Einleitung
Wenn die Platzverhältnisse in der Wohnung begrenzt und die Ansprüche trotzdem hoch sind, dann sollte man die Fernseher aus Samsungs KS9090-Serie in Erwägung ziehen. Neben den Bildriesen in 65 und 78 Zoll stehen hier auch ein Schlafzimmer-tauglicher 49-Zöller sowie ein Modell im beliebten 55-Zoll-Format zur Auswahl. Wir haben Letzteres getestet.
Der UE55KS9090 ist in dieser Größenklasse sogar das Topmodell der Südkoreaner, was man auch am Preis merkt: 2.800 Euro sind nicht unbedingt ein Schnäppchen. Eine vollflächige LED-Hintergrundbeleuchtung bleibt zwar der teureren KS9590-Serie vorbehalten, dafür wartet der neue SUHD-TV aber mit anderen Spitzentechnologien inklusive Ultra-HD-Premium-Unterstützung auf. Außerdem wurde die Bedienung vereinfacht und das Design aufgefrischt.
Ausstattung
Umfassend überarbeitet
Aus welcher Perspektive man den UE55KS9090 auch betrachtet, er präsentiert sich rundherum minimalistisch und modern: Von vorne sorgt ein hauchdünner, silbergrau ummantelter Rahmen für ein makelloses Erscheinungsbild, seitlich fallen das ebenso schlanke sowie im Radius von 4,2 Metern gekrümmte Display auf, und dank der aufgeräumten Rückseite macht das Gerät auch frei im Raum stehend eine tolle Figur.
Das Anschlussfeld für CI+, USB, Ethernet, Service und One Connect hätte Samsung allerdings unauffälliger platzieren können, wobei hier auch eine versteckte Kabelführung Abhilfe geschaffen hätte. Der Standfuß erinnert an einen Galgen, wobei der Bildschirm dank des langen, filigranen Arms fast zu schweben scheint. Natürlich lässt sich das Gerät mithilfe einer optionalen VESA-Halterung (400 x 400 mm) auch an einer Wand montieren.
Eine flexiblere Installation ohne Kabelgewirr ermöglicht die One-Connect-Box: Statt im TV-Gerät selbst sind die AV-Schnittstellen wie der optische Audioausgang und die vier HDMI-Eingänge (mit HDCP 2.2) in dem kompakten Quader untergebracht. Über das 1,8 Meter lange Anschlusskabel kann dieser beispielsweise in einem separaten Raum oder in der Schublade positioniert werden. An Bord befinden sich zudem der Twin-Tuner sowie zwei USB-Ports. Das niedrige Gewicht von 200 Gramm sowie die geringe Wärmeentwicklung im Betrieb lassen allerdings darauf schließen, dass der Fernseher die Signalverarbeitung übernimmt.
Die technischen Daten klingen sehr vielversprechend. So wurde der „Picture Quality Index“ im Vergleich zum Vorgänger UE55JS9090 von 2000 auf 2400 gesteigert, wobei die Bildoptimierungsschaltungen „Peak Illuminator Pro“, „Precision Black“ und der „Auto Depth Enhancer“ nach wie vor zum Einsatz kommen. Sie gewährleisten eine stärkere Leuchtkraft, eine bessere Differenzierung dunkler Bildbereiche, ein brillantes Schwarz sowie eine höhere Tiefe. Ebenso gehört eine adaptive (Edge-LED-)Backlight-Steuerung alias Local Dimming zur Ausstattung.
Allen voran prahlt Samsung mit der SUHD-Technologie, bei der die Quantum-Dot-Technik die Hauptrolle spielt. Hier sorgen Nanokristalle für besonders brillante Grün- und Rottöne, was einen deutlich erweiterten Farbraum zur Folge hat. Obendrein ist beziehungsweise war der UE55KS9090 der erste Ultra-HD-Premium-Fernseher der Südkoreaner. Die Zertifizierung erhalten ausschließlich Geräte, die unter anderem eine Leuchtkraft von über 1.000 Candela bei einem Schwarzwert von maximal 0,05 Candela erreichen sowie das Panel mit mindestens 10 Bit ansteuern. Bislang durfte sich nur der Panasonic TX-65DXW904 mit dem Logo schmücken.
Bedienung
Überarbeitetes Bedienkonzept
Nicht nur der Samsung UE55KS9090, auch seine Fernbedienung hat im Rahmen der Modellpflege einige Änderungen erfahren – ebenso wie das Bedienkonzept im Allgemeinen. Dazu aber gleich mehr. Die bisherige Smart Remote wurde durch ein neues, besonders kompaktes Modell mit gerade einmal elf Tasten ersetzt. Dank der durchdachten Mehrfachbelegung lässt sich das Gerät komplett über den handlichen Signalgeber steuern, nach kurzer Eingewöhnung gelingt das sogar recht einfach: Mit einem Druck auf „123“ wird ein virtuelles Ziffernfeld eingeblendet, während die Tasten „Extra“ und „Play/Pause“ auf weitere Funktionen verzweigen.
Zudem sind der Lautstärkeregler sowie die Senderumschaltung als Drei-Wege-Wippen konzipiert; hierüber kann zusätzlich zu den eigentlichen Funktionen der Ton stummgeschaltet beziehungsweise der elektronische Programmführer aufgerufen werden. Ein paar Direkttasten vermissen wir dennoch. Übrigens: Dank Bluetooth ist kein Sichtkontakt zwischen Fernseher und Fernbedienung erforderlich; einzig das Ein-/Aus-Signal wird auf klassischem Wege via Infrarot übermittelt. Der Gyrosensor, der beim Vorgänger die intuitive Steuerung mittels Handbewegungen ermöglichte, fiel leider dem Rotstift zum Opfer.
Ungeachtet der positiven Resonanz blieb auch das Tizen-Betriebssystem nicht von der Frischzellenkur verschont. Die Entwickler haben die Benutzeroberfläche optisch deutlich moderner gestaltet, allerdings nicht optimal strukturiert. So muss man zum Beispiel mindestens zehn Mal klicken, nur um in das Gerätemenü mit seinen Bild- und Tonreglern zu gelangen.
Immerhin sind die Smart-TV-Apps, von denen es auf dem UE55KS9090 übrigens jede Menge gibt, ohne Umwege erreichbar. Auf den internen Mediaplayer muss man natürlich nicht verzichten. Dieser glänzt mit einer exzellenten Formatunterstützung inklusive überzeugender 10-Bit-Wiedergabe, allerdings werden die Vorschaubilder zu den Videos ziemlich langsam geladen. Ansonsten gelingt die Navigation – nicht zuletzt dank des Quad-Core-Prozessors – weitestgehend flüssig und ruckelfrei.