Test MSI PRO MP271P: Extrem günstiger Homeschooling-Monitor
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Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Helligkeits- und Kontrastverlauf des MSI PRO-MP271P
Helligkeits- und Kontrastverlauf des MSI PRO-MP271P

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 317 cd/m². Das liegt sogar 27 % über der Herstellerangabe von 250 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 116 cd/m². Diese Werte ändern sich auch nach der Kalibrierung nicht.

Die Minimalhelligkeit fällt beim MSI PRO MP271P ungewöhnlich hoch aus, sodass er zum Arbeiten bei vollständiger Dunkelheit nur bedingt geeignet ist.

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt mit 946:1 nur ganz knapp unter einer sehr guten Wertung.

Bildhomogenität

Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Helligkeitsverteilung beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild
Farbhomogenität beim weißen Testbild

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Die Helligkeitsverteilung fällt mit einem Durchschnittswert von 7,66 % und einem Maximalwert von 14,34 % nur zufriedenstellend aus. Das Gleiche gilt für die Farbhomogenität. Die Maximalabweichung beträgt am Rand links unten 3,22 Delta C.

Die Bildhomogenität gehört eindeutig nicht zu den Stärken des MSI PRO MP271P. Das ist auch mit freiem Auge unschwer zu erkennen. Beim Weißbild und erst recht bei Testbildern mit mittlerem Grau ist in der Mitte ein leichter Hotspot zu erkennen. Störend wirkt vor allem die Farbhomogenität. Das äußert sich durch gelbliche Streifen bzw. Wolken in etwa auf den Drittellinien.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des MSI PRO-MP271P
Coating des MSI PRO-MP271P
Coating-Referenzbild
Coating-Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der MSI PRO MP271P besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des MSI PRO MP271P bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Horizontale und vertikale Blickwinkel des IPS-Panels vom MSI PRO MP271P
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Die Blickwinkelstabilität ist IPS-typisch gut. Allerdings fällt der typische Helligkeits- und Kontrastverlust bei extremeren Blickwinkeln hier ausgerechnet in der wichtigeren Horizontalen relativ stark aus. Die Farben an sich und die Farbsättigung bleiben aber unverändert. Lässt man den horizontalen Blickwinkel (seitliches Drehen) zunehmend flacher werden, fällt schon überdurchschnittlich schnell ein gewisser Zeichnungsverlust in dunklen Bildbereichen auf.

In der Vertikalen fällt der Helligkeitsverlust erheblich geringer aus. Dafür scheint die Farbtemperatur im Gegenzug etwas kühler zu werden. Die Stimmigkeit der Farben zueinander wird dadurch aber nicht gefährdet. Insgesamt reicht es knapp für eine sehr gute Wertung.

Interpolation

Einen Regler für die Bildschärfe haben wir im OSD des MSI PRO MP271P nicht gefunden. Bei digitalen Signalen ist das ohnehin nicht notwendig. Da das Gerät aber auch noch über einen analogen VGA-Eingang verfügt, muss man hier Abstriche machen – sofern dieser tatsächlich noch verwendet wird.

Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild

Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.

In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich. Der MSI PRO MP271P löst nativ mit 1920 x 1080 Pixeln auf, was manch ein Nutzer schon als für zu gering bei einer Diagonalen von 27 Zoll empfindet. Dafür wird Schrift in der nativen Auflösung deutlich größer dargestellt.

Im OSD gibt es nur die Optionen „Breitbild“ (mit Verzerrung bei abweichendem Seitenformat“) und „4:3“. Im Videobereich kann der MSI PRO MP271P ältere SD-Auflösungen daher nicht verzerrungsfrei skalieren.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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