Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des S22C450MW arbeitet mit White LED. Die Helligkeit wird mit dem verbreiteten PWM-Verfahren gesteuert.
Auch bei maximaler Helligkeitseinstellung messen wir kurze Pausen, mit knapp 2 Prozent Pausenanteil (entspricht einer Tastrate von über 98 Prozent) sind diese aber nur für die Messsonde erkennbar. Eingestellt auf 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) zeigt unser Chart die PWM-typische Rechteckschwingung, die Schaltfrequenz beträgt nur 180 Hz mit einer Tastrate von 56 Prozent. Besonders empfindliche Menschen mit Vorliebe für niedrige Arbeitsplatzhelligkeiten sollten vor dem Kauf testen, ob sie das Backlight-Flimmern wahrnehmen.
Subjektive Beurteilung
Im Praxistest waren bei Spielen und Videos keine ungewöhnlichen Nachzieheffekte oder Bewegungsunschärfen zu sehen. Hier entspricht der S22C450MW dem, was man von einem TN-Panel klassentypisch erwarten darf.
Die Schlierenbildung fällt moderat aus. Haloeffekte sind keine erkennbar. Hier macht sich der Verzicht auf eine aggressive Signalaufbereitung bemerkbar. Schnelle Bewegungen wirken daher meist flüssig und weniger abrupt, aber auch etwas unscharf. Der Schwarz-Weiß-Wechsel gelingt dem Samsung-Monitor besser. Im PixPerAn-Lesbarkeitstest erreichten wir den durchschnittlichen Wert 7.
Für die Erstellung der Fotos wurde eine Verschlusszeit von 1/60 Sekunde gewählt, die der Wiedergabefrequenz des DVI-Signals entspricht, so dass im Idealfall genau ein Bild wiedergegeben werden sollte. Durch die Trägheit der Pixel beim Helligkeitsaufbau und -abbau sind meist noch mehrere Schlierenbilder erkennbar.
Sound
Für die Tonwiedergabe verfügt der S22C450MW über zwei winzige Lautsprecher mit je 1 Watt Leistung, die an der gestuften Rückwand hinter den seitlichen Belüftungsschlitzen angebracht sind. Klangwunder darf man hier nicht erwarten, auch wenn die Marketingabteilung von Samsung hier einen hochwertigen Stereosound verspricht. Die Lautsprecher klingen blechern und dünn; und ihre Lautstärke ist nur begrenzt regelbar. Sie eignen sich daher lediglich für einfache Aufgaben und für die alltägliche Büroarbeit.
DVD und Video
Einen HDMI-Eingang hat der Samsung S22C450MW nicht. Für den Anschluss von HD-Zuspielern wie Blu-Ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen wird ein Adapter von HDMI auf DVI benötigt.
Der S22C450MW ist kein Videospezialist: es gibt keinen HDMI-Eingang und keine OSD-Optionen für Overscan, RGB-Signallevel und Farbmodell. Zusätzlich reicht seine native Auflösung nicht für FullHD. Wir haben trotzdem getestet, was machbar ist.
Nach unseren Farbmessungen haben wir uns wieder für die Werkseinstellung (Farbmodus Normal, Gamma 1) entschieden und unser Full-HD-Testvideo abgespielt. Farblich hatten wir daran wenig auszusetzen, mit natürlich wirkenden Farben und stimmigen Hauttönen entspricht die Farbwiedergabe dem derzeitigen hohen Standard.
Schwarzwert und Bildkontrast sind gut, dunkle und helle Szenen werden detailreich durchgezeichnet. Schnelle Kameraschwenks wirken auch beim S22C450MW oft verwaschen, was aber durch einen generellen Makel ohnehin verschärft wird: der 1.680er Monitor akzeptiert auch FullHD-Signale, doch das Bild wirkt etwas unscharf und leicht verschwommen.
Auch beim S22C450MW wirkte die Blickwinkelabhängigkeit auf uns weniger ausgeprägt als bei vielen anderen TN-Panels. Auch hier können durchaus mehrere Zuschauer Spaß am Bild haben, solange der Monitor nur nicht zu hoch aufgestellt wird.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Bei der Skalierung zeigt der S22C450MW dagegen keine Glanzleistung. Zunächst heißt das: immer Vollbild. Keine der üblichen Videoauflösungen – auch nicht FullHD – kommt unverzerrt auf den Schirm. Mit der Zwangsskalierung geht immer ein unvermeidlicher Schärfeverlust einher, was hier aber unwesentlich ist, denn selbst die nächstkleinere Auflösung HD-ready mit 1.280 x 720 Punkten würde man kaum im 1:1-Format mit riesigen schwarzen Balken ansehen wollen.
Wieder kennt die OSD-Option „Bildgröße“ nur wenige Einstellungen: Breit, Auto, Bildanpassung und gelegentlich auch 4:3. Wieder ist die Wirkung nicht immer vorhersehbar, denn mal gibt es die einzelnen Optionen und mal nicht, selbst bei ein und demselben Bildformat.
Halbbilder akzeptiert der Samsung S22C450MW auch, aber das flaue Bild zittert so stark, dass man es nicht ansehen mag. Progressives Material zeigt er mit 50p und 60p ohne Judder. 24p oder 30p sind nicht möglich, stattdessen erscheint die Meldung „Ungeeigneter Modus“.
Einen Mediaplayer mag man an diesen Monitor nur im Notfall anschließen, denn er leistet wenig und FullHD beherrscht er mehr schlecht als recht.