Reaktionsverhalten
Den Philips 439P9H haben wir in nativer Auflösung jeweils bei 60 und bei 100 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 4 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Schnell“, „Schneller“ und „Am schnellsten“. Als Standardwert ist „Aus“ voreingestellt.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Aus“
Bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 16 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 26,5 ms, und der CtC-Wert wird mit 20 ms ermittelt.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „Schneller“
Schaltet man den Overdrive auf „Schneller“, werden die Schaltzeiten schon effektiv verkürzt. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 4 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt flotte 12,7 ms. Ein CtC-Wert von 12 ms ist ebenfalls akzeptabel.
60 Hz, Overdrive „Am schnellsten“
In der höchsten Stellung „Am schnellsten“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 13,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3,4 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt nur 10,8 ms. Der CtC-Wert kann sich auf 8,4 ms ebenfalls weiter verbessern.
Abgesehen vom Schwarz-Weiß-Wechsel kann sich der Philips 439P9H in der höchsten Overdrive-Stufe zumindest messtechnisch noch einmal merklich verbessern. Erfreulicherweise halten sich die Überschwinger in völlig akzeptablen Grenzen, sodass man keine ernsthaften Einbußen bei der Bildqualität befürchten muss.
Overdrive 100 Hz
100 Hz, Overdrive „Aus“
Bei 100 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel genauso wie den schnellsten Grauwechsel mit jeweils 12,4 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 21,5 ms, und der CtC-Wert wird mit 22,4 ms ermittelt.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
100 Hz, Overdrive „Schneller“
Deutlich schneller geht der Philips 439P9H zwei Overdrive-Stufen höher zu Werke. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 10,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt flotte 11,3 ms. Eigentlich lässt nur der CtC-Wert mit 14,8 ms noch Verbesserungswünsche offen.
Erfreulich ist, dass auch hier trotz sehr effektiven Overdrives die Abstimmung praktisch so neutral bleibt wie bei vielen anderen Monitoren mit komplett abgeschaltetem Overdrive.
100 Hz, Overdrive „Am schnellsten“
Wie nicht anders zu erwarten, geht es in der höchsten Overdrive-Stufe auch tatsächlich am schnellsten. Wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 9,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt sehr flotte 8,3 ms. Der CtC-Wert ist jetzt mit 7,2 ms ebenfalls gut.
Auch bei 100 Hz finden wir also das gleiche Verhalten. In der höchsten Overdrive-Stufe ist es vor allem der CtC-Wert, der noch einmal gehörig zulegt. Die anderen Werte verbessern sich ebenfalls etwas, wären aber nicht unbedingt ein Grund, in den höchsten Gang zu schalten. Da man andererseits auch in der höchsten Overdrive-Stufe kaum Einbußen bei der Bildqualität durch Überschwinger in Kauf nehmen muss, kann man bei Spielen getrost auch den schnellsten Modus wählen.
Abgesehen vom vielleicht minimal höheren Stromverbrauch empfiehlt sich die 100-Hz-Wiedergabe auf jeden Fall. Die Reaktionszeiten verbessern sich dadurch schon deutlich. Schade nur, dass das im Gegensatz zum Philips 346B1C nicht auch für den Input-Lag gilt.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Vielen Dank für den Test!
Liegt im Lieferumfang ein USB C Thunderbolt Kabel dabei mit welchem ich mein Laptop direkt anschließen kann?
Das kann man doch unter Lieferumfang nachlesen, es ist sogar ein Bild vom Kabel abgebildet.
Danke für den Test..der im Fazit als Alternative genannte Philips 499P9H hat aber einen aus meiner Sicht gravierenden Nachteil gegenüber dem 439P9H und zwar das er nur 60 Hz unterstützt bedingt durch die hohe Auflösung. Ich würde nie wieder freiwillig auf 60Hz only zurückgehen wollen.