Bildqualität
Beim Xerox XM7-22W kommt ein TN Panel zum Einsatz, welches laut Hersteller mit einer schnellen Bildaufbauzeit von 5 ms aufwarten kann. Das Kontrastverhältnis wird mit 700:1 angegeben. Obwohl beim Xerox kein Glare-Panel (spiegelndes Panel) verbaut wurde, schafft die Glasplatte einen identischen Effekt und punktet mit einer tollen Farbbrillianz.
Die maximale Helligkeit des Xerox wird vom Hersteller mit 300 cd/m² angegeben. Unsere eigenen Messungen ergeben einen minimalen Helligkeitswert von 175 cd/m² und als Maximum eine Helligkeit von 246 cd/m². Als Arbeitshelligkeit werden in der Regel Werte zwischen 120 und 150 cd/m² gewählt. Der Minimalwert wurde ermittelt bei jeweils 100 % der RGB-Farben. Durch das Absenken der RGB Farben kann die Helligkeit noch weiter reduziert werden, allerdings besteht die Gefahr bei zu starker Reduzierung Farben zu verwerfen. Der minimale Helligkeitswert ist somit zu hoch, der maximale Wert dagegen in Ordnung.
Bei der Homogenität der Ausleuchtung weist unser Testgerät seitlich sichtbare Ränder auf und das einheitliche schwarze Bild wirkt leicht wolkig. Dieser Umstand ist bei einem komplett dunklen Raum deutlich sichtbar, bei ausreichender Helligkeit bzw. tagsüber ist davon so gut wie nichts zu merken.
Die Aufhellungen an den Panelrändern sind ein typisches Merkmal in dieser Monitorklasse und waren bei allen anderen bislang von uns getesteten 22-Zoll Breitbild-TFTs in ähnlicher Intensität ebenfalls vorhanden. Bei TFT-Monitoren mit TN-Panel lässt sich ein stärkeres Durchscheinen der CCFL Leuchtkörper technologiebedingt auch kaum vermeiden. Wirklich auffällig werden die Ausleuchtungsschwankungen wie bereits erwähnt erst im abgedunkelten Raum und wenn ein komplett schwarzes Bild angezeigt wird.
Wir haben die Helligkeitsverteilung über die gesamte Anzeigefläche an 15 Messpunkten gemessen. Der Richtwert für die Helligkeit liegt hierbei im Zentrum und es werden die Abweichungen zum Richtwert ermittelt.
Die Helligkeit des Xerox XM7-22W nimmt von der rechten Bildschirmseite ausgehend, nach links hin immer weiter ab, wobei wir die größten Abweichungen von unserem Richtwert am linken unteren Rand messen. Im Vergleich zum Bildmittelpunkt weicht die Helligkeit hier um 23,57 % ab.
Unter normalen Umgebungslichtbedingungen fallen die Homogenitätsschwankungen ohnehin kaum auf und eine gewisse Serienstreuung von Panel zu Panel muss ebenfalls mit einkalkuliert werden. Insgesamt erreicht der Monitor befriedigende Werte.
Der Blickwinkel des XM7-22W wird vom Hersteller horizontal mit 170° und vertikal mit 160° Grad angegeben. Insbesondere bei Monitoren mit TN-Panel wird seitens der Hersteller an dieser Stelle meist maßlos übertrieben.
In der Praxis hält der 22 Zöller nicht ganz die versprochenen Werte. Während horizontal bis ca. 155° der Blickwinkel gehalten wird, fällt er vertikal doch sichtbar ab. Der vertikale Blickwinkel von oben ist durchaus ansprechend, von unten zeigt sich dagegen ein starker Blickwinkelabfall, wie es derzeit bei allen am Markt erhältlichen TN-Panels der Fall ist. Insgesamt kann die Blickwinkelabhängigkeit als zufriedenstellend angesehen werden. Mehr ist bei der derzeitigen TN-Paneltechnologie leider nicht möglich.
Die subjektive Farbwiedergabequalität des Xerox XM7-22W ist überzeugend. Bei feinen radialen und linearen Farbverläufen sind allerdings leichte Stufen zu erkennen. Grauverläufe werden dagegen ausgezeichnet dargestellt.
Ausmessung und Kalibration
Das TN-Panel des XM7-22W kann laut Hersteller 16,2 Millionen Farben darstellen. Für Grafiker kommt der Monitor allein schon aufgrund der technologiebedingt geringen Blickwinkelstabilität nicht in Frage. Allerdings liefert der Monitor bei der UGRA Zertifizierung ein überraschendes Ergebnis. Da der Monitor keinen erweiterter Farbraum bietet, haben wir uns bei der Ausmessung auf den Druckfarbraum Isocoated und den sRGB-Farbraum beschränkt.
Dieser ist besonders für Normalanwender interessant, die Internetseiten oder Urlaubsfotos von der Digitalkamera perfekt dargestellt sehen und bearbeiten möchten. Wer also auf dem Xerox XM7-22W nicht nur spielen, surfen und Officearbeiten erledigen möchte, sollte sich die nachfolgenden Absätze durchlesen.
Zum Ausmessen des Farbraums, der Farbtreue und zur Kalibration des Xerox XM7-22W haben wir das Colorimeter Silver Haze Pro (x-rite Modell DTP94) und die iColor-Software von Quatographic eingesetzt. Anzumerken ist, dass der Monitor eine Aufwärmzeit von ca. 45 Minuten benötigt um die kalibrierten Werte zu erreichen und zu halten.
Abdeckung des Druckfarbraums Isocoated:
Die weiße Linie stellt den Isocoated-Farbraum, die schwarze Linie den Monitorfarbraum dar (Bild zum Vergrößern bitte anklicken).
sRGB-Abdeckung: 91 Prozent
Erläuterung: In der 3D-Ansicht stellt das weiße Netz den Standardfarbraum sRGB dar, das schwarze Netz den Monitor-Farbraum. Die tatsächliche Übereinstimmung beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Dort wo das weiße Netz aus dem bunten Würfel herausragt, ist der sRGB-Farbraum größer, als das, was der TFT tatsächlich darstellen kann. Ragt umgekehrt das schwarze Netz aus dem Würfel heraus, so ist an dieser Stelle der Monitorfarbraum größer als der sRGB-Farbraum.
Wie der Farbraumvergleich mit sRGB zeigt, deckt der Xerox XM7-22W diesen nach der Kalibrierung zwar nicht vollständig, aber mit 91 Prozent noch gut ab. Allerdings muss der Monitor für ein solch gutes Ergebnis zunächst kalibriert werden. Ab Werk ist der Xerox leider nicht besonders gut eingestellt. Der Modus „Natur“ kommt dem sRGB Farbraum noch am nächsten, wirklich empfehlenswert ist dieser Modus allerdings nicht, ebenso wenig wie die Werkseinstellung. Mit etwas Justierarbeit, kann das Ergebnis aber deutlich optimiert werden.
Erläuterung der Abweichung deltaE
Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE Wert von 1 entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. Bei den Farben erkennen die meisten Menschen ab einem Wert von 3 einen Unterschied. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, so dass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter 3 dE liegen, das Maximum unter 10 dE. Bis 10 dE haben zwei Farben noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung zum sRGB-Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 5800 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 246 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,25 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 983 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,2 |
Einen sRGB Modus stellt der Monitor leider nicht bereit. Der Modus Natur ist von den 3 gebotenen Modi allerdings am ähnlichsten und so vergleichen wir diesen mit sRGB. Der Gammawert entspricht zwar dem geforderten Wert von 2,2 und auch die Farbtemperatur ist mit 6700k nur geringfügig kälter. Jedoch ist die Abweichung deltaE im Schnitt mit 8,1 zu hoch, wobei die höchste Abweichung deutliche 19,4 beträgt.