Tiefste Schwarzwerte
Wie bereits erwähnt, leuchten die Bildpunkte eines OLED-Fernsehers von selbst und kommen im Gegensatz zu herkömmlichen LCD-TVs ohne Backlight aus. Umgekehrt emittieren die organischen Leuchtdioden in schwarzen Bildpartien auch kein Licht. Anders ausgedrückt: Spielt man dem 65EG9609 ein komplett schwarzes Bild zu, ist kein Unterschied zum ausgeschalteten Display sichtbar.
Folglich sind in Kinofilmen auch die Letterbox-Balken rabenschwarz; Aufhellungen oder Dirty-Screen-Effekte sucht man vergeblich. Das schaffen nicht einmal die besten Plasma-Geräte, zumal sie zur Initialzündung der Plasmazellen noch ein schwaches Restleuchten zeigen.
Im abgedunkelten Labor messen wir einen Schwarzwert von 0,00007 Candela (fünf Nachkomma-Nullen), was der Grenze unserer Messtechnik entspricht und in Relation zum hellen Weißfeld ein Kontrastverhältnis von mehr als 3.000.000:1 (drei Millionen zu eins) ergibt – de facto also ein quasi unendlich hoher Kontrast.
Zum Vergleich: Bei normalen TV-Geräten liegt er in der Regel nur zwischen 1.000:1 bis maximal 6.000:1. Spitzlichter blenden den Zuschauer sogar förmlich, doch lässt gerade das viele Filme noch realistischer wirken – der Weltraum-Thriller „Gravity“ beispielsweise macht auf dem LG 65EG9609 richtig Spaß.
4K-Wiedergabe
Der interne Mediaplayer punktet mit einer umfassenden Formatunterstützung: Weder ein Democlip noch die schwer verdauliche Dateivielfalt aktueller Ultra-HD-Kameras bringen ihn aus der Fassung.
Eine Ausnahme bildet die semiprofessionelle Sony PXW-Z100, deren Videos der Fernseher komplett ignoriert. Während LGs Color-Prime-Modell 55UF9509 seine Probleme mit den Sony-Camcordern FDR-AX1 und -AX100 oder der Panasonic Lumix DMC-GH4 hat, spielt der OLED-TV die Aufnahmen über USB widerstandslos ab.
Störend finden wir nur, dass Clips mit unter einer Minute stark ruckeln – ganz egal, womit sie aufgenommen wurden. Außerdem muss man einige JPEG-Fotos erst am Computer bearbeiten beziehungsweise konvertieren, damit sie sich öffnen lassen. Via HDMI beherrscht das Gerät natürlich auch 4K-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde.
Tonqualität
Die Beschallung übernimmt ein Boxensystem aus dem US-amerikanischen Hause Harman Kardon. Anders als bei den LCD-Flaggschiffen von LG steht den zwei nach unten gerichteten Lautsprechern jedoch kein Subwoofer zur Seite, weshalb sie im Direktvergleich etwas flach klingen – angesichts des flachen Gehäuses sind wir von der Dynamik dennoch überrascht. Weniger gefallen uns die Verzerrungen, die bei steigendem Schallpegel auftreten und sich auch nicht mithilfe der zahlreichen Regler im Audiomenü eliminieren lassen.
Bewertung
Lieferumfang: | |
Optik und Verarbeitung: | |
Anschlüsse/Konnektivität: | |
Ausstattung: | |
Stromverbrauch: | |
Bedienung/OSD: | |
Standard-TV-Funktionen: | |
Smart-TV-Funktionen: | |
Bildqualität: | |
Farbwiedergabe: | |
Bildschärfe: | |
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast: | |
Ausleuchtung: | |
Helligkeitsverteilung und Homogenität: | |
Blickwinkel: | |
Reaktionsverhalten: | |
Skalierung, Interpolation: | |
Wiedergabe TV, DVD und BD: | |
3D-Wiedergabe: | |
Tonqualität: | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Gesamtwertung: |
4.3 SEHR GUT |
Fazit
Zweifelsfrei gehört der LG 65EG9609 zu den derzeit interessantesten Fernsehern auf dem Markt – kein Wunder, kombiniert er doch als erster die OLED-Technik mit der Ultra-HD-Auflösung. Vor allem beeindrucken uns aber sein phänomenaler Schwarzwert, der satte Kontrast und die homogene Ausleuchtung. Die Farben selbst könnten ab Werk etwas kräftiger sein, wobei sich dem Panel mit ein paar Handgriffen im Bildmenü schnell mehr Brillanz entlocken lässt.
Leider kommt es aus seitlicher Perspektive zu starken Farbabweichungen. Ein weitaus größeres Manko sind aber die Randabschattungen in dunklen Szenen, die schon einen faden Beigeschmack hinterlassen. Nicht zuletzt, weil der Preis mit 7.000 Euro recht hoch angesetzt ist.
Pro und Contra
- ultrahochauflösender OLED-Bildschirm
- exzellente Schwarzwerte und Kontraste
- sehr gute Bewegungsdarstellung
- einfache Bedienung dank webOS
- Ränder werden in dunklen Szenen abgeschattet
- Farbabweichungen bei seitlicher Betrachtung
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