das Panel pixelgenau in 2.560 x 1.600 mit 60Hz angesteuert, verweist der „Advisor“ von Cyberlink auf fehlende HDCP Unterstützung des Bildschirms. Allerdings beschränkt hier die Grafikkarte, denn die Asus 8800GTX unterstützt leider kein HDCP per DualLink. Laut NEC soll der 3090WQXi jedoch auch bei DualLink DVI Zuspielung HDCP unterstützen.
Mangels Hardwareunterstützung konnten wir diese Aussage leider nicht überprüfen.
Die Wiedergabequalität selbst hängt nicht nur vom Bildschirm ab, sondern zu einem sehr großen Teil auch von der Verarbeitung der Signale. So ist es zum Beispiel von dem auf PAL-DVD vorliegenden 576i50 bis zu einem progressiven Signal in Panelauflösung ein recht weiter Weg, der mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist.
Entsprechend unterschiedlich kann das Ergebnis sein. Natürlich muss die durch den Bildschirm bereitgestellte „Basisqualität“ stimmen. Wenn große Lichthöfe, deutliche Schlieren oder ein schlechter Schwarzwert zu beklagen sind, kann auch die beste Konfiguration des Rechners bzw. der Software nichts mehr retten.
Beim NEC 3090WQXi stimmt diese „Basisqualität“. Durch das Breitbildformat fallen bei Filmen die unvermeidlichen schwarzen Balken oben und unten deutlich schmaler aus, als bei Geräten mit einem Seitenverhältnis von 5:4 oder 4:3.
Prinzipiell kann man die im Abschnitt „Reaktionsverhalten“ getroffenen Aussagen wiederholen. Die Verzögerung von 30 bis 50 Millisekunden fällt im Regelfall nicht auf und kann oftmals über Zuspieler oder die PC-Software korrigiert werden.