Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Bei nativem Weißpunkt erreichet das Panel im Maximum eine Leuchtdichte von 429 cd/m², was etwas mehr ist als die im Handbuch genannten 400 cd/m². Um auf D65 zu kommen, ist es notwendig, die Farbtemperatur auf „Anpassung“ zu stellen, was direkt mit einer Herabsetzung der Helligkeit einhergeht und nur noch eine maximale Leuchtdichte von 352 cd/m² erlaubt. Nach den notwendigen Anpassungen an den RGB-Gain-Reglern bleiben schlussendlich noch 349 cd/m² übrig. Mit einer minimalen Leuchtdichte von 32 cd/m² ist ein Arbeiten in Dunkelheit unproblematisch.
Das durchschnittliche Kontrastverhältnis enttäuscht doch sehr und liegt bei 612:1. Das Maximum liegt bei 640:1. Nach der Kalibrierung verliert der MSI Optix MEG381CQRDE Plus weiter an Kontrast und geht auf 605:1 zurück. Zwar wird hier immer noch ein befriedigendes Ergebnis erzielt, aber der Wert ist im direkten Vergleich zur Konkurrenz schlicht zu gering.
Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Mit einer durchschnittlichen Helligkeitsabweichung von 8,21 % und einer maximalen Helligkeitsabweichung von 16,97 % wird ein befriedigendes Ergebnis erreicht. Die Farbreinheit zeigt hier ein sehr viel weniger gutes Resultat. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 2,75 wird schon kein befriedigendes Ergebnis mehr erreicht. Doch eine maximale Abweichung mit einem Delta C von 6,76 ist nicht mehr schönzureden.
Coating
Der MSI Optix MEG381CQRDE Plus verfügt über eine Semiglossy-Oberfläche. Zwar werden Farben brillanter und kräftiger dargestellt, als es bei Displays mit stumpf-matter Oberfläche der Fall ist. Problematisch wird es aber in sehr hellen Räumen, insbesondere dann, wenn der Bildinhalt dunkel ist und starke Reflexionen entstehen.
Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des MSI Optix MEG381CQRDE Plus bei horizontalen Blickwinkeln von ±75 Grad und vertikalen von +60 und -45 Grad.
Zwar zeigt sich bei den horizontalen Blickwinkeln eine leichte Braunfärbung der hellen Grautöne, doch bleiben die bunten Farben bei sämtlichen Blickwinkeln stabil. Auch der Kontrastverlust hält sich in Grenzen. Das ist ein gutes Ergebnis.
Interpolation
Im OSD-Menü unter „Bild“ existieren die Formate „Auto“ und „Vollbild“, haben aber am Computer keine Auswirkungen. Ein Schärferegler ist nicht vorhanden.
Unsere Testgrafik wird bei nativer Auflösung von 3840 x 1600 Bildpunkten natürlich, detailreich und scharf abgebildet. Setzt man die Auflösung herunter, entsteht zwangsläufig mehr Platz, der aufgefüllt werden muss. Dies geschieht durch zusätzlich eingefügte graue Pixel. Bei einer Auflösung von 1280 x 720 Bildpunkten kann man dies gut an den dickeren Konturen und dem leichten Unschärfe-Eindruck erkennen. Trotzdem sind die Details wie etwa das feine Punktmuster im Kreuz oder die sehr feinen Striche noch als solche zu erkennen.
Die Darstellung von Text ist etwas matschiger und verfügt über ein weiches und etwas ausgefranstes Schriftbild. Trotzdem lassen sich auch kleinere Schriftschnitte noch einwandfrei lesen.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in verschiedenen Farbraum-Emulationen. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung

Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der MSI Optix MEG381CQRDE Plus vor und nach der Kalibrierung 97 %, was einer sehr guten Beurteilung entspricht. Größere Farbräume werden aber nicht zufriedenstellend abgebildet.
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 97 % | 97 % |
Adobe RGB | – | 65 % |
ECI-RGB v2 | – | 57 % |
DCI-P3 RGB | 66 % | 65 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 88 % |
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Modus: Nutzer (Werkseinstellung)
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Modus „Nutzer“, Helligkeit 190 cd/m², Kontrast 50 und Farbtemperatur „Normal“.
Der MSI Optix MEG381CQRDE Plus zeigt in den Werkseinstellungen eine sehr schön neutrale Darstellung. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,35 und einer Range von 0,83 wird in beiden Fällen ein sehr gutes Ergebnis erreicht. Leider wird der Weißpunkt mit einem Delta E von 5,56 zu weit verfehlt. Daher werten wir um einen Punkt auf ein gutes Ergebnis ab.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Es existiert unter den vordefinierten Modi ein dedizierter sRGB-Modus. Die Emulation lässt sich in der Helligkeit regulieren, womit sie sich auch in der Praxis einsetzen lässt. Die Abweichung der Grauwerte liegt mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,46 und einer Range von 0,99 in einem sehr guten Bereich. Die bunten Farben zeigen mit einem Delta E94 von 0,55 ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis, und die Gammakurve folgt der Ideallinie nahezu deckungsgleich.
Einziges Manko ist wieder die Farbtemperatur, die mit 7500 K viel zu kühl ist. Hier lässt sich aber nicht eingreifen, und der Weißpunkt übertrifft unseren vorgegebenen Grenzwert erneut, was wieder eine Abwertung auf ein „Gut“ nach sich zieht. So relativiert sich auch die Nutzbarkeit für farbverbindliche Arbeiten in diesem Farbraum.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.