Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Philips 272P4APJKHB besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Das IPS-AHVA-Panel verspricht nicht nur auf dem Datenblatt einen sehr stabilen Blickwinkel. Auch in der Praxis sind nahezu keine Farbveränderungen zu beobachten, je größer der Blickwinkel wird. Es nimmt lediglich der Kontrast ab, und je nach Betrachtungswinkel ändert sich der Weißpunkt ein wenig.
Interessant ist, dass wenn von links auf das Display geschaut wird, der Weißpunkt etwas kühler ist, als von rechts. Ebenso ist mit Blick von oben auf das Display der Weißpunkt wärmer als von unten. Dieser Effekt ist aber keinesfalls störend.
Positiv ist auch, dass das Display bei seitlicher Betrachtung zum hinteren Display-Rand kaum abdunkelt, der Kontrastverlust also ganzflächig abnimmt. Auch Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel, wie es bei IPS-Panels üblich ist, fallen nur gering aus.
Farbwiedergabe
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: | Bildschirmfarbraum |
Schwarzes Volumen: | Referenzfarbraum |
Buntes Volumen: | Schnittmenge |
Vergleichsziele: | sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0, ISO Coated V2 (ECI) |
Farbraum | Abdeckung |
ISO coated V2 | 99 % |
sRGB | 100 % |
AdobeRGB | 97 % |
ECI-RGB 2.0 | 89 % |
Der Philips 272P4APJKHB kann den sRGB- und ISO-Coated-v2-Farbraum vollständig beziehungsweise mit 99 Prozent fast vollständig abdecken. Auch beim AdobeRGB-Farbraum gelingt dem Monitor mit 97 Prozent eine noch sehr gute Farbraumabdeckung. Beim ECI-RGB-v2-Farbraum werden jedoch die Grenzen der Elektronik erreicht. Hier schafft das Gerät mit 89 Prozent nur noch eine durchschnittliche Farbraumabdeckung.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Der Philips 272P4APJKHB hat werkseitig den Bildmodus „Farbtemperatur“ und den Wert 6500K eingestellt. Wir haben jedoch den Bildmodus auf „Benutzerdefiniert“ eingestellt und ohne Änderungen an den RGB-Reglern vermessen.
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Positiv auffallend sind die sehr neutrale Grauachse und durchschnittliche Gradation. Negativ fällt hingegen von Anfang an die viel zu hohe Helligkeit auf. Der Helligkeitsregler ist werkseitig auf 85 Prozent voreingestellt, was einer Leuchtdichte von 357 cd/m² entspricht. Auch die Vorgabe des Weißpunktes wird mit 7158 Kelvin nicht gut getroffen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Im sRGB-Bildmodus fallen die Abweichungen der Farbwerte nun deutlich geringer aus. Auch die Gradation wird besser getroffen. Jedoch sind nun die Abweichungen der Grauachse deutlich höher und der Monitor kann nur noch ein durchschnittliches Ergebnis erzielen. Auch die Helligkeit ist mit 334 cd/m² nach wie vor viel zu hoch.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich AdobeRGB-Modus mit dem AdobeRGB-Arbeitsfarbraum
Ähnlich ist das Ergebnis im AdobeRGB-Modus. Die Farbwerte zeigen geringe Abweichungen, und auch die Gradation ist gut. Die Neutralität der Grauachse verbessert sich ein wenig, und der Philips 272P4APJKHB kann hier ein gutes Ergebnis erreichen. Nach wie vor mit hohen Abweichungen zu den Sollwerten bleiben Weißpunkt und Helligkeit.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.