Test MSI MPG321QRFDE-QD: Überzeugender Gaming-Monitor
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Reaktionsverhalten

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Gaming -> Reaktionszeit“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Normal“, „Schnell“ und „Am schnellsten“. Als Standardwert ist „Schnell“ voreingestellt.

Overdrive 60 Hz

60 Hz, Reaktionszeit „Normal“

Diagramm: Kurze Verzögerung bereits bei 60 Hz
Kurze Verzögerung bereits bei 60 Hz
Diagramm: Neutraler Helligkeitsverlauf
Neutraler Helligkeitsverlauf

Im Vergleich zu Monitoren, die von uns bereits getestet wurden, kann sich der MSI Optix MPG321QRFDE-QD Schaltzeiten-technisch im vorderen Feld behaupten. Besonders die geringe Verzögerung von 3,6 ms kann sich sehen lassen.

Der Helligkeitsverlauf zeigt sich komplett neutral.

60 Hz, Reaktionszeit „Schnell“

Diagramm: Enorme Verkürzung des CtC-Wertes
Enorme Verkürzung des CtC-Wertes
Diagramm: Leichte Überschwinger
Leichte Überschwinger

Bei mittlerem Overdrive ändern sich Schwarz-Weiß-Wechsel, Grauwechsel und der Mittelwert an 15 Messpunkten nur marginal. Auffallend positiv entwickelt sich der für uns so wichtige CtC-Wert, der mit 3,6 ms selbst für gehobene Ansprüche ausreichend schnell ist.

Der Helligkeitsverlauf zeigt sich hier leicht über der Grenze der Neutralität. Eine weitere Beschleunigung wird sich mit Sicherheit an der Bildqualität bemerkbar machen.

60 Hz, Reaktionszeit „Am schnellsten“

Diagramm: Besonders der Grauwechsel zeigt einen starken Boost
Besonders der Grauwechsel zeigt einen starken Boost
Diagramm: Die Helligkeitsverlaufsgrafik wird fast gesprengt
Die Helligkeitsverlaufsgrafik wird fast gesprengt

Bei maximalem Overdrive und 60 Hz rührt sich der Schwarz-Weiß-Wechsel erneut nicht vom Fleck und stagniert bei 7 ms. Dafür erfahren die anderen Schaltzeiten einen erneuten Boost. Mit 2,4 ms für den Grauwechsel, 4,1 ms als Mittelwert an 15 Messpunkten und 2,8 ms für den CtC-Wert werden insgesamt sehr schnelle Schaltzeiten erreicht.

Wie bereits erahnt, zeigt der Helligkeitsverlauf ein weniger schönes Resultat, da Überschwinger fast die Grafik sprengen. Im Teil „Subjektive Beurteilung“ erläutern wir die Auswirkungen auf die Bildqualität.

Overdrive 175 Hz

175 Hz, Reaktionszeit „Normal“

Diagramm: Etwas schnellere Grundschaltzeiten als bei 60 Hz
Etwas schnellere Grundschaltzeiten als bei 60 Hz
Diagramm: Sehr sauberes Signal
Sehr sauberes Signal

Bei 175 Hz und deaktiviertem Overdrive werden insgesamt etwas schnellere Schaltzeiten als bei 60 Hz erreicht. Im Vergleich zu anderen Gaming-Displays, die wir bereits testeten, reichen die Schaltzeiten für das Mittelfeld. Die enorm kurze Verzögerung von 1 ms ist besonders für schnelle Shooter geeignet.

Der Helligkeitsverlauf zeigt ein sehr sauberes Signal.

175 Hz, Reaktionszeit „Schnell“

Diagramm: Sanfte Kürzung der Schaltzeiten
Sanfte Kürzung der Schaltzeiten
Diagramm: Nach wie vor astreines Signal
Nach wie vor astreines Signal

Bei mittlerem Overdrive werden die Schaltzeiten nur sanft verkürzt, was den MSI Optix MPG321QRFDE-QD weiterhin im Mittelfeld gegenüber anderen bereits getesteten Displays hält.

Der Helligkeitsverlauf zeigt aber erneut ein astreines Signal wie mit dem Lineal gezogen. Hier ist noch einiges drin.

175 Hz, Reaktionszeit „Am schnellsten“

Diagramm: Ordentlicher Boost der Schaltzeiten
Ordentlicher Boost der Schaltzeiten
Diagramm: Akzeptable Überschwinger
Akzeptable Überschwinger

Bei maximalem Overdrive zeigt sich der Schwarz-Weiß-Wechsel immer noch störrisch bei 7,6 ms. Der Grauwechsel mit 2,8 ms, der Mittelwert an 15 Messpunkten mit 4,5 ms und der CtC-Wert mit 3,2 ms erfahren einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub. Zwar wird hier im Vergleich nur Mittelmaß erreicht, doch zeigen sich die Überschwinger moderat und sehr kurz, was man bei den meisten anderen Displays bei maximalem Overdrive in der Regel nicht behaupten kann.

Der MSI Optix MPG321QRFDE-QD wird sehr schön an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit gebracht. Auch hier erläutern wir im Teil „Subjektive Beurteilung“, wie sich die Überschwinger an der Bildqualität bemerkbar machen.

Netzdiagramme

Netzdiagramm 60 Hz „Normal“
Netzdiagramm 60 Hz „Normal“
Netzdiagramm 175 Hz „Normal“
Netzdiagramm 175 Hz „Normal“
Netzdiagramm 60 Hz „Schnell“
Netzdiagramm 60 Hz „Schnell“
Netzdiagramm 175 Hz „Schnell“
Netzdiagramm 175 Hz „Schnell“
Netzdiagramm 60 Hz „Am schnellsten“
Netzdiagramm 60 Hz „Am schnellsten“
Netzdiagramm 175 Hz „Am schnellsten“
Netzdiagramm 175 Hz „Am schnellsten“

Latenzzeit

Mit einer minimalen Signalverzögerung von nur 1 ms und einer mittleren Bildwechselzeit von 2,3 ms, die sich zu einer Gesamtlatenz von pfeilschnellen 3,3 ms addieren, ist der MSI Optix MPG321QRFDE-QD ein ideales Anzeigegerät für schnelle Shooter.

Backlight

Das Hintergrundlicht des MSI Optix MPG321QRFDE-QD wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Subjektive Beurteilung

Auch wenn jeder Monitor einen umfangreichen Test mit hochsensiblen Geräten durchläuft, bewerten wir die Displays zusätzlich anhand einer Sichtprüfung. Außerdem werden hier die Besonderheiten der Probanden erwähnt – und wie sie sich im Praxistest schlagen. Dafür haben wir uns einige Stunden hingesetzt, um mit dem MSI Optix MPG321QRFDE-QD Filme zu schauen, zu spielen und weitere kleinere Tests durchzuführen. Auch hier kommt wieder die Rennsimulation „Project CARS 2“ zum Einsatz, da sich dieses Spiel als sehr gute Testumgebung herausgestellt hat.

Konsole bei 60 Hz

Abseits der neueren Spielekonsolen existieren nach wie vor noch viele, die lediglich eine Aktualisierungsrate von 60 Hz akzeptieren. Hier liefert der MSI Optix MPG321QRFDE-QD eine ordentliche Performance und zeigt das Bild weniger verschmiert als die meisten anderen Displays, die wir bislang getestet haben. Vorsichtig sollte man allerdings mit dem Overdrive umgehen, wie man bereits am Helligkeitsverlauf im Teil „Reaktionsverhalten“ gesehen hat. Der starke Peak bei der Einstellung „Am schnellsten“ macht sich ordentlich an der Bildqualität zu schaffen und ist daher nicht mehr empfehlenswert. Bei mittlerem Overdrive ist der Proband aber durchaus eine gute Wahl.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

Interessante Themen

1 Gedanke zu „Test MSI MPG321QRFDE-QD: Überzeugender Gaming-Monitor“

  1. Ich verstehe ehrlich gesagt diese ganzen Hersteller nicht. Warum wird nicht standardmäßig eine USB-C Schnittstelle geschaffen, welche mind. 60 Watt zum laden eines Notebooks anbietet. Für mich persönlich ist alleine deshalb ein Kauf ein NoGo.

    Antworten

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