Test MSI MEG 342CDE QD-OLED: Irrsinnig schnell und gut
7/8

Performance am Computer

Am Computer kann der MSI MEG 342CDE QD-OLED sein volles Potenzial ausschöpfen. Hier funktionieren sämtliche Tools des Monitors, und auch die native Aktualisierungsrate von 175 Hz lässt sich aktivieren. Letzteres ist bei einer Auflösung von 3440 x 1440 Pixeln eher nicht machbar, es sei denn, man zockt Jump-’n‘-Run-Titel. Da sind 144 Hz bei aktuellen Games schon näher an der Realität, zumindest wenn eine potente GPU im Rechner steckt. Hier machen sich letztendlich dann doch die rasend schnellen Schaltzeiten bemerkbar, da absolut keine Bildfehler zu sehen sind, wie der folgende Bildvergleich zeigt.

Unschärfevergleich von 100 bis 175 Hz
Unschärfevergleich von 100 bis 175 Hz

Darüber hinaus sieht man, dass sich der Blur bei steigender Bildwiederholungsrate reduziert. Natürlich muss man berücksichtigen, dass bei diesem Bildvergleich stark hereingezoomt wurde, um einen genauen Unschärfevergleich anstellen zu können. Im normalen Gameplay, ohne explizit auf die Unschärfe zu achten, und bei einer normalen Sitzentfernung wirkt das Bild bereits bei 120 Hz recht Blur-frei. Bei 175 Hz lässt sich dann tatsächlich von einem Bild sprechen, bei dem augenscheinlich keine Unschärfe mehr wahrnehmbar ist. Im Gegensatz zu hintergrundbeleuchtenden Monitoren, die über Anti-Blur-Tools wie etwa BFI („Black Frame Insertion“) verfügen und bei denen man in der Regel mit Geisterbildern konfrontiert wird, zeigt der MSI MEG 342CDE QD-OLED ein perfektes Bild ohne jeden Fehler. So ist die OLED-Technologie ab einer gewissen Aktualisierungsrate solchen Tools natürlich absolut überlegen.

Im Gegensatz zu Spielekonsolen lassen sich hier selbstverständlich auch das 21:9-Seitenverhältnis und die spielrelevanten Tools nutzen. Die Optionen „Bildfrequenz“, „Alarmuhr“, und „Nachtsicht“ benötigen eigentlich keine besondere Erklärung, da sie bereits von vielen anderen Gaming-Displays bekannt sind.

Spielrelevante Tools können gemeinsam genutzt werden
Spielrelevante Tools können gemeinsam genutzt werden

Dennoch sollte man erwähnen, dass sämtliche Tools auch gemeinsam genutzt werden können. Das haben wir bisher einzig bei MSI-Displays feststellen können. Bei anderen Herstellern muss man sich entscheiden, welche der Optionen angezeigt werden soll. Zusätzlich lassen sich die Tools auch nach Belieben auf dem Bildschirm verschieben. Das Fadenkreuz ist zwar auch nichts Neues, allerdings ist es hier von der intelligenten Art und wechselt je nach Hintergrund zur besseren Erkennbarkeit seine Farbe.

Ein Tool müssen wir dennoch erklären, da es eher selten vorkommt. Es ist unter der Kategorie „G.I.“ zu finden und nennt sich „Optix-Umfang“. Die deutsche Übersetzung im OSD-Menü ist etwas ungelenk und heißt normalerweise „Optix-Scope“. Geboten werden drei Umfangsgrößen, die das Zentrum des Bildes mit einer Ausschnittsvergrößerung versehen.

Tool „Optix“ zeigt eine Ausschnittsvergrößerung
Tool „Optix“ zeigt eine Ausschnittsvergrößerung

Zusätzlich lässt sich das Verhältnis im Inneren zwischen „x1,5“, „x2“ und „x4“ wählen. Das ist ein wirklich sehr aufwendiges Werkzeug, das sich sehr schön anpassen lässt. Man muss allerdings auch wissen, dass das Optix-Feld eine Fläche von 16 x 16 cm in Anspruch nimmt und alles hinter sich verdeckt.

Zusätzlich lässt sich das Ausschnittsverhältnis wählen
Zusätzlich lässt sich das Ausschnittsverhältnis wählen

So ist dieses Tool bei schnellen Shootern nicht zu gebrauchen. Uns fällt derzeit aber auch kein Spiel ein, bei dem diese Funktion nützlich sein könnte.

HDR

Der MSI MEG 342CDE QD-OLED wurde offiziell vom VESA-Konsortium als DisplayHDR True Black 400 zertifiziert. Zunächst klingt das so wie die 400er-Variante bei hintergrundbeleuchteten Monitoren, die sich effekttechnisch gen null bewegt.

Dem ist nicht ganz so. Zwar ist True Black 400 die kleinste Stufe bei OLED-Displays, und auch die Anforderungen erscheinen zunächst sehr gering. Dennoch ist der Effekt besser bemerkbar, da ein OLED-Panel über ein absolutes Schwarz verfügt und damit auch ein sehr viel höheres Kontrastverhältnis erreicht. Der folgende Vergleich zeigt, dass das SDR-Bild etwas verwaschen wirkt, während das HDR-Bild sehr viel knackiger und intensiver daherkommt.

Bild bei SDR
Bild bei SDR
Bild bei HDR
Bild bei HDR

Dennoch muss man sich bewusst sein, dass einen der Effekt nicht direkt von den Socken haut und die 400er-True-Black-Zertifizierung definitiv nicht der Kaufgrund für den MSI MEG 342CDE QD-OLED sein sollte. Dafür ist der Effekt einfach zu gering. Zusätzlich kann man unter „Bild -> DisplayHDR“ zwischen den Optionen „True Black 400“ und „Spitze 1000 nits“ wählen. Letzteres bedeutet im Grunde, dass eine Leuchtdichte von 1000 cd/m² erreicht werden müsste. Wir konnten diesbezüglich aber weder einen augenscheinlichen noch einen messbaren Unterschied zwischen beiden Optionen feststellen. Wir wollen allerdings nicht ausschließen, dass dies bei sehr kleinen Flächen dennoch der Fall ist. Mit unserem Messgerät konnten wir solch einen Peak jedoch nicht feststellen.

Schriftbild und Farbsäume

Bereits bei einem anderen von uns getesteten OLED-Monitor wurde ein QD-OLED-Panel verbaut. Das gleiche Phänomen der bunten Farbsäume an harten Kanten können wir auch beim MSI MEG 342CDE QD-OLED erkennen.

Farbsäume bei hellem Hintergrund
Farbsäume bei hellem Hintergrund
Farbsäume bei dunklem Hintergrund
Farbsäume bei dunklem Hintergrund

Sollte der MSI MEG 342CDE QD-OLED also für die Textverarbeitung genutzt werden, wäre es besser, das Gerät vorher zu testen.

Sound

Dem MSI MEG 342CDE QD-OLED wurden keine Lautsprecher spendiert.

DVD und Video

Für HD-Zuspieler wie BD-Player, Spielkonsolen oder HD-Receiver verfügt das Display über zwei HDMI-Anschlüsse. Der Ton wird direkt, sofern angeschlossen, an Kopfhörer weitergeleitet.

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Zugespieltes Material in Full HD und HD ready wird richtig erkannt und mit seitlichen Balken auf die volle Panel-Höhe skaliert. In gleicher Weise reagiert der MSI MEG 342CDE QD-OLED auf SD-Material, bloß dass die seitlichen Balken natürlich breiter werden. Das Seitenverhältnis wird aber korrekt dargestellt. Das alles bezieht sich auf die Einstellung „Bild -> Seitenverhältnis: Auto bzw. 16:9“.

Das Handbuch gibt keine Auskunft darüber, ob Interlaced-Signale verarbeitet werden. Angeschlossen an einen HDTV-Receiver, werden Signale in 1080i zwar richtig dargestellt, zeigen jedoch ein starkes Zittern, was uns den Test erspart, ob ein Deinterlacer verbaut wurde.

Weder ist eine 24-Hz-Option verfügbar, noch werden Videos bei 50 Hz abgespielt. Zwar wird angegeben, dass 50 Hz bei 1440p möglich seien, doch angeschlossen an einer Xbox meldet das System, dass 50 Hz nicht verfügbar sei, wie folgendes Bild zeigt.

50 Hz wird nicht unterstützt
50 Hz wird nicht unterstützt

Farbmodelle und Signallevel

Der MSI MEG 342CDE QD-OLED verarbeitet an den HDMI-Schnittstellen RGB- und YCbCr-Signale. Angeschlossen an einen BD-Player, wird aber nicht automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt. Die zugespielten Bilder zeigen aufgrund des OLED-Panels und des damit verbundenen Kontrastverhältnisses zwar ein besseres Schwarz, als es die meisten hintergrundbeleuchteten Displays können, doch wäre hier noch mehr drin gewesen, wenn der Signallevel gepasst hätte.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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2 Gedanken zu „Test MSI MEG 342CDE QD-OLED: Irrsinnig schnell und gut“

  1. Moin,

    ich glaube ihr habt ihm Artikel einen Zahlendreher drin. Unter „Ausgeschaltet (Soft-off)“ steht in der Tabelle 6,5W und im Text ist dann von 0,6-0,7W die Rede. Das gleiche bei „Energiesparmodus (Standby)“.

    Antworten

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