Test Philips 34E1C­5600HE: Schneller Office-Monitor
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Bedienung

Bei der Bedienung setzt der Philips 34E1C5600HE jetzt auch auf einen – eigentlich sehr intuitiven – Joystick-Button. Navigation und Auswahl der gewünschten Punkte muss man normalerweise niemanden erklären. Mit einem Druck auf den Button bestätigt man die Eingabe.

Joystick-Taste mit ungewöhnlicher Navigation
Joystick-Taste mit ungewöhnlicher Navigation

Die Umsetzung beim Philips 34E1C5600HE ist allerdings alles andere als intuitiv. Ein kurzer Druck auf den Button bestätigt nicht die Eingabe, sondern bewirkt gar nichts. Mit einem längeren Druck schaltet man das Gerät aus.

Der Aufruf des Hauptmenüs wie auch die Bestätigung einer Eingabe erfolgen durch eine Bewegung nach rechts. Zur Veränderung eines Wertes – beispielsweise von Helligkeit oder Lautstärke – wird dann das Hauptmenü ausgeblendet und stattdessen ein horizontaler Balken angezeigt.

Eine Veränderung des eingestellten Wertes erfolgt dann aber nicht horizontal, sondern nach oben oder nach unten, da man die Bewegung nach rechts benötigt, um die Eingabe zu bestätigen. Das führt zwangsläufig regelmäßig zu Fehlbedienungen. Wer nicht tagtäglich das OSD nutzt, wird sich daran auch kaum gewöhnen können.

Wie man ein allseits bekanntes und bewährtes Konzept wie die Joystick-Navigation ohne erkennbaren Mehrwert derart vermurksen kann, bleibt ein Rätsel. Glücklicherweise hat der Philips 34E1C5600HE viele andere Stärken, sodass man das Thema nicht überbewerten muss.

OSD

Das OSD des Philips 34E1C5600HE ist optisch eher nüchtern und funktional gehalten. Das Handbuch gibt sich dazu bei den Abbildungen wie auch bei der Beschreibung der einzelnen Funktionen recht wortkarg.

Die folgende Abbildung zur Struktur gibt interessierten Lesern aber einen schnellen Überblick zum Funktionsumfang. Den findet man auf insgesamt zwölf Hauptmenü-Ebenen verstreut, die man erst durch vertikales Scrollen vollständig erreicht.

OSD: SmartImage-Modi (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: SmartImage-Modi (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: Struktur des OSD (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: Struktur des OSD (Screenshot: Philips-Handbuch)

Der Funktionsumfang ist zwar sehr ordentlich, man hätte ihn aber unschwer besser zusammenfassen können. Eine durchgängige Logik bei der Verteilung der OSD-Funktionen ist leider ebenfalls nicht überall zu erkennen. Dass bei einem vor allem für Business- und Office-Zwecke beworbenen Gerät ausgerechnet die „Game Settings“ im OSD an erster Stelle stehen, erzeugt ebenso Stirnrunzeln.

OSD: Game Setting (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: Game Setting (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: Audio (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: Audio (Screenshot: Philips-Handbuch)

Die sonst üblichen Bildmodi findet man beim Philips 34E1C5600HE unter der Bezeichnung „SmartImage-GAME“. Nicht alle Modi haben aber etwas mit Gaming zu tun. Den wichtigen sRGB-Modus findet man hier allerdings nicht. Der ist beim Probanden unter „Color“ versteckt, wo sonst eigentlich nur die Farbtemperatur angepasst wird. Tatsächlich handelt es sich hier jedoch um einen „echten“ sRGB-Modus, der auch den erweiterten Farbraum auf die Norm zuschneidet.

OSD: PiP/PbP (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: PiP/PbP (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: Setup (Screenshot: Philips-Handbuch)
OSD: Setup (Screenshot: Philips-Handbuch)

Über den Funktionsumfang des Gerätes kann man sich ansonsten insgesamt nicht beklagen.

Bildqualität

Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm.

Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Monitor folgende Werte ein:

Bildmodus: SmartImage: „Aus“
Helligkeit: 80
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: 6500 K
RGB: k. A.
Color-Gamut: n. v.
DUE Priority: n. v.
Schärfe: 50
Reaktionszeit: SmartResponse: „Aus“

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Subjektiv macht die Darstellung der Graustufen auf den ersten Blick eigentlich einen sehr guten Eindruck. Sie wirken auf jeden Fall sehr neutral, und Unterschiede zwischen linker und rechter Bildschirmhälfte sind ebenfalls nicht zu bemängeln.

Graustufendarstellung des VA-Panels mit Software-Skalierung
Graustufen mit Software-Skalierung

Die hellsten wie auch die dunkelsten Stufen sind vollständig unterscheidbar. Allerdings zeigen sich hier auch Abstufungsprobleme – obschon sie teilweise durch den Blickwinkel bedingt sind. Beispielsweise wirkt Stufe 5 subjektiv etwas dunkler als Stufe 4.

Ferner sind uns im Zusammenhang mit der Graustufen-Grafik Probleme bei der Interpolation aufgefallen. Der folgende Vergleich ist allerdings etwas erklärungsbedürftig.

Das für die Fotos von den Graustufen verwendete Testbild liegt im 16:9-Format vor. Bei einem extrabreiten Display wird es daher zunächst nicht bildschirmfüllend dargestellt. Um beispielsweise auch Effekte durch den Blickwinkel, die Ausleuchtung etc. sichtbar zu machen, skalieren wir das Bild per Photoshop auf die komplette Breite des Bildschirms.

Dazu wird das Bild einfach proportional vergrößert, bis es seitlich am Display-Rand anstößt. Der obere und der untere Bereich sind dann nicht mehr sichtbar. Benötigt wird für diesen Test aber ohnehin nur der mittlere Teil. Die Skalierung per Software hat ansonsten keinen Einfluss auf die Graustufen-Darstellung.

Testbild: Original, so wie es aussehen sollte
Testbild: Original, so wie es aussehen sollte

Zusätzlich haben wir aber auch die Skalierung per OSD des Monitors zur bildschirmfüllenden Anzeige der (gesamten) Testgrafik verwendet. Dabei wird das Bild dann verzerrt dargestellt (in der Horizontalen gedehnt). Das Foto vom Bildschirm dazu schaut deshalb etwas anders aus. Das spielt ansonsten aber keine Rolle. Die Dehnung der (gesamten) Testgrafik lässt sich auch per Software realisieren.
Während die Graustufen per Software-Skalierung in jedem Fall korrekt dargestellt werden, sieht das Bild per Monitorskalierung plötzlich wie folgt aus.

Graustufen mit Monitorskalierung
Graustufen mit Monitorskalierung

Dabei geht die Differenzierung der Graustufen fast komplett verloren. Wir haben das Problem dann genauer untersucht und Folgendes herausgefunden:

  1. Das Problem betrifft nicht nur die Darstellung der Graustufen. Tatsächlich ändern sich auch die Kontrast- und Farbdarstellung generell.
  2. Das Problem tritt nur via HDMI auf und wenn man eine HDTV-Auflösung (im NVIDIA-Grafikkartentreiber) auswählt. Betroffen sind dabei sämtliche HDTV-Auflösungen. Am DisplayPort ist davon nichts zu sehen.
  3. Via HDMI findet man unter den PC-Auflösungen zumindest teilweise eine Entsprechung zu den HDTV-Auflösungen. Die beschriebenen Kontrastprobleme kann man zwar so auch für HDTV-Auflösungen umgehen, dafür funktioniert hier die Monitorskalierung nicht. Zudem lassen sich alle PC-Auflösungen unterhalb der nativen Auflösung nur mit 100 Hz zuspielen. Am DP sind auch andere Bildwiederholfrequenzen möglich.
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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