Bildqualität
Die Bildqualität kann nur so gut sein, wie es die verwendete Paneltechnologie erlaubt. Beim VX2268wm handelt es sich um ein kostengünstiges und reaktionsschnelles TN-Panel in Gestalt eines Aktiv-Matrix-WSXGA+-LCD-TFTs mit 0,282 Millimeter Pixelabstand, dessen Glasoberfläche eine Antireflexionsbeschichtung besitzt.
Die Nachteile dieser Technik werden bereits beim ersten Einschalten sichtbar: Während des Ladebildschirms für das Betriebssystem wirkte das Schwarz verhältnismäßig hell – was aber auch an der werksseitig auf Stufe 100 geregelten Helligkeit liegt -, und es fallen unschöne Lichthöfe am unteren Displayrand auf.
Ein authentisch wirkendes, farbenfrohes Bild mit differenzierter Farbdarstellung, wie es etwa ein Bildschirm mit IPS- oder VA-Panel liefern würde, bietet sich nicht. Subjektiv entspricht das sichtbare Bild im unkalibrierten Zustand den Erwartungen an ein TN-Panel, es kann mit einer kräftigen Farbwiedergabe aufwarten.
Technologiebedingt können TN-Panels nur sechs Bit Farbtiefe wiedergeben. Farben, die nicht unterstützt werden, simuliert der Monitor mittels Dithering. Ist die Simulation erfolgreich, dann wirken Farbverläufe sehr gleichmäßig. Im anderen Fall sind beispielsweise Jeansmustereffekte oder Flimmern bei bestimmten Farben erkennbar.
Die Graustufendarstellung meistert der Viewsonic VX2268wm nicht allzu gut. So verschluckt er die fünf dunkelsten und die zwei hellsten Werte beinahe gänzlich. Das schmälert nicht nur dunkle Film- und Spielszenen, sondern macht auch digitale Fotobearbeitung solcher Stufen zu einem Blindflug.
Die Ausleuchtung kann uns nicht vollkommen überzeugen: Einerseits treten beim VX2268wm Lichthöfe am unteren Panelrand auf, andererseits ist die Ausleuchtung nicht gleichmäßig.
Helligkeit
Helligkeit | Hersteller | Gemessen |
100 % | 300 cd/m² | 266 cd/m² |
50 % | k.A. | 152 cd/m² |
33 % | k.A. | 117 cd/m² |
0 % | k.A. | 51 cd/m² |
Mit 300 cd/m² gibt Viewsonic die Maximalhelligkeit an. Unser Messwert von 266 cd/m², gemessen in der Voreinstellung ab Werk, erfüllt diese Vorgabe zwar nicht ganz, ist aber für den PC-Betrieb mehr als ausreichend. Bezieht man die Minimalhelligkeit von 51 cd/m ein², ergibt sich ein Helligkeitsspektrum von 215 cd/m².
Verhältnismäßig hell ist der Schwarzpunkt – 0,27 cd/m² -, mit Blick auf die Helligkeit von 266 cd/m² aber in Ordnung. Der resultierende Kontrast von 985:1 liegt dicht an der Herstellerangabe von 1.000:1. Nach der Kalibrierung sinkt das Kontrastverhältnis auf nur noch mäßige 650:1.
Die von Viewsonic gemachte dynamische Kontrastangabe von 20.000:1 gibt das Kontrastverhältnis von zwei aufeinanderfolgenden Bildern wieder. In unserem Test konnten wir diesen Wert nicht verifizieren.
Helligkeitsverteilung
Um die Helligkeitsverteilung zu ermitteln, messen wir an 15 verschiedenen Messpunkten, verteilt über die gesamte Panelfläche. Nach Erhöhen des Helligkeitswerts auf 53 Prozent erreichten wir in der Mitte des Displays mit 140 cd/m² den Optimalwert.
Die Messergebnisse belegen unser subjektives Empfinden der Homogenität. Die mit 22 Prozent größte Maximalabweichung befindet sich an den Messpunkten Mitte links sowie in der linken oberen Ecke. Offensichtlich hat die gesamte linke Seite des VX2268wm mit einer reduzierten Helligkeit zu kämpfen. Bei einer durchschnittlichen Abweichung von 12,4 Prozent vom kalibrierten Helligkeitswert werten wir die erbrachte Leistung in der Helligkeitsverteilung als noch befriedigend.
Blickwinkel
Die Herstellerangaben bescheinigen dem VX2268wm maximale Blickwinkel von 170 Grad horizontal und 160 Grad vertikal. Für das bei unserem Probanden verbaute TN-Panel sind diese Werte gut, aber nicht überdurchschnittlich. Überdies muss berücksichtigt werden, dass sich die Angaben lediglich auf den Restkontrast beziehen. Darüber, ob aus verschiedenen Blickwinkeln Farbenverfälschungen und Negativeffekte auftreten, treffen sie keine Aussage.
In der Tat halten sich die blickwinkelabhängigen Verfälschungen im Horizontalbereich in Grenzen – Kopfbewegungen nach links und rechts verfälschen die dargestellten Farben nicht über die Maßen; insgesamt wird das Bild blasser, weil der Kontrast abnimmt, und zeigt einen Gelbstich. Bereits bei zweistelligen Gradzahlen macht sich der sogenannte Gammashift bemerkbar. Er verursacht die leichten Aufhellungen, die mit einer Erhöhung des Gammawerts einhergehen.
Erfreulich ist der subjektive Eindruck, dass Farben nirgends komplett umgekehrt werden, ein Negativeffekt bleibt gänzlich aus. Kritischer sind die Veränderungen, sobald der Monitor nicht frontal, sondern von unten beziehungsweise oben betrachtet wird. Im ersten Fall mögen die Verblassung und die kälteren Farben noch akzeptabel sein. Aus einem Blickwinkel von oben zeigt sich jedoch eine stark verfremdete Farbdarstellung.
Monitore mit VA- oder IPS-Panel schneiden in dieser Disziplin naturgemäß wesentlich besser ab. Die Blickwinkelabhängigkeit des VX2268wm kann allerdings in ihrer Gesamtheit als befriedigend bezeichnet werden.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den Viewsonic VX2268wm bezüglich seiner Farbechtheit überprüft und getestet, wie gut sich der TFT-Monitor kalibrieren lässt. Relevant sind die Ergebnisse hauptsächlich für die Grafik- und Fotobearbeitung. Im Officebetrieb und bei Spielen können sie im Prinzip vernachlässigt werden, da bei diesen Anwendungen der subjektive Eindruck überwiegt.
Zuerst haben wir den maximalen Farbraum des TFTs ermittelt und sowohl mit dem Druckfarbraum ISOcoated als auch mit dem sRGB-Farbraum verglichen.
Farbraumvergleich
Der Standard-RGB-Farbraum (sRGB) stellt den kleinsten gemeinsamen Nenner für das Zusammenspiel verschiedener Eingabe- und Ausgabegeräte im Endkundenbereich dar. Liegt zu einem Gerät oder einer Grafikdatei kein Farbprofil vor, legt Windows automatisch sRGB zugrunde. Viele Farbdrucker arbeiten auf Normalpapier mit dem sRGB-Profil, ein Grund, warum sRGB-Farbraum im Gegensatz zum ISOcoated-Druckfarbraum für „Otto Normalverbraucher§ von Bedeutung ist. Damit diese „sRGB-Kette“ ohne Farbmanagement funktioniert, müssen alle beteiligten Komponenten die Spezifikationen erfüllen, dürfen sie, in Bezug auf den Farbraum, aber nicht übererfüllen.
Bestand vor wenigen Jahren die Grundausstattung eines Amateurfotografen nur aus einer Digitalknipse, finden wir heute in diesem Segment verstärkt digitale Spiegelreflexkameras. Um ihren Kunden die Auseinandersetzung mit speziellen Farbräumen zu ersparen, haben auch Bilderdienste viele ihrer Belichtungsmaschinen auf den sRGB-Farbraum umgestellt.
Interessant ist der Vergleich zum ISOcoated-Farbraum des Offsetdrucks, der dem Mindesten entspricht, was aktuelle Tintenstrahldrucker bewältigen können. Viele moderne Tintenstrahldrucker und Druckverfahren decken darüber hinaus einen noch größeren Bereich ab.