Test MSI MD241P: 75-Hz-Monitor mit USB-C überzeugt
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Overdrive 75 Hz

75 Hz, Overdrive „ab“

Bei 75 Hz ist der MSI MD241P in der Werkseinstellung „ab“ zwar etwas schneller als bei 60 Hz, einen Geschwindigkeitsrausch verheißen die Reaktionszeiten dennoch nicht.

Den Schwarz-Weiß-Wechsel wie auch den schnellsten Grauwechsel messen wir hier mit 15,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 22,9 ms, und der CtC-Wert wird mit 20,4 ms ermittelt.

Die Abstimmung bleibt dabei wie gehabt völlig neutral.

Diagramm 75 Hz (Overdrive „ab“): sehr langsame Schaltzeiten
75 Hz (Overdrive „ab“): sehr langsame Schaltzeiten
Diagramm 75 Hz (Overdrive „ab“): keine Überschwinger
75 Hz (Overdrive „ab“): keine Überschwinger

75 Hz, Overdrive „Normal“

Abgesehen vom CtC-Wert werden die Reaktionszeiten des MSI MD241P in der Overdrive-Stufe „Normal“ im Vergleich zu 60 Hz durchweg minimal schlechter. Das ändert aber nichts daran, dass wir auch hier durch die Bank ganz ordentliche Schaltzeiten vorfinden.

Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir mit 18,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 10 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte liegt ebenfalls bei 18,8 ms. Auch der CtC-Wert ist jetzt mit 12 ms ganz passabel.

Die Abstimmung ist dabei sogar noch etwas neutraler als bei 60 Hz und von der Stufe „ab“ kaum zu unterscheiden. Aus unserer Sicht ist das trotz der im Vergleich zu 60 Hz etwas langsameren Bildwechselzeiten die optimale Allround-Einstellung für Büro, EBV und Unterhaltung, da die 75 Hz den Input-Lag erheblich reduzieren und beim Videoschauen auch weniger Mikroruckler auftreten.

Diagramm 75 Hz (Overdrive „Normal“): ordentliche Schaltzeiten
75 Hz (Overdrive „Normal“): ordentliche Schaltzeiten
Diagramm 75 Hz (Overdrive „Normal“): keinerlei störende Überschwinger
75 Hz (Overdrive „Normal“): keinerlei störende Überschwinger

75 Hz, Overdrive „Extreme“

Dank der Fähigkeit zur 75-Hz-Wiedergabe kann der MSI MD241P zunächst vor allem den Input-Lag deutlich verkürzen. Aber auch die Reaktionszeiten können sich in der höchsten Overdrive-Stufe teils noch einmal spürbar verbessern. Wären da nicht die Überschwinger, denn die sind leider wie gehabt extrem und sprengen unsere Grafik.

In der höchsten Stellung „Extreme“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 14,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt sehr schnelle 8,4 ms. Der CtC-Wert halbiert sich beinahe ein weiteres Mal auf nur 3,2 ms.

75 Hz (Overdrive „Extreme“): sehr schnelle Schaltzeiten
75 Hz (Overdrive „Extreme“): sehr schnelle Schaltzeiten
Diagramm 75 Hz (Overdrive „Extreme“): extreme Überschwinger, die unsere Grafik sprengen
75 Hz (Overdrive „Extreme“): extreme Überschwinger, die unsere Grafik sprengen

Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Diagramm: 60 Hz, Overdrive "ab"
60 Hz, Overdrive „ab“
Diagramm: 75 Hz, Overdrive "ab"
75 Hz, Overdrive „ab“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive "Normal"
60 Hz, Overdrive „Normal“
Diagramm: 75 Hz, Overdrive "Normal"
75 Hz, Overdrive „Normal“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive "Extreme"
60 Hz, Overdrive „Extreme“
Diagramm: 75 Hz, Overdrive "Extreme"
75 Hz, Overdrive „Extreme“

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit.

Bei 60 Hz fällt die Latenzzeit mit bis zu 18,8 ms schwach aus, geht aber bei der Ansteuerung mit einer Bildrate von 75 Hz auf 6,2 ms zurück (kürzester Messwert aus zahlreichen Versuchen).

In der höchsten Overdrive-Stufe ist die halbe mittlere Bildwechselzeit mit 4,2 ms ebenfalls sehr schnell. Insgesamt macht das nur 10,4 ms. Möchte man die Überschwinger dabei aber nicht in Kauf nehmen, sind es 15,6 ms in der Overdrive-Stufe „Normal“. Mit dieser Einschränkung ist der MSI MD241P zumindest für ein Spielchen zwischendurch geeignet, solange es kein Ego-Shooter ist.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des MSI MD241P leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre. Somit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Helligkeit für längeres Arbeiten geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Sound

Zur Klangwiedergabe hat der MSI MD241P zwei Stereo-Lautsprecher an Bord. Sie sind nur bei maximaler Neigung und Betrachtung von unten zu sehen. Mit einer Ausgangsleistung von 2 x 1 Watt macht man dabei erwartungsgemäß keine großen Sprünge. Ab Werk steht der Lautstärkeregler bereits auf 70. Auch beim Heraufregeln tut sich hinsichtlich des Volumens nicht mehr allzu viel.

Integrierte Lautsprecher sind aus unserer Sicht dennoch immer ein Pluspunkt, da man sofort nach dem Anschließen ohne weitere Hilfsmittel akustische Rückmeldungen über die Systemklänge erhält.

Lautsprecher mit 2 x 1 Watt
Lautsprecher mit 2 x 1 Watt

DVD und Video

HD-Zuspieler wie Blu-ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen können direkt an die HDMI-Buchse des MSI MD241P angeschlossen werden. Dank seines 16:9-Formates ist das Gerät von Haus aus gut für die gängigsten Videoformate geeignet. Die eigenständige Skalierung älterer Videoformate beherrscht der Proband zumindest teilweise recht gut.

Seine größte Stärke ist der messtechnisch hervorragende Schwarzwert bzw. Kontrast. Dem steht in der Praxis allerdings die weniger gut gelungene Ausleuchtung entgegen, sodass man davon bestenfalls in der Bildmitte etwas bemerkt. Zu den Bildecken hin wird der Kontrast durch die Aufhellungen deutlich reduziert. Da es andererseits keine besonders hervorstechenden Randeinstrahlungen gibt, haben uns die schwarzen Balken oben und unten in Cinemascope-Filmen auch nicht gestört.

Akkurate HDTV-Farben bekommt man mit dem MSI MD241P zwar nicht, das dürfte aber nur geschulten Augen und auch lediglich in bestimmten Szenen auffallen. Für typische Szenen bei der Farbwiedergabe ist unser Blickwinkel-Bild ein gutes Beispiel. Subjektiv hat das für uns einen sehr natürlichen und stimmigen Eindruck gemacht.

Die 24p-Wiedergabe beherrscht der MSI MD241P zwar nicht, dank der 75-Hz-Fähigkeit lässt sich aber auch bei entsprechenden Spielfilmen das Mikroruckeln minimieren. Die Wiedergabe haben wir so auf jeden Fall flüssiger empfunden als mit 60 Hz.

Insgesamt ist der MSI MD241P somit auch im typischen Alltag für die Videowiedergabe gut geeignet – für das Bearbeiten von Videos dagegen weniger.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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