Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der MSI Optix MEG381CQRDE Plus aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Spielmodus „Nutzer“, Farbtemperatur „Anpassung“) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung

Der MSI Optix MEG381CQRDE Plus zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profivalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist sehr gut, die Farbwerte sind gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Nach der Kalibrierung erreichen die Grauwerte mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,17 und einer Range von 0,50 sehr gute Ergebnisse.
Auch die bunten Farben schneiden mit einem Delta E94 von 0,42 sehr gut ab. Der Weißpunkt liegt mit rund 6500 K nun ebenfalls im grünen Bereich, und die Gammakurve ist mit der Ideallinie deckungsgleich. So lässt sich das Display nun sogar für farbverbindliche Arbeiten im sRGB-Farbraum nutzen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der CtC-Messwert (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Gaming -> Reaktionszeit“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Normal“, „Schnell“ und „Am schnellsten“. Als Standardwert ist „Schnell“ voreingestellt.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Reaktionszeit „Normal“
Bei 60 Hz und geringem Overdrive kann sich der MSI Optix MEG381CQRDE Plus gegenüber anderen Monitoren, die bereits von uns getestet wurden, im vorderen Feld behaupten. Auch der Helligkeitsverlauf zeigt keine Auffälligkeiten.
60 Hz, Reaktionszeit „Schnell“
Bei 60 Hz und Overdrive „Schnell“, was zugleich auch als Werkseinstellung voreingestellt ist, werden die Schaltzeiten effektiv gekürzt. Mit 8,2 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 4,4 ms für den schnellsten Grauwechsel, 7,7 ms als Mittelwert an 15 Messpunkten und 6,4 ms für den CtC-Wert werden durchweg überdurchschnittliche und bereits gut spielbare Werte erzielt. Einzig die relativ hohe Verzögerung von 19,6 ms ist noch kein guter Wert für schnelle Shooter.
Der Helligkeitsverlauf zeigt sich noch sehr ordentlich, signalisiert allerdings, dass hier die Leistungsfähigkeit des Panels erreicht wurde.
60 Hz, Reaktionszeit „Am schnellsten“
Bei einer Erhöhung auf maximalen Overdrive passiert im Grunde nicht mehr viel, was aber auch bedeutet, dass der MSI Optix MEG381CQRDE Plus Schaltzeiten-technisch nun etwas an Boden verliert. Mit 8,2 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 4 ms für den schnellsten Grauwechsel, 6,8 ms als Mittelwert an 15 Messpunkten und 6 ms für den CtC-Wert findet sich der Proband im Mittelfeld gegenüber anderen Displays wieder.
Man sollte den Ingenieuren aber positiv anrechnen, dass hier nicht zu sehr an der Leistungsschraube gedreht wurde, ohne die Bildqualität zu beachten, wie es so oft der Fall ist. Auch hier halten sich die Bildfehler sehr in Grenzen. Damit bleibt dieser Modus noch einwandfrei spielbar.
Overedrive 175 Hz
175 Hz, Reaktionszeit „Normal“
Bei 175 Hz und deaktiviertem Overdrive werden insgesamt etwas langsamere Schaltzeiten als bei 60 Hz erreicht. Gegenüber anderen Gaming-Displays findet sich der MSI Optix MEG381CQRDE Plus Schaltzeiten-technisch etwa im Mittelfeld wieder. Die Verzögerungszeit profitiert jedoch enorm von der gehobenen Bildwiederholungsfrequenz und schlägt jetzt nur noch mit 1 ms zu Buche.
Der Helligkeitsverlauf zeigt ein sehr sauberes Signal.
175 Hz, Reaktionszeit „Schnell“
Bei maximalem Overdrive werden die Schaltzeiten rasant verkürzt. Mit 7,4 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 2 ms für den schnellsten Grauwechsel, 4 ms als Mittelwert an 15 Messpunkten und 2,4 ms für den CtC-Wert gesellt sich der MSI Optix MEG381CQRDE Plus zu den Top-Gaming-Displays. Auch die enorm kurze Gesamtlatenz von nur 3 ms eignet sich hervorragend für schnelle Shooter.
Der Helligkeitsverlauf zeigt hier aber auch einen starken Peak in der Anstiegszeit, der allerdings recht kurz ist. Bei vielen Monitoren mit ähnlichem Ergebnis wurde hier noch eine ordentliche Bildqualität erreicht. Im Teil „Subjektive Beurteilung“ beschreiben wir, wie es sich beim MSI Optix MEG381CQRDE Plus verhält.
175 Hz Reaktionszeit, „Am schnellsten“
Bei maximalem Overdrive verlangsamen sich die Schaltzeiten teilweise sogar wieder oder verbessern sich nur marginal. In Anbetracht der Grafik des Helligkeitsverlaufs, der nun gesprengt wird, ergibt diese Overdrive-Stufe überhaupt keinen Sinn.