OSD – Teil 2
Das Hin- und Herspringen zwischen den verschiedenen Menüoptionen ist wenig intuitiv, auch weil drei der vier OSD-Knöpfe mit Doppelfunktionen belegt sind und die Menüstruktur über drei Ebenen verschachtelt ist. Das ist bei dieser Menüführung zuviel des Guten.
Hier hat Philips eindeutig Chancen verschenkt, dem Nutzer eine klare, saubere Bedienung des doch sonst recht eindrucksvollen Monitors an die Hand zu geben. Zu allem Verdruss schweigt sich das 53 Seiten starke Benutzerhandbuch über einige Menü-Optionen aus – etwa, was der Menüpunkt „Bildpunktumkreisung“ bedeuten soll.
Die auf der CD beigefügte PDF-Bedienungsanleitung präsentierte zudem Ausschnitte des OSD-Menüs mit nicht nachvollziehbaren Einstellungen.
Der Bild-im-Bild-Option ist im OSD-Menü ein eigenes Submenü gewidmet – das ist zwar grundsätzlich eine schöne Idee, funktioniert aber nur, wenn mindestens eine Signalquelle ihre Bilder über den DisplayPort einspeist.
Bildqualität
Die Oberfläche des Panels ist matt und weitgehend blendfrei, damit lässt sich das Bild auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen noch gut betrachten.
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 100, Kontrast 50, Gamma 2,2, Farbtemperatur 6500 K. Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Der Grauverlauf in der Werkseinstellung weist nur ein sehr geringes Banding zu den letzten fünf dunklen Stufen auf und erscheint sehr homogen – ein Clipping bei den Tiefen war nicht zu erkennen.
Ein deutliches Clipping zeigt sich hingegen bei den hellsten Stufen – die letzten fünf Helligkeitsstufen brechen ziemlich abrupt weg. Allerdings kommen die Werkseinstellungen mit 6500 Grad Kelvin Farbtemperatur und 100 Prozent Helligkeit auch recht brutal daher und sind nicht sonderlich praxisgerecht – über einen BD-Player oder von der Festplatte zugespielte Videos etwa zeigen selbst bei 50 % Helligkeit und 5.000 Grad Kelvin immer noch ein sehr knackiges Bild und natürliche Farben.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht, hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Werkseinstellung liefert 100 % Helligkeit und damit strahlt der Monitor so viel Licht ab, dass man sich auch in komplett verdunkelten Räumen problemlos zurechtfindet. Um die Ausleuchtung praxisgerecht zu beurteilen, haben wir diese auf 30 % reduziert.
Bei frontaler Betrachtung sind leichte Lichthöfe in den Ecken zu erkennen – bewegt der Betrachter sich zur Seite, neigt das Panel zum Schimmern, das Schwarzbild wirkt »crispy« – hier kommt IPS-Glow zum Tragen.
Bei der verlängerten Belichtung lassen sich die Inhomogenitäten vor allem unten links und am rechten unteren Bildrand erkennen.
Helligkeit, Kontrast und Schwarzwert
Der Helligkeitsregler des 298P4QJEB arbeitet linear. Die Leuchtdichte (Weißwert) kann zwischen 52 und 281 cd/m² eingestellt werden, die Maximalhelligkeit von 300 cd/m² im Datenblatt erreichen wir also nicht ganz. Der Regelbereich ist groß und günstig gewählt, auch wenn Reglerstellungen unter 10 % (77 cd/m²) nur in völlig dunklen Räumen sinnvoll sind. Auch für Präsentationen in sehr heller Umgebung ist noch genügend Leistung vorhanden. Bei unserer empfohlenen Arbeitsplatzhelligkeit von 140 cd/m² steht der Regler in Position 39.
Die Schwarzwerte sind gut, sie liegen auf dem typischen Niveau aktueller IPS-Panels. Wir messen 0,045 bis maximal 0,247 cd/m², daraus ergibt sich ein sehr gutes Kontrastverhältnis von 1150:1. Auch mit dem bloßen Auge betrachtet sind Schwarzwert und Kontrast überzeugend.
Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität
Die Helligkeitsverteilung erreicht einen hervorragenden Mittelwert von 98 Prozent. Oben rechts und links sind die Abweichungen leider etwas größer, die Gesamtnote ist daher gut. Die von der Messsonde aufgedeckten Ungleichmäßigkeiten liegen allesamt weit unter der Sichtbarkeitsschwelle für das bloße Auge.
Auch bei der Farbreinheit muss sich der 298P4QJEB um eine Note abwerten lassen. Das mittlere DeltaE von 1,2 kann sich wirklich gut sehen lassen, fast alle Einzelergebnisse sind sehr schön niedrig. Jetzt sind es die Messwerte in der unteren Reihe rechts, die mit einem Maximum von 3,2 nur zu einer zufriedenstellenden Bewertung führen.
Mit dem bloßen Auge betrachtet fallen die Ungleichmäßigkeiten im weißen Testbild nicht auf. Auch der IPS-typische Gelbschimmer bei größeren Blickwinkeln ist verhältnismäßig schwach ausgeprägt.
Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des 298P4QJEB bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 75 Grad und vertikalen von +60 und -45 Grad. Beim Blick von oben ändert sich die Helligkeit, eine Art Schleier legt sich partiell über den Bildschirm, besonders Gelbtöne dunkeln nach. Dunkle Blautöne ändern sich kaum, helle Blautöne laufen etwas zu, weiße Flächen bekommen einen Graustich, Grüntöne dunkeln nach.
Den besten Sichteindruck liefert der 298P4QJEB bei einer senkrechten Blickachse oder leicht schräg von unten, bis etwa -10 Grad. Die laterale Blickwinkelabhängigkeit ist gering – bei der maximalen Seitwärtsdrehung des Fußes von 65 Grad verliert das Bild zwar an Brillanz, weist aber kaum Farbverschiebungen auf – bis ca. 60 Grad macht das Panel noch einen sehr guten Eindruck.
Schräg von unten betrachtet erfreut der Monitor ebenfalls mit guter Blickwinkelstabilität, allerdings tritt auch hier der Schleiereffekt auf, der zuerst im oberen Bilddrittel auftritt. Nennenswerte Farbverschiebungen waren aus dieser Perspektive nicht zu erkennen.