Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.


Latenzzeit
Die Latenzzeit fällt bei 60 Hz mit 25,6 ms (kürzester Messwert aus mehreren Versuchen) sehr lang aus. Wird bei der höchsten Overdrive-Einstellung die halbe mittlere Bildwechselzeit hinzugerechnet, werden knapp 30 ms erreicht. Für Hardcore-Gamer ist der Monitor daher nicht zu empfehlen.
Backlight
Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Proband auch bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.
Subjektive Beurteilung
Philips nennt die verbaute FreeSync-Funktion „Adaptive Sync“, die aber ebenfalls nur bei AMD-Grafikkarten funktioniert. Diese ist am Monitor nicht ein- oder ausschaltbar und muss daher über die Grafikkarte gesteuert werden. Der abgedeckte Bereich ist mit 48 bis 60 Hz zudem recht eng gefasst worden. Ruckelige und zerrissene Bilder sollen mit dieser Technik eliminiert werden und ein geschmeidigeres Spielerlebnis ermöglichen. Da der Bildschirm für schnelle Shooter aufgrund des hohen Latenzwerts kaum geeignet ist, empfehlen wir die Aktivierung dieser Funktion. Außerdem sollte die zweitschnellste Overdrive-Einstellung gewählt werden, bei der keine zusätzlichen Schlieren oder Doppelbilder produziert werden. Aufgrund der verbauten 60-Hz-Technologie muss mit gewissen Schlieren aber gelebt werden. Die ist bei allen Geräten der Fall, die nicht auf mindestens 120 Hz setzen.
Für Spieler werden gleich fünf Modi angeboten, wobei zwei individuell einstellbar sind. Die Modi für FPS und Racer fanden wir wenig nützlich. Der für RTS bietet dagegen eine Besonderheit an: aktiviertes „SmartFrame“. Dabei können die Position und die Größe von einem Bereich eingestellt werden, der dann dunkler oder heller als der restliche Bildschirminhalt dargestellt wird. Die Position ist dabei aber nicht pixelgenau, sondern nur in größeren Sprüngen verstellbar, und auch bei der Größe gibt es vordefinierte Auswahlmöglichkeiten. Wir haben den Effekt nachfolgend auf einem schwarzen Hintergrund sichtbar gemacht. Der graue Kasten wird durch die SmartFrame-Einstellung hervorgerufen. Sinnvoll genutzt werden kann dieser Effekt aufgrund der Begrenzungen eigentlich nur in einer der vier Ecken des Monitors. Wieso gerade bei Strategiespielen ein Bereich heller dargestellt werden sollte, erschließt sich uns allerdings nicht.
Vor allem aufgrund der hohen Latenz und der nicht optimalen Reaktionszeit empfehlen wir das Gerät nur für Gelegenheitsspieler, die eher selten einen Ego-Shooter spielen. Die hohe native Auflösung des Geräts benötigt allerdings eine potente Grafikkarte, die häufig nur bei Hardcore-Gamern vorhanden ist. Durch die Interpolation war aber auch mit einer Full-HD-Auflösung ein angenehmer Spielbetrieb möglich.
Sound
Dem Philips 328E1CA wurden zwei 3-Watt-Lautsprecher spendiert. Signale können per HDMI, DisplayPort oder Klinkeneingang zugespielt werden. Über den zweiten Klinkenanschluss ist zudem die Weiterleitung der Signale an externe Lautsprecher oder einen Kopfhörer möglich.
Die Lautstärke der intern verbauten Lautsprecher kann ausreichend hoch eingestellt werden. Stimmen in Filmen oder YouTube-Clips wurden gut wiedergegeben. Insgesamt ist der Sound zwar etwas dumpf, klingt aber nicht blechern. Eine Basswiedergabe ist kaum möglich, was wir aber auch nicht erwartet haben. Musikfans werden das eingeschränkte Klangbild der Lautsprecher kritisieren. Für YouTube-Videos oder Hintergrundmusik ist das Soundsystem jedoch durchaus geeignet.
DVD und Video
Für die nachfolgenden Tests haben wir einen Blu-ray-Player per HDMI-Kabel angeschlossen. Mit diesem funktionierten die vorgegebenen Bildanzeigen wie versprochen. Es war also zum Beispiel auch ein 1:1-Modus mit schwarzen Balken an allen vier Seiten möglich, wodurch jedes Signal unverzerrt wiedergegeben werden konnte. Die Größe des Monitors und sein 16:9-Format machen das Gerät auch interessant für die Filmwiedergabe, besondere Features werden hingegen nicht geboten. Es gibt zum Beispiel weder einen HDR-Modus noch eine Bild-in-Bild-Anzeige.
Eine 24-Hz-Wiedergabe konnten wir beim 328E1C leider nicht erzwingen. 50 und 60 Hz sind dagegen möglich. Der Monitor besitzt außerdem eine Overscan-Funktion, die aber ausgegraut war und entsprechend von uns nicht genutzt werden konnte. Wir konnten im Handbuch auch keinen Hinweis finden, wann diese aktiviert werden kann.
Bei zugespielten RGB-Signalen muss auf die Automatik des Geräts vertraut werden, der Wertebereich kann nicht manuell korrigiert werden. Dies kann dazu führen, dass Bilder von einigen Quellen ausgewaschen wiedergegeben werden, weil der Monitor diese falsch interpretiert. Bei YCbCr-Signalen ist dies noch gravierender. Diese können zwar wiedergegeben, aber nicht korrekt dargestellt werden, und auch in diesem Fall gibt es keine manuelle Eingriffsmöglichkeit via OSD. Bei der Zuspielung von externen Quellen besteht bezüglich der Bilddarstellung daher eine leichte Ungewissheit.