Profilgenauigkeit
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Wir beschränken uns dabei nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die sRGB-Empfehlungen bezgl. Weißpunkt und Gradation erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben. Die Referenzwerte leiten sich entsprechend aus dem Monitorprofil ab.
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | 6535 | 6552 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.21 100.00 109.68 | 95.34 100.00 110.18 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | 0,56 | 0,94 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | 0,43 | 0,70 |
Helligkeit / cd/m² | 140,2 | 140,2 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | – |
Kontrast / x:1 | – | – |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~sRGB |
* CCT-Bezug
Der NEC PA301W zeigt keine auffälligen Drifts oder unschöne Nichtlinearitäten. Auch eine Wiederholung der Profivalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen.
Die Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf den weiter unten aufgeführten Parametern (Helligkeit: Sofern mit Bordmitteln erreichbar). Die Anführungszeichen sollten deutlich machen, dass es im Rahmen der Kalibrierung keinesfalls zu einer zielgerichteten Farbraumemulation kommt, sondern lediglich die in Klammern aufgeführten Vorgaben und eine möglichst hohe Neutralität bzw. Linearität sichergestellt werden. Die „Farbechtheit“ wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software und der im Profil erfassten Monitorcharakteristik erreicht. Weißpunkt und Gradation sind dabei im Rahmen der Kalibrierung keine fixen Größen.
Hinweis: Die im OSD ausgewählten Normfarbwertanteile stimmen nicht exakt mit den tatsächlichen Werten für D65 (x: 0.313, y: 0.329) und D50 (x: 0.346, y: 0.358) überein. Das DeltaE liegt bei rechnerisch bei 1,9 bzw. 2,1. Das ist an dieser Stelle legitim, weil die Werkskalibration natürlich nicht hundertprozentig genau sein kann bzw. insbesondere auch Ungenauigkeiten im Messequipment vorliegen.
„sRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: sRGB, Weißpunkt: D65):
Brightness: 142 cd/m², Whitepoint: x=0.309, y=0.328, Metamerie: Off, Gamma: sRGB, Bildmodus: Full, ColorComp: 5
„AdobeRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: 2.2, Weißpunkt: D65):
Brightness: 142 cd/m², Whitepoint: x=0.309, y=0.328, Metamerie: Off, Gamma: 2.2, Bildmodus: Full, ColorComp: 5
„ECI-RGB 2.0“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: L*, Weißpunkt: D50):
Brightness: 137 cd/m², Whitepoint: x=0.343, y=0.355, Metamerie: Off, Gamma: L*, Bildmodus: Full, ColorComp: 5
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraums (sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
SW-Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6499 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 95.14 100.00 109.00 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,18 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,26 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 137,7 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,19 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 724 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB (~ Gamma 2.2) | ~sRGB |
* CCT-Bezug
Vergleich mit dem AdobeRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
SW-Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D65 (6502) | 6623 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 94.60 100.00 109.94 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 1,02 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 0,79 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 140,2 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,25 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 560 |
Gradation / Durchschnitt | Gamma 2.2 | ~Gamma 2,17 (avg.) |
* CCT-Bezug
Vergleich mit dem ECI-RGB 2.0-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
SW-Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT Kelvin | D50 (5002) | 5049 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 96.42 100.00 82.51 | 96.37 100.00 83.54 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 0,83 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,07) | 0,16 |
Helligkeit / cd/m² | 140,00 | 135,8 |
Schwarzpunkt / cd/m² | Nativ | 0,26 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 522 |
Gradation / Durchschnitt | L* | ~L* |
* CCT-Bezug
Auch die Ergebnisse nach Softwarekalibrierung und Profilierung überzeugen. Das CMM kann unter Berücksichtigung von Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil ideal in Monitor-RGB transformieren. Die erhöhten Abweichungen von Primär- und Sekundärfarben mit ECI-RGB 2.0 als Quellfarbraum entstehen aufgrund der hier etwas größeren Unterabdeckungen (siehe auch die bereits getestete Farbraumemulation).
Die Neutralität der Grauachse kann nicht weiter verbessert werden. Das war im Rahmen unseres Test-Setups und der hervorragenden Ausgangssituation aber auch nicht zu erwarten. Die gewünschte Gradation wurde erreicht.
Ein Blick auf die Korrekturkurven zeigt, dass kaum über die Grafikkarten-LUT korrigiert werden musste. Der Tonwertumfang bleibt entsprechend hoch und es kommt zu keinem sichtbaren Banding. Die später noch durchgeführte Hardwarekalibrierung mit SpectraView II wird kein besseres Ergebnis erzielen können.