Test Monitor Samsung BX2440
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Bildqualität – Teil 2

Nach der Kalibration zeigt sich eine leichte Stufenbildung. Über die Grafikkarten-LUT mussten also verlustbehaftete Korrekturen vorgenommen werden. Die Tonwertverluste sind allerdings nicht dramatisch, der Zugewinn durch die erreichte Neutralität und Einhaltung der gewünschten Charakteristik überwiegen deutlich.

Tonwerte sind in der Werkseinstellung (Gamma: Modus1) ab der ersten Stufe sichtbar. Am anderen Ende des Helligkeitsspektrums sind die vier letzten Tonwerte nicht mehr differenzierbar. Die Testbilder werden ohne Farbmanagement und vor der Kalibration angezeigt. Wenngleich das Ergebnis brauchbar ist, deutet sich hier, unter subjektiver Berücksichtigung der Helligkeitsverteilung, schon eine Abweichung von der gewünschten Gradation (sRGB oder Gamma 2.2) im oberen Helligkeitsbereich an.

Samsung Bx2440 Monitor Kontrast
Die Differenzierung heller und dunkler Graustufen wurde mittels entsprechender Testbilder überprüft.

Die Ausleuchtung ist einwandfrei. Gefürchtete „Taschenlampeneffekte“ bleiben trotz einer nicht vollflächigen Anordnung der White-LED Hintergrundbeleuchtung aus. Nur im unteren Bereich zeigt sich eine minimale Aufhellung. Störende Wolkenbildungen können wir ebenfalls nicht feststellen. Erst Aufnahmen mit hoher Belichtungszeit zeigen leichte Inhomogenitäten, haben aber nur synthetischen Charakter.

Samsung Bx2440 Monitor Ausleuchtung1
Samsung Bx2440 Monitor Ausleuchtung2
Ausleuchtung des Monitors bei kurzer Belichtungszeit (links) und langer Belichtungszeit (rechts).

Der Schwarzpunkt liegt in der Werkseinstellung bei 0,29 cd/m². Berücksichtigt man die hohe Helligkeit von rund 260 cd/m² ist das ein guter Wert, der aber bereits zeigt, dass eine LED Hintergrundbeleuchtung ohne weitere Maßnahmen keinen substantiellen Vorteil in Sachen Kontrastverhältnis bedingt. Der minimale Schwarzpunkt liegt bei 0,08 cd/m²

Der Regelungsbereich der Hintergrundbeleuchtung ist relativ groß, erstreckt sich aber nicht über die gesamte Spannbreite, die der Helligkeitsregler abdeckt. Unter einer Einstellung von etwa 20 Prozent (im Falle des Samsung BX2440 rund 100 cd/m²) wird nur noch der Weißpegel abgesenkt, was sich natürlich negativ auf das Kontrastverhältnis auswirkt.

Die maximale Helligkeit übertrifft mit etwa 260 cd/m² die Herstellerangabe von 250 cd/m² leicht. Für die meisten Arbeitsumgebungen ist das mehr als ausreichend und bietet auch noch genügend Reserven für alterungsbedingte Helligkeitsveränderungen. Die minimale Leuchtdichte liegt bei niedrigen 30 cd/m², sofern man eine Absenkung des Weißpegels akzeptieren mag.

Das statische Kontrastverhältnis gibt Samsung mit 1000:1 an. Über weite Teile der Helligkeitseinstellung weichen unsere Messungen (Farbtemperatur: Normal) mit rund 900:1 nur wenig von dieser Vorgabe ab. Bei 0 Prozent Helligkeit verbleibt ein Restkontrast von etwa 380:1, da hier, wie bereits erwähnt, nicht mehr die Hintergrundbeleuchtung gedimmt, sondern der Weißpegel abgesenkt wurde.

Im Rahmen der Kalibration kommt es, durch Anpassungen des Weißpunktes (Ausnahmen bilden Geräte mit RGB-LED Hintergrundbeleuchtung), zu leichten Kontrasteinbußen. Nach der Kalibration auf D65 als Weißpunkt messen wir bei einer Leuchtdichte von 140 cd/m² noch ein Kontrastverhältnis von gut 800:1.

Samsung Bx2440 Monitor Kontrastverlauf
Helligkeits- und Kontrastverlauf des Samsung BX2440.

Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität

„Wir untersuchen Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität an einem weißen Testbild, das wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die Helligkeitsabweichung in Prozent und das DeltaC ( (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den zentral gemessenen Wert.

Samsung Bx2440 Monitor Ausleuchtung3
Samsung Bx2440 Monitor Homogenitaet
An 15 Messpunkten wurde die Helligkeitsverteilung (linkes Bild) und Bildhomogenität (rechtes Bild) überprüft.

Die Bildhomogenität unseres Testmodells war unterdurchschnittlich. Mit einem maximalen DeltaC von über 5 zeigen sich Farbstiche bei der Darstellung einer neutralen Fläche. Die größten Abweichungen liegen dabei im oberen Bereich der Anzeige. Mittlerer und unterer Bereich sind deutlich neutraler und lägen sogar auf gutem Niveau.

Die Helligkeitsabweichungen sind im zentralen Blickfeld relativ niedrig. Zu den Rändern hin treten ein paar Ausreißer bis maximal etwa 13 Prozent auf. Mit einer durchschnittlichen Abweichung von rund 6 Prozent positioniert sich der Samsung BX2440 aber ziemlich gut. Ohne die Verwendung von komplexen Kompensationsschaltungen liegen Geräte mit VA- oder IPS-Panel meist ebenfalls in diesem Bereich. Auch hier führt die Anordnung der LEDs in den Ecken des Displays also nicht zu deutlichen Störungen.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 170 Grad in der Horizontalen und 160 Grad in der Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Typische Werte für ein TN-Panel. Allerdings fließen farbmetrische Veränderungen höchstens unzureichend in die Angabe ein.

Wichtiger als die Blickwinkelangabe unter Einbeziehung des Restkontrastes ist daher die tatsächliche, subjektive Blickwinkelstabilität ohne sichtbare Farbverfälschungen, Negativeffekte oder Veränderung anderer Bildparameter.

Samsung Bx2440 Monitor Blickwinkel
Blickwinkel des Samsung BX2440.

Die Blickwinkelstabilität ist weiterhin die Achillesferse selbst moderner TN-Panels. Aus dem Winkel muss man daher nicht nur eine deutliche Kontrastverminderung, sondern auch störende farbmetrische Veränderungen hinnehmen. In horizontaler Richtung sind diese Variationen noch relativ gutmütig. Vertikale Abweichungen von der idealen Betrachtungsposition führen zu stärkeren Beeinträchtigungen. Sie reichen bis zu einer „kippenden“ Darstellung bei größeren Winkeln von unten.

Im Realwelteinsatz mit einem einzigen Benutzer kommt die eingeschränkte Blickwinkelstabilität weniger zum Tragen. Dennoch muss man sich darüber im Klaren sein, dass aktuelle VA- und insbesondere IPS-Panels eine deutlich homogenere Darstellung erlauben. Der Samsung BX2440 ist hier insgesamt weder besser noch schlechter als andere Geräte mit aktuellem TN-Panel. Er eignet sich schon aus diesem Grund nicht für die EBV, was aber auch nicht versprochen wird.

Über das OSD bietet der Samsung BX2440 die Möglichkeit, auf einen schrägen Blickwinkel in Form einer Kompensation zu reagieren. Die als „MagicAngle“ bezeichnete Funktion beinhaltet verschiedene Presets, kann aber erwartungsgemäß nicht zaubern. Je nach Blickwinkel, von dem wiederum höchstens geringfügig abgewichen werden darf, kann eine subjektiv leicht verbesserte Darstellung erreicht werden.

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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