Bildqualität – Beeindruckender OLED-Einstand
An Bildmodi mangelt es dem Sony KD-65A1 bestimmt nicht. Legt man großen Wert auf neutrale Farben, beschränkt sich die Auswahl allerdings auf „Cinema pro“ sowie „Anwender“. Zwar ist Weiß mit 6779 Kelvin etwas zu kühl eingestellt, durch leichtes Absenken des Reglers „Blau Gain“ im erweiterten Farbtemperatur-Menü lässt sich das Problem aber schnell beheben. Den leicht in Richtung Rot und Grün erweiterten Farbraum empfinden wir als sehr angenehm. Sehr löblich ist, dass die Farben auch von der Seite betrachtet homogen und rein erscheinen, ohne abzudriften.
Selbst die Farbe Gelb erscheint aus schräger Perspektive weitgehend natürlich, während sie bei den bisher getesteten OLED-Fernsehern gerne mal in Richtung Grün wandert. Die Helligkeit bleibt ebenfalls erstaunlich stabil, weshalb der organische Bravia-TV zu den blickwinkelstabilsten Fernsehern überhaupt gehört. Hinzu kommt die wahrlich perfekte Schwarzdarstellung mit einem Wert von 0,002 Candela, so dass Zuschauer auf allen Plätzen eine grandiose Bilddynamik genießen können. Zusätzlich profitiert davon die Kontrastwiedergabe, die mit 3327:1 (ANSI) respektive 1415:1 (Hellraum) auf hervorragendem Niveau liegt – wohlgemerkt im SDR-Betrieb.
Generell hat der Sony KD-65A1 düstere Szenen perfekt im Griff, bringt er sie dank intensiver Farben und rabenschwarzer Letterbox-Balken doch bestens zur Geltung. Allerdings sollte man den Helligkeitsregler, der sich Sony-typisch im Expertenmenü unter dem Punkt „Schwarzwert“ versteckt, auf etwa 53 erhöhen, da ansonsten dunkle Graustufen und Nuancen gekappt werden. HDR-Filme, auf die wir im nachfolgenden Absatz detailliert eingehen, erfordern noch stärkere Anpassungen. Ärgerlich finden wir, dass das Gerät diese nicht getrennt für SDR- und HDR-Quellen abspeichert. Die Helligkeit erhöht sich in dynamikreichen Videos dramatisch von 217 auf respektable 650 Candela. Im vollen Weißbild fällt die Leuchtkraft jedoch auf 159 Candela zurück und ist damit kaum höher als bei SDR. Ungeachtet dessen saufen dunkle Konturen ab, was sich mangels einer Gamma-Justage leider auch nicht beheben lässt.
Schade finden wir außerdem, dass sich die Bewegungsglättung nicht getrennt für TV-Material und Kinofilme einstellen lässt. Die 24p-Wiedergabe gelingt nämlich nur im Motionflow-Preset „Echtes Kino“ originalgetreu, Details in Sportübertragungen verschmieren dann allerdings. Einen guten Kompromiss erzielt die Stufe 2 des fünfstufigen Reglers „Glättung“: Sie sorgt in Sportinhalten für eine hervorragende Bewegungsschärfe, wobei höhere Einstellungen keine Steigerung mehr bringen, ohne den originalen Filmlook von Kinostreifen allzu stark zu verändern. Der Regler „Klarheit“ ermöglicht noch etwas schärfere Sportszenen, doch halbiert er einerseits die Helligkeit und erzeugt andererseits mit PAL-TV starkes 50-Hertz-Flackern.
Empfehlenswerte Bildeinstellungen
Bildmodus: Cinema Pro, Helligkeit: Max, Gamma: -2, Schwarzabgleich: aus, X-tended Dynamic Range: mittel, Farbe: 50, Farbraum: autom., Bildschärfe: 50, Reality Creation: manuell, Glättung: 2, Filmmodus: 2, Autom. Anzeigebereich: aus, Zuf. Rauschen red.: aus, Dig. Rauschen red.: aus, Lichtsensor: aus, Kontrast: Max, Schwarzwert: 53, Kontrastverstärker: aus, Farbtemperatur: Experte 1, Farbton: 0, Farbbrillanz: aus, Motionflow: Anwender, Klarheit: niedrig, Wide-Modus: Wide und Anzeigebereich: Vollpixel.
Die vorgeschlagenen Werte wurde ermittelt bei einem abgedunkelten Raum und HDTV-Wiedergabe über den HDMI-Eingang. Abweicheungen wegen einer eventuellen Serienstreuung sind nicht auszuschließen.