Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset. Zusätzlich geben wir einen Überblick über die Farbwiedergabe in den anderen Voreinstellungen. Für die Messungen verwenden wir ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer.
Wenn der VX2453mh am PC genutzt wird, sind im Menü Farbe fünf Voreinstellungen möglich: sRGB sowie 5000K, 6500K, 7500K und 9300K. Ein Benutzermodus mit freien RGB-Reglern ist ebenfalls vorhanden, ein Gammaregler fehlt. In der Werkseinstellung ist die Vorgabe 6500K eingestellt.
In der Standardeinstellung finden wir eine sehr steile Gammakurve, die Graustufen zeigen recht hohe Abweichungen. Bei den Primärfarben sind die Abweichungen dagegen gering. Mit 6830 K ist die Farbtemperatur nur wenig zu hoch.
Die Einstellung sRGB weist einen deutlich besseren Gammaverlauf auf, der nur leider um etwa 0,2 zu niedrig liegt. Die Abweichungen bei den Graustufen und Primärfarben sind teilweise etwas geringer als in der 6500K-Einstellung. Die Farbtemperatur liegt mit 7340K viel zu hoch.
Beide vorgestellten Profile waren uns vor allem zu blaubetont. Daher haben wir ausprobiert, wie sich die Bildqualität allein durch Optimierung des Weißpunkts verbessern würde. Zunächst zeigte sich, dass der Arbeitsbereich der RGB-Regler nicht bei 100, sondern erst bei 78 beginnt. Viel zu verstellen war für 6500K aber nicht, schon mit R78 G75 B74 hatten wir unser Ziel 6500K erreicht.
Ein wenig gebracht hat es schon, denn der Gammaverlauf besserte sich sichtlich. Das Grundproblem der nichtlinearen RGB-Farbanteile kann aber mit Bordmitteln nicht so einfach behoben werden, vor allem Blau nimmt bei den dunklen Graustufen zu und verschiebt die Farbtemperatur auf bis zu 8000K.
Interpolation
Auflösungen im 16:9 Format werden vom VX2453mh automatisch auf Vollbild gestreckt. Auch mit Auflösungen im 5:4 und 4:3 Bildformat werden zunächst automatisch gestreckt. Jedoch wird nun im OSD des Monitors die Skalierungsfunktion aktiv geschaltet, sodass man manuell auf eine 4:3-Einstellung wechseln kann.
Tatsächlich wird hier die angezeigte Auflösung im passenden Seitenverhältnis angezeigt. Das gilt auch für das 5:4 Bildformat, welches ebenfalls korrekt dargestellt wird obwohl die Funktion „4:3“ heißt. Als Begrenzung dient immer der vertikale Bildschirmrand. Das Bild wird somit im richtigen Seitenverhältnis auf maximale Höhe gestreckt. Overscan tritt hier nicht auf. Eine Einstellung für eine pixelgenaue Anzeige gibt es nicht.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1.280 x 720 sieht man nahezu keinen Unterschied zur nativen Auflösung. Text wird minimal fetter dargestellt, sieht aber nach wie vor sehr gut aus.
In allen interpolierten Auflösungen ist die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Reaktionsverhalten
Den VX2453mh haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am HDMI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt zum VX2453mh wird die Reaktionszeit mit 2 Millisekunden (GtG) angegeben. Bei unseren Messungen ermitteln wir den besten Grauwechsel ohne Overdrive (Option Response Time Standard) mit sehr langen 20 Millisekunden. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 25,7 Millisekunden noch etwas länger, an den meisten Messpunkten messen wir aber sehr ähnliche Zeiten. Die Anstiegszeiten sind sehr lang, die Abfallzeiten von hell nach dunkel dagegen durchgängig sehr kurz. Überschwinger sind nicht zu erkennen.
Mit der Einstellung Response Time Ultra Fast ändert sich das Zeitverhalten drastisch: die gemessenen Anstiegszeiten verkürzen sich auf etwa ein Sechstel, die Gesamtzeiten vierteln sich. Dementsprechend zeigen die gemessenen Helligkeitsverläufe jetzt eine starke Beschleunigung mit kräftigen Überschwingern vor allem beim Signalanstieg.
Die dritte Einstellung Response Time Advanced erwies sich als moderat. Im Ergebnis liefert sie Schaltzeiten, die etwa in der Mitte zwischen den hier dargestellten Einstellungen liegen. Dabei treten kaum Überschwinger auf.