Zusatzfunktionen
Blaulichtfilter
Dem Gerät wurde ein Blaulichtfilter spendiert, der die Ermüdung der Augen auch bei längerer Betrachtung des Bildschirms minimieren soll. Ausgewählt werden kann dieser nur im Standard- oder Gamer-Modus, so dass sich der vorhandene Textmodus zum Beispiel nicht weiter modifizieren lässt. Möchte man diese Option häufig nutzen, sollte daher einer der drei Gamer-Modi angepasst werden, da diese per Schnellzugriff einstellbar sind.
Der Filter selber ist ganz fein von 0 bis 100 verstellbar. In den höheren Bereichen werden weiße Seiten mit Text immer gelblicher dargestellt, und subjektiv ist längeres Lesen von Texten in diesem Betrieb auch angenehmer. Allerdings sollte beachtet werden, dass die Farbdarstellung des restlichen Bildschirms natürlich auch stark verfälscht wird, so dass diese Einstellung wirklich nur zum reinen Lesen verwenden werden sollte. Brauchbar ist dieser Modus aber durchaus, auch wenn er etwas umständlich eingerichtet werden muss.
Bildqualität
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 100, Kontrast 75, Farbtemperatur „native“ und den Standardmodus.
Die Helligkeit ist wie üblich viel zu hoch voreingestellt gewesen. Ansonsten wirkte die Bilddarstellung aber sehr gut. Verschiedene Testbilder wirkten scharf, klar und besaßen einen guten Kontrast. Es waren keine negativen Effekte sichtbar. Der kaum vorhandene Rahmen erzeugte keine störenden Spiegelungen, und auch ein IPS-Glitzern war nicht auszumachen.
Graustufen
Bei den hellen und auch dunklen grauen Balken konnten nur die jeweils ganz äußeren Werte nicht mehr vom Hintergrund unterschieden werden. Für eine Werkseinstellung ist dies ein sehr gutes Ergebnis.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Ausleuchtung ist eigentlich sehr gut, und selbst bei längerer Belichtung wird nur eine sehr leichte wolkige Darstellung sichtbar. Deutlich erkennbar sind aber zwei Lichthöfe im oberen Bereich. Diese stören im alltäglichen Gebrauch nicht, aber bei Filmen in einem abgedunkelten Raum könnten diese als störend empfunden werden.
Der ViewSonic VX2778 besitzt den typischen IPS-Glow-Effekt. Bei einem Blickwinkel von schräg oben wird das eigentlich schwarze Bild aufgehellt in einem gelblichen Ton dargestellt. Dieser Effekt ist aber bei nahezu allen Geräten mit IPS-Panel zu beobachten.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Der Hersteller gibt den maximalen Kontrast mit 1000:1 und die Helligkeit mit 350 cd/m² an. In der Werkseinstellung bei voller Helligkeit wurden sogar 375 cd/m² gemessen. Die hohe Helligkeit spiegelt sich aber auch bei den geringsten messbaren Helligkeitswerten wider. Bei geringster Helligkeit wurden noch 90 cd/m² gemessen, was ausreichend gering ist und nur bei einer Nutzung in absoluter Dunkelheit etwas zu hell sein könnte.
Der Kontrast bleibt über die gesamte Helligkeitsbandbreite relativ konstant bei etwa 950:1, was etwas unter den versprochenen Werten liegt, aber trotzdem noch eine gute Wertung verdient.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Im Durchschnitt liegt die Abweichung bei der Helligkeitsverteilung bei nur fünf Prozent, und auch die einzelnen etwas höheren Abweichungen liegen nur leicht über zehn Prozent. Beides sind gute Ergebnisse und führen zu einer entsprechenden Note.
Bei der Farbreinheit zeigt sich ein ähnliches Bild. Der Durchschnitt der Abweichungen liegt bei guten 1,17, und auch bei den einzelnen maximalen Abweichungen liegt nur ein Punkt über einer Abweichung von 2 Delta C. Daher vergeben wir auch in diesem Bereich eine gute Benotung.
Blickwinkel
Die Farbdarstellung ändert sich auch bei extremen Blickwinkeln kaum. Zudem ist kein Negativeffekt sichtbar, wie er bei Geräten mit TN-Panel beobachtbar ist. Die Helligkeit nimmt aber von allen Seiten deutlich ab. Dieser Effekt ist ausgeprägter als bei einem IPS-Panel üblich, insgesamt reicht es aber noch für eine gute Note beim Blickwinkeltest.
Farbwiedergabe
Bei dem Monitor testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-Rite-i1-Display-Pro-Colorimeter und ein X-Rite-i1-Pro-Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der ViewSonic VX2778 deckt den sRGB-Farbraum zu 100 Prozent ab, wodurch er eine sehr gute Bewertung erreichen kann.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Graubalance in der Werkseinstellung
Der Monitor wird nach einem Reset auf den Standardmodus eingestellt, den wir ohne Anpassungen nachfolgend getestet haben.
Die Abweichungen bei den Grauwerten sind praktisch kaum vorhanden, und auch der Range-Wert ist sehr niedrig. Die Gammakurve fällt vor allem am Ende zu stark ab, weist aber keine Schwankungen auf. Insgesamt kann der Monitor in diesem Bereich daher die Bestnote erreichen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Bei den Grauwerten steigt der Range-Wert etwas an, wenn der Farbmodus sRGB ausgewählt wird. Die restlichen Grauabweichungen und auch die Gammakurve zeigen dagegen fast identische Werte zur Werkseinstellung. Bei den Farbabweichungen gibt es etwas stärkere Abweichungen, so dass für farbkritische Arbeiten vorher eine Kalibrierung durchgeführt werden sollte.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.