Test Monitor NEC PA242W-BK
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Farbraumemulation

Im Rahmen der Zieldefinition kann der zu simulierende Farbumfang über die xy-Normfarbwertanteile der Primärfarben festgelegt werden. Die Farbraumtransformation erfolgt relativ farbmetrisch und wird durch die Bildschirmlogik berechnet. Um auch in farbmanagementfähiger Software – hier wird man in der Regel allerdings ohne bildschirminterne Farbraumemulation kalibrieren – eine möglichst korrekte Darstellung zu garantieren, sollte man in den Voreinstellungen als Quelle für die Profildaten keinesfalls Calibration sensor measurements auswählen. Fehlerhafte Transformationen auf Seiten der Software wären die Folge, falls der Emulationsfarbraum den des Bildschirms übersteigt.

Eine noch präzisere und komfortablere Variante bleibt Bildschirmen aus der SpectraView-Reihe vorbehalten. Hier kann das Emulationsziel als ICC-Profil festgelegt und mit einer beliebigen Kalibration verknüpft werden. Die Farbraumtransformation beruht dann auf Bildschirm- und Emulationsprofil und wird bei Aktivierung in die 3D-LUT geschrieben. Solange die Charakterisierung durch das übergeordnete Kalibrationsziel aktuell ist, erfolgen die Umrechnungen sehr akkurat.

Vergleich der sRGB-Emulation mit sRGB

Nec Pa242w Bk Monitor SrgbEmu
Detaillierte Informationen stellen wir Ihnen als PDF-Dokument zur Verfügung.

Vergleich der AdobeRGB-Emulation mit AdobeRGB

Nec Pa242w Bk Monitor ArgbEmu
Detaillierte Informationen stellen wir Ihnen als PDF-Dokument zur Verfügung.

Vergleich der ECI-RGB v2 Emulation mit ECI-RGB v2

Nec Pa242w Bk Monitor ArgbEmu
Detaillierte Informationen stellen wir Ihnen als PDF-Dokument zur Verfügung.

Die notwendigen Farbraumtransformationen werden sehr genau berechnet.

Bei der Simulation von Farbräumen, die über den Bildschirms hinausgehen (hier: ECI-RGB v2), wird das Gamut-Mapping mit relativ farbmetrischem Rendering-Intent offensichtlich: Tonwerte innerhalb des Bildschirmfarbraums werden ideal umgerechnet. Alle anderen Tonwerte müssen bestmöglich auf die Farbraumgrenze verschoben werden. Einziger Nachteil: Es kann zu Farbabrissen kommen, wenn mehrere Farben auf den gleichen Repräsentanten abgebildet werden.

Korrektur für Colorimeter

Colorimeter sollten aufgrund ihrer Eigenschaften im Hinblick auf das vom konkreten Bildschirm emittierte Spektrum korrigiert werden. SpectraView II greift ausschließlich auf die von Treibern bzw. Messgeräten zur Verfügung gestellten Mechanismen zurück, die nicht immer gut zum Spektrum der Hintergrundbeleuchtung passen.

Beim X-Rite DTP94 führt das zu einem hohen absoluten Fehler. Bedenkenlos eingesetzt werden kann dagegen das moderne X-Rite i1 Display Pro. Die Abweichung in Bezug auf das von uns eingesetzte i1 Pro liegt bei dE = 3.0. In Anbetracht der Tatsache, dass auch diese Sonde keine ideale absolute Referenz ist, und die von SpectraView genutzten Charakterisierungsdaten generischen Charakter haben, liegt das absolut im Rahmen.

Reaktionsverhalten

Den PA242W haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

NEC nennt eine Reaktionszeit von typisch 14 Millisekunden, das Messverfahren wird nicht angegeben. Die Beschleunigungsoption Response Improve kann ein- und ausgeschaltet werden. Die Voreinstellung ist Ein.

Für den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir 9,6 Millisekunden und für den schnellsten Grauwechsel 6,1 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 10,1 Millisekunden.

Nec Pa242w Bk Monitor Resp 1
Response Improve ein: Flinke Schaltzeiten, kräftige Überschwinger.

Die oberen drei Zeitbalken im linken Chart sind alle ähnlich lang, die Schaltzeiten an den dunkleren Messpunkten sind somit kaum länger als an den hellen. Dafür muss der Overdrive typischerweise schon energisch zupacken: der Helligkeitsverlauf beim Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent (rechtes Chart) zeigt kräftige Überschwinger. Zum Glück ist dies schon der auffälligste Kandidat im Messfeld. Die Neigung zu Bildartefakten in schnell bewegten Bereichen ist somit gegeben, aber nicht übermäßig hoch. Engagierte Gamer, denen die schnellstmögliche Reaktionszeit bei Spielen oft wichtiger ist als die Bildqualität, werden es vielleicht gar nicht bemerken.

Nec Pa242w Bk Monitor Resp 2
Response Improve aus: Marginal längere Schaltzeiten mit kaum verminderten Überschwingern.

Beim Ausschalten des Overdrive ändert sich erstaunlich wenig. Es sind vor allem die Grauwechsel mit mittlerer Helligkeit, die nun etwas langsamer ablaufen. Insgesamt legt die durchschnittliche Schaltzeit nur um marginale 0,2 Millisekunden zu. Die Überschwinger bleiben kräftig, dementsprechend lässt auch die Neigung zu Bildartefakten nicht allzu viel nach.

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit 15,9 Millisekunden messen wir beim PA242W allerdings eine deutlich längere Signalverzögerung als bei den meisten Mitbewerbern.

Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 5,3 Millisekunden (Response mprove ein) zwar kurz, doch die resultierenden 21,2 Millisekunden für die mittlere Gesamtlatenz sind für Gamer nicht sehr attraktiv.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des PA242W arbeitet mit LEDs. Die Helligkeit wird mit dem verbreiteten PWM-Verfahren gesteuert.

Bei der Messung zeigt uns das Oszilloskop die PWM-typische Rechteckschwingung. Die Schaltfrequenz liegt aber so hoch, dass die Signalkurve im Chart zu einem breiten gelben Band zusammenläuft: wir messen 20.000 Hz. Selbst besonders empfindliche Menschen dürften hier kein Backlight-Flimmern wahrnehmen.

Nec Pa242w Bk Monitor Back
LED-Backlight mit hochfrequenter PWM-Steuerung.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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2 Gedanken zu „Test Monitor NEC PA242W-BK“

  1. Drei von fünf NEC PA242W, die über den Handel erworben wurden, … Natürlich wurden diese 5 Monitor von uns erworben und der Satz ist lediglich eine Feststellung, mehr aber auch nicht.

    Antworten
  2. Treten beim PA242W wirklich bei 60% der Monitore Pixelfehler auf oder bezieht sich die Aussage im Fazit zum Test allein auf die von Ihnen getesteten fünf Modelle?

    Grüße

    bennyd

    Antworten

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