Graustufen
Out of the box, also im Bildmodus „Öko“ oder „Nutzer“, lassen sich mit dem MSI MPG 274URFDE QD auf unserem Testbild Schwarzstufen ab Stufe 5 erkennen. Das ist zwar nicht perfekt, hängt aber auch vom jeweiligen Spielmodus ab, denn beispielsweise mit Spielmodus „Egoshooter“ verbessert sich die Schwarzstufendarstellung deutlich. Außerdem bietet der Proband mit „Nachtsicht“ zusätzlich eine spezielle Funktion an, um Schwarzabstufungen besser sichtbar zu machen.
Die Weißstufendarstellung ist hingegen bereits werkseitig perfekt eingestellt, und auf unserem Testbild sind alle Abstufungen gut erkennbar. Der Kontrastregler steht dabei auf dem Wert 70. Eine Erhöhung des Kontrastwertes bringt keine Verbesserung, und ab Stufe 73 verschlechtert sich die Weißstufendarstellung. Hier ist also kein Handlungsbedarf notwendig.
Aus seitlicher Betrachtungsposition sind beim MSI MPG 274URFDE QD keine Verfärbungen der Weißabstufungen zu beobachten, auch nicht im Grauverlauf.
Es kann vorkommen, dass nach der Kalibration in Farb- und Grauverläufen eine feine Streifenbildung (Banding) zu beobachten ist. Dies ist auch beim MSI MPG 274URFDE QD der Fall, fällt jedoch nur gering aus und ist nicht weiter störend.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Bei der Ausleuchtung zeigt der MSI MPG 274URFDE QD leichte Defizite. In der Bildschirmmitte gelingt dem Monitor zwar eine homogene Ausleuchtung, am unteren Display-Rand sind aber gleich zwei deutlich sichtbare Lichthöfe zu beobachten. Auch am oberen Display-Rand ist ein Durchscheinen der Hintergrundbeleuchtung im Bereich der linken Ecke vorhanden. Die Aufhellung in der rechten oberen Display-Ecke wird hingegen nicht vom Backlight verursacht, sondern ist dem IPS-Glow (Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel) geschuldet.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
MSI gibt im Datenblatt des MPG 274URFDE QD ein statisches Kontrastverhältnis von 1000:1 an, was ein typischer Wert für IPS-Panels ist. Unsere Messungen ergaben einen Durchschnittswert von 893:1 und einen Maximalwert von 963:1. Die Helligkeit bewegt sich dabei von maximal 458 cd/m² bis minimal 41 cd/m², und der Gaming-Monitor stellt damit einen sehr hohen Einstellungsbereich zur Verfügung. Der Schwarzwert beträgt bei maximal eingestellter Hintergrundbeleuchtung 0,51 cd/m² – und 0,05 cd/m², wenn die Helligkeit auf den niedrigsten Wert reduziert wird.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.
Bei der Bildhomogenität kann der MSI MPG 274URFDE QD hingegen weniger überzeugen. Die durchschnittliche Abweichung der Helligkeit liegt bei 10,59 %, die höchste Abweichung von 22,98 % messen wir in der unteren linken Display-Ecke. Und ab 20 % sind die Abweichungen durchaus wahrnehmbar. Dieses Ergebnis kann nur als befriedigend gewertet werden. Bei der Farbreinheit beträgt der Durchschnittswert 2,69 Delta C, und den höchsten Wert von 4,44 Delta C messen wir ebenfalls im Bereich der unteren linken Display-Ecke, was kein zufriedenstellendes Ergebnis mehr ist. Das Ergebnis bei der Farbreinheit ist suboptimal für die EBV, wofür der Monitor allerdings ohnehin nicht konzipiert wurde.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der MSI MPG 274URFDE QD besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Die schwarzen Querlinien in der mikroskopischen Aufnahme sind mit bloßem Auge nicht erkennbar.
Im Datenblatt des Monitors wird die Oberflächenbehandlung des Displays mit „Anti-Glare“ angegeben. In der Praxis werden Lichtreflexionen, solange keine zu helle direkte Lichteinstrahlung erfolgt, effektiv abgeschwächt.
Blickwinkel
Der MSI MPG 274URFDE QD zeigt ein typisches Blickwinkelverhalten der IPS-Technologie. Die Farbwiedergabe ist nahezu aus allen Blickwinkeln gleich, es verschiebt sich lediglich der Weißpunkt. Aus seitlichem Betrachtungswinkel wird der Weißpunkt wärmer, mit Blick von oben oder unten auf das Display kälter. Zudem nimmt der Kontrast ab, je steiler der Blickwinkel wird.
Ebenfalls positiv ist, dass der typische, technisch bedingte Effekt von Aufhellungen dunkler Tonwerte aus dem Winkel beim MSI MPG 274URFDE QD gering ausfallen. Das haben wir auch schon deutlich ausgeprägter gesehen. Der Effekt wird etwas stärker mit Blick von oben auf das Display, doch auch das ist völlig normal für ein IPS-Panel.
Farbmetrische Tests
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in Lab ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziel: sRGB
sRGB: 99 % Farbraumabdeckung
AdobeRGB: 95 % Farbraumabdeckung

DCI-P3 RGB: 96 % Farbraumabdeckung

Der MSI MPG 274URFDE QD zeigt eine sehr hohe Farbraumabdeckung in den wichtigen drei Farbräumen, die man von einem Gaming-Monitor in diesem Umfang eigentlich nicht erwartet. Den sRGB-Farbraum kann der Monitor mit 99 % abdecken, Adobe RGB mit 95 %. Im DCI-P3-RGB-Farbraum werden 96 % erreicht.