Einleitung
Mit dem MPG 491CQPDE erreicht uns der erste OLED-Monitor von MSI im Ultrawide-Format. Das Modell ist unter der Bezeichnung 491CQP und 491CQPDE in den Preissuchmaschinen zu finden. Das DE steht für Deutschland, davon ab gibt es keine Unterschiede. Das 49 Zoll große Panel verfügt über eine 1800-R-Krümmung und löst mit 5120 x 1440 Pixeln auf. Wie bereits beim letztens getesteten MSI MPG 321URXDE kommt auch hier die neuere QD-OLED-Pixelmatrix zum Einsatz, die das frühere Farbsaumproblem verbessern soll, das das Arbeiten an statischen Inhalten problematisch machte.
Die enorme Performance von OLED-Monitoren bleibt davon natürlich unberührt. Eine native Aktualisierungsrate von 144 Hz und Schaltzeiten von weit unter 1 ms (GtG) sollten selbst anspruchsvollen Gamern genügen. Eine riesige, für MSI-Monitore aber übliche Gaming-Toolbox rundet das Angebot ab. Natürlich lassen sich Tearing und Stuttering sowohl mit AMD- als auch von NVIDIA-GPUs eliminieren.
Wir sind gespannt, wie sich das enorm breite Display in der Praxis schlägt.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des MSI MPG 491CQPDE QD-OLED.
Lieferumfang
Mit rund 16 kg ist der enorme Karton, der über eine Seitenlänge von 1,33 m verfügt, eher von der leichteren Sorte. Dennoch sollte eine zweite Person bei solch einer Kartongröße natürlich Pflicht sein, um den Transport zu bewältigen. Hierfür sind an den Außenseiten Grifflaschen vorhanden.
Zwar lässt sich die bunte Verpackung schwer zum Bestimmungsort transportieren, doch um an den Inhalt zu gelangen, wurde eine schöne Lösung gefunden. So lässt sich die gesamte Front aufklappen, worunter sich direkt die Styroporformteile befinden, die an der oberen Seite über mehrere Fächer verfügen. Darin sind als Bauteile die Basis und der Tragarm sowie je ein HDMI- und USB-2.0-Kabel (Typ A auf B) verstaut.
Als Papierbeilagen sind ein Quickstart-Guide und Garantiebedingungen beiliegend. Wie gewohnt hält die Produkt-Website noch Handbuch, Treiber, Farbprofil und Zusatz-Software unter dem Support-Link bereit. Bis zum Redaktionsschluss wurde an alle erdenklichen Sprachen des Handbuchs gedacht. Eine deutsche Version ist allerdings nicht zu finden.
Unter dem oberen Styroporelement befindet sich gut geschützt das gebogene Display, das allein schon wegen der Krümmung im stabilisierenden Karton mit Tragarm und Basis verbunden werden sollte. Das funktioniert aufgrund des Schnellverschlusses im Bereich der VESA-Aufnahme auch sehr gut.
Die Basis wird dann wie gewohnt über eine kleine Flügelschraube mit dem Tragarm fixiert.
Der MSI MPG 491CQPDE lässt sich auch an alternativen Tragesystemen mit VESA-100-Norm betreiben. Hierfür muss das Display mittels der beiliegenden Distanzschrauben natürlich an das Tragesystem anstelle des Tragarmes montiert werden.
Optik und Mechanik
Oben und an den Seiten verfügt der MSI MPG 491CQPDE QD-OLED über ein rahmenloses Design. Der untere Rahmen misst 20 mm und zeigt auf der linken Seite das MSI-Logo, während sich mittig unterhalb des Rahmens die Betriebs-LED befindet. Während des Betriebs leuchtet sie weiß und wechselt im Stand-by-Modus auf Orange.
Aufgrund der selbstleuchtenden Pixelmatrix verfügt der MSI MPG 491CQPDE QD-OLED über eine sehr geringe Bautiefe, die an den Seiten lediglich 10 mm beträgt. Das haben wir zwar schon noch dünner gesehen, aber vielleicht ist diese Bautiefe notwendig, um dieser enormen Bildschirmdiagonalen von rund 125 cm samt 1800-R-Krümmung Stabilität zu verleihen. Im Grunde zeigt das DQHD-Format zwei Bildschirme, die zu einem einzigen zusammengeführt wurden. Natürlich muss auch die Elektronik irgendwo Platz finden. Dafür ist auf der Rückseite, 17 cm von den Außenseiten, ein Gehäuse angebracht, das in der Mitte rund 6 cm aufbaut und zu den Seiten etwas flacher wird und dem Schwung des gekrümmten Panels nachkommt.
Dabei zeigt der flache Teil eine schöne seidige Oberfläche, während das nach hinten aufbauende Gehäuse auf einen Mix aus Klavierlack mit Designelementen und dem seidigen Kunststoff setzt. Zwar existiert keine Effektbeleuchtung, doch ist die Rückansicht mehr als gelungen. Allerdings sollte man bei den hochglänzenden Oberflächen in jedem Fall ein besonders weiches Tuch verwenden, um Mikrokratzer zu vermeiden.
Die passive Belüftung wird an der Ober- und Unterseite des Gehäuses sichergestellt. Dort befinden sich über die gesamte Breite des Gehäuses Belüftungsöffnungen. Zudem sind die neuen QD-OLED-Panels laut MSI mit einer Graphenfolie ausgestattet, die über eine sehr gute Wärmeableitung verfügen. Daher kommt auch kein Lüfter zum Einsatz.
Mittig des Gehäuses ist das Display mit der Halteplatte des Tragarms verbunden. Direkt dahinter befindet sich das Vertikalgelenk und erlaubt, den Bildschirm um 5 Grad nach vorn und um 20 Grad nach hinten zu neigen.
Die Halteplatte läuft über ein Schlittensystem innerhalb des Monitorarms und erlaubt eine Höhenverstellung von insgesamt 100 mm. In tiefster Stellung befindet sich der untere Rahmen 40 mm von der Tischoberfläche entfernt.
Auf dem Weg nach unten verfügt der Tragarm über eine Öffnung, über die die abgehenden Kabel nach hinten abgeführt werden können.
Ganz unten, wo Tragarm und Basis ineinander übergehen, besteht keine starre Verbindung. Hier befindet sich der Swivel-Modus und erlaubt eine seitliche Drehung von 30 Grad zu beiden Seiten.
Aufgrund der enormen Breite und Krümmung ergibt ein Pivot-Modus, also die Drehung ins Hochformat, keinen Sinn und ist demnach auch nicht vorhanden.
Als Basis dienen ein spinnenartiger Fuß mit zwei Auslegern, die in großem Winkel zueinanderstehen, und auf der Rückseite zwei Stümpfe, die das Display nach hinten abstützen.
Die Konstruktion ist für solch eine Größe erstaunlich gut ausbalanciert und verkraftet auch etwas gröbere Stöße, ohne direkt umzufallen. Vier Gummifüßchen verhindern das Umherrutschen auf dem Untergrund.
Die ultrabreite Front macht natürlich richtig etwas her und ist ein echter Eyecatcher auf jedem Schreibtisch, wenn er denn groß genug ist. Auch ohne Effektbeleuchtung ist die Rückseite eine wahre Augenweide. Das Panel ist trotz seiner enormen Größe perfekt in den Rahmen eingepasst und zeigt keine Wellen oder unterschiedlichen Spaltmaße. Auch die beweglichen Teile haben genug Kraft, um das Display in Stellung zu halten. Trotzdem laufen sie über einen leichten Anfangswiderstand sauber und ruhig.
Technik
Betriebsgeräusche
Selbst wenn wir dem MSI MPG 491CQPDE QD-OLED spezielle Testbilder mit harten Kontrasten zuspielten, konnten wir ihm keinerlei Störgeräusche entlocken. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | – | 141,5 W |
Einschalten | < 270 W | 50,5 W |
50 % Grau | – | 51 W |
Betrieb min. (Schwarzbild) | – | 26 W |
140 cd/m² / 100 % APL | – | 80,8 W |
140 cd/m² / 25 % APL (BG 50 % grau) | – | 50,6 W |
Energiesparmodus (Standby) | < 0,5 W | 0,1 bis 0,5 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | < 0,3 W | 0,1 bis 0,5 W |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Effektbeleuchtung und USB)
Ermittelt man den Stromverbrauch bei OLED-Monitoren, sind mehr Faktoren zu berücksichtigen als bei Displays mit Hintergrundbeleuchtung. Die wichtigen Aspekte sind Helligkeitseinstellung, Bildschirmgröße, Anzahl der aktiven Pixel und Art des dargestellten Inhalts. Die Angaben von 270 Watt des Datenblatts, die den typischen Bedarf darstellen sollen, haben wir bereits bei anderen OLED-Bildschirmen von MSI gesehen – und entsprechen zum Glück nicht der Praxis.
Ein flächiges Weißbild ist bei selbstleuchtenden Pixeln natürlich der Super-GAU. Bei solch einem Szenario messen wir eine Leistungsaufnahme von 141,5 Watt. ABL scheint nicht zu existieren, da die Helligkeit konstant bleibt. Wird das Weißbild inhaltlich gegen 50 % Grau gewechselt, sinkt der Stromverbrauch auf 51 Watt, während ein Schwarzbild lediglich 26 Watt benötigt. Die Effizienz bei 140 cd/m² und 100 % APL in Weiß liegt bei 80,8 Watt bzw. 0,70 cd/W. Beträgt die weiße Fläche 25 % des Bildes und wird als Hintergrund 50 % Grau gewählt, werden noch 50,6 Watt gezogen. Damit verbessert sich die Effizienz auf 1,10 cd/W, was ein befriedigendes Ergebnis bedeutet. Sowohl im Soft-off als auch im Stand-by pendelt das Messgerät zwischen 0,1 bis 0,5 Watt. Damit werden die EU-Richtwerte eingehalten.