Messungen vor Kalibration und Profilierung
Farbmodus: Normalfarben (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Die Graubalance (Delta-C-Average: 1,17; Delta-C-Range: 1,55) des Sharp EA272Q ist messtechnisch bereits ab Werk gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Bei der Graubalance (Delta-C-Average: 1,16; Delta-C-Range: 1,54) und den Farbwerten (Delta-E94-Average: 2,07) sind die Ergebnisse gut. Die Maximalabweichung liegt bei 5,63 Delta E94 (RGB: 255 0 0). Der Gammaverlauf beträgt im Schnitt nur 2,05 und verläuft alles andere als korrekt.
Um eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zu erzielen, sollte bei der Helligkeit ein Wert von 29 % gewählt werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus DisplayCAL heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung wurden im OSD folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | 6500 K (sRGB) „User“ |
Helligkeit: | 29 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | Keine Einstellmöglichkeit |
RGB: | 100/97,4/99 |
Schärfe: | 50 |
Reaktionszeit: | Aus |
Profilvalidierung

Der Sharp EA272Q zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance verpasst eine sehr gute Wertung denkbar knapp (Delta-C-Average: 0,57), und die Range kann mit 1,8 Delta C eine gute Wertung erzielen. Die Farbwerte sind gut bis sehr gut (Delta-E94-Average: 0,53; Delta-E94-Maximum: 1,63).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Graubalance ist gut (Delta-C-Average: 0,64). Die Range ist mit 2,1 Delta C etwas erhöht und verpasst knapp eine gute Wertung. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,49). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,21, und die Gammakurve verläuft weitgehend korrekt. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-C-Average 1,44 (RGB: 63 0 0).
Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 6 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist im OSD unter „Bildschirm“ im Unterpunkt „Antwortzeit zu verbessern“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“ und „Ein“. Als Standardwert ist „Aus“ voreingestellt.
Overdrive, 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Aus“
In der Werkseinstellung bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 17,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 17 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 25,1 ms, und der CtC-Wert wird mit 20,4 ms ermittelt.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral. Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „Ein“
Bei 60 Hz und aktiviertem Overdrive werden die Schaltzeiten merkbar verkürzt. Der Schwarz-Weiß-Wechsel reduziert sich auf 15,2 ms, während sich der schnellste Grauwechsel auf schnelle 4 ms verkürzt. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte verringert sich auf 9,6 ms, und der CtC-Wert beträgt nun sehr schnelle 3,2 ms. Überschwinger sind jetzt allerdings deutlich auszumachen.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.