Inbetriebnahme
Ein- und Ausschalten
Nach dem Anschluss des Netzkabels macht sich nur die langsam blinkende Power-Taste am Projektor bemerkbar. Eingeschaltet wird am Projektor oder mit der Fernbedienung, dann tut sich erst einmal 5 Sekunden lang nichts. Dann aber kommt das Bild sofort mit voller Helligkeit. Gleichzeitig startet der Lüfter mit seiner normalen Drehzahl.
Ausgeschaltet wird ebenfalls am Projektor oder mit der Fernbedienung. Ein Hinweis im Bild warnt noch davor das Netzkabel vorzeitig zu ziehen, doch der Lüfter läuft nur 5 Sekunden nach, dann ist Ruhe.
Vor dem Wiedereinschalten empfiehlt das Handbuch eine Pause von mindestens 60 Sekunden, und beim Ausschalten weist es auf den Lüfternachlauf von 120 Sekunden hin. Beides kümmerte unser Testgerät nicht – hier galt immer die 5-Sekunden-Regel. War das Gerät beim Wiedereinschalten noch sehr warm, lief der Lüfter zwei Minuten lang mit erhöhter Drehzahl.
Bereitschaftszeiten
Normal[s] | Eco[s] | |
Startzeit bis Bildwiedergabe | 5 | 5 |
Startzeit bis volle Helligkeit | 10 | 10 |
Abkühlzeit langsaml | – | – |
Abkühlzeit schnell | 5 | 5 |
Auto-Aus ohne Bildsignal | 5 … 120 Min. | 5 … 120 Min. |
Ein- und Ausschalten ist beim M900HD schnell erledigt. Auch auf die volle Bildhelligkeit braucht man – anders als bei den Hochdrucklampen – nicht zu warten.
Betriebsgeräusch
Der gemessene Lärmpegel bei abgeschaltetem Tonteil liegt im leicht gedämpften Wohnraum bei ziemlich lauten 37,4 dB(A). Das ist recht genau der Wert, den Dell als Maximalwert im Datenblatt nennt.
Subjektiv ist das Geräusch im Normalmodus aufdringlich und nicht zu überhören. Vom Klang her ist es ein gleichförmiges Lüfterrauschen ohne lästige Nebengeräusche.
Der Eco-Modus senkt das Geräusch um 2 dB und damit durchaus spürbar ab, das jetzt viel leisere Rauschen wird aber von einem unangenehmen Heulen im Hintergrund unterlegt. Es ist schon erstaunlich, dass solch ein Zwerg doch so laut sein kann.
Positiv zu vermerken ist, dass diese Werte nur für den Helligkeitsmodus (Bright) gelten. In der Präsentationseinstellung sinkt der Geräuschpegel um 2,5 dB ab, bei Film und sRGB sogar um 4,0 dB, und das sowohl im Normal- wie im Eco-Modus. Leise wird der M900HD dadurch sicher nicht, aber doch sehr viel erträglicher.
Stromverbrauch
Der Stromverbrauch im Standardmodus wird vom Hersteller mit 140 Watt angegeben, im Eco-Modus sollen es 106 Watt sein. Beides übrigens bei 110 Volt Wechselspannung, die europäischen Werte haben es scheinbar noch nicht bis in die deutschsprachigen Datenblätter geschafft.
Unsere Messungen entsprechen wiederum recht genau den Herstellerangaben. Gemessen haben wir wie immer ohne Tonteil, das noch einmal geschätzte 5 Watt Verbrauch beisteuern könnte. Im Standby-Modus messen wir nur 0,2 Watt, der aktuelle Grenzwert der EU-Richtlinie 1275/2008 wird also erfüllt.
Wie beim Betriebsgeräusch gelten auch die Verbrauchswerte nur für den Helligkeitsmodus. In den übrigen Modi sinkt der Verbrauch kräftig um 22 bzw. 40 Watt ab. Bei den klassischen Projektoren mit Hochdrucklampe sehen wir das regelmäßig anders: obwohl die einzelnen Voreinstellungen sehr unterschiedliche Helligkeiten abliefern, bleiben Verbrauch und Lärmpegel stets gleich.
Kühlung und Wartung
Die Kühlluft saugt der M900HD von hinten und von unten an. Die warme Abluft wird größtenteils vorne rechts ausgeblasen, ein wenig tritt auch an der linken Seite aus. An der rechten Seite kann man hinter dem Grill die Schlangen und Lamellen einer Heatpipe bewundern, links sieht man eine Ursache des Geräuschpegels: zwei winzige Lüfter von 35 Millimeter Seite an Seite.
Direkt hineinschauen kann man in das Innenleben des Projektors nicht, dementsprechend tritt auch kein Fremdlicht aus. Bei Tischaufstellung wirft das Objektiv in kurzem Abstand einen schillernden Halbmond aus Streulicht auf die Oberfläche.
Die Oberflächen des M900HD bleiben erstaunlich kühl. Meist liegt die Temperatur bei 30 °C, an zwei kleinen Stellen auf der Ober- und Unterseite messen wir 42 °C – hier liegt wohl die Lampe darunter. Die Ablufttemperatur vorne ist mit 47 °C nicht gerade niedrig, aber unproblematisch.
Das optische System des DLP-Projektors ist wie üblich voll gekapselt, ein Luftfilter ist nicht nötig. Die Lebensdauer der LED-Lampe gibt Dell mit bis zu 30.000 Stunden an. Ein Austausch von Filtern oder Lampe ist nicht vorgesehen, dazu findet sich weder eine Öffnung am Gerät noch ein Hinweis im Handbuch. Ersatzlampen werden von Dell auch nicht angeboten.
Anschlüsse
Für den direkten Anschluss von digitalen Bildquellen gibt es nur einen HDMI-Eingang. Bei den übrigen Verbindungen zeigt sich der M900HD auf der Höhe der Zeit: Intel Wireless Display und Wifi für die drahtlose Kommunikation per WLAN, USB 2.0 für Multimediadateien vom Datenträger, ein SD-Slot für Speicherkarten. Zusätzlich kann ein interner Speicher von 2 GB genutzt werden.
Die immer noch weitverbreiteten Buchsen aus der analogen Steinzeit wie D-Sub, Cinch und Mini-DIN wird man hier nicht mehr finden. Analog ist hier nur noch die Klinkenbuchse für den Audioausgang. Auch andere projektortypische Zusatzanschlüsse wie RS232, DC 12V-Ausgang oder auch RJ45 gibt es nicht.