Bedienung
Einfach bedienbares und smartes Betriebssystem
Das Firefox-Betriebssystem besticht nicht nur durch eine übersichtliche Oberfläche und ein üppiges Smart-TV-Angebot, auf das wir weiter unten zu sprechen kommen, sondern gibt anspruchsvollen Cineasten auch ein paar Profi-Funktionen an die Hand. So steht neben dem umfangreichen manuellen Farbmanagement eine Kalibrieroption zur noch besseren Bildoptimierung mithilfe der Software „Calman Control“ und eines speziellen Mess-Sensors wie dem Spectracal C6 bereit. Leider versteckt Panasonic einige Regler und Werkzeuge in Untermenüs, was die Navigation unnötig erschwert.
Der Startbildschirm selbst erscheint dank großer runder Icons sehr aufgeräumt und verzweigt über diese auf alle wichtigen Funktionen. Die Seite kann dabei kinderleicht um persönliche Favoriten wie beispielsweise Lieblingssender oder häufig genutzte Apps erweitert werden.
Zur Auswahl stehen unter anderem Online-Videotheken a la Netflix, Amazon Instant Video und Maxdome, aber auch Nachrichten-Portale, soziale Netzwerke, Musikdienste und natürlich der Firefox-Web-Browser.
Eigene Multimedia-Dateien können über USB, SD-Karte oder Netzwerk zugespielt werden. Schade nur, dass der Mediaplayer nach wie vor keine DivX-HD-Videos akzeptiert und bei HDR-Clips etwas Luft nach oben lässt, worauf wir unter dem nächsten Punkt eingehen.
Bildqualität
Beeindruckende 4K- und HDR-Wiedergabe mit kleinem Haken
Weder klassisches SDTV- oder HD-Material noch UHD-Inhalte bereiten Panasonics Flaggschiff nennenswerte Probleme: Abgesehen von den gerade erwähnten DivX-Clips kommt der TX-65DXW904 mit allen wichtigen Videoformaten zurecht, obgleich die Wiedergabe von HEVC-Dateien in unserem Praxistest nicht immer funktionierte. Grundsätzlich werden SDR-Videos aber mit korrekter Bildfrequenz und ohne Ruckeln dargestellt, was ebenso für Sportmitschnitte mit 50 Bewegtphasen pro Sekunde gilt.
HDR-Content bereitet dem internen Mediaplayer gewisse Schwierigkeiten: Er spielt zwar 10-Bit-Dateien ab und wechselt auf den HDR-Bildmodus, reicht die Clips aber bloß in 8-Bit-Qualität an das Display. Das führt im eigentlich fließenden Grauverlauf unserer HDR-Testbilder zu groben Stufen (Banding); in praxisnahen Szenen wie etwa einer sommerlichen Landschaftsaufnahme kommt es in den hellen Wolken zu wabernden Farbsprüngen. Außerdem sind leichte Ruckler respektive Frame Drops erkennbar.
Via HDMI sieht die Sache schon anders aus: Schaltet man die ab Werk deaktivierte HDR-Funktion ein („Setup“ – „HDMI HDR Einstellung“), erscheinen HDR-Inhalte in erstklassiger 10-Bit-Quantisierung. Dabei wechselt das Gerät automatisch in den Farbmodus „Rec.2020“ und dreht den Kontrast komplett auf. Bei Bedarf korrigiert die „Rec.2020-Remaster“-Funktion die Farben nach. Die Schärferegler wurden dabei perfekt auf die HDR-Wiedergabe getrimmt: Sie wirken sehr fein und zeigen selbst bei voller Aussteuerung keine Säume. Diese endet in hellen Szenen bei 1.200 Candela; alle Farben und Mischfarben werden bis zu dieser Grenze sauber ausdifferenziert.
Auch Referenzpegel von 100 Candela im Graubild gibt er Fernseher mit annähernd korrekter Helligkeit aus. Kurz zusammengefasst: Noch nie haben wir HDR-Videos derart hell, kontrastreich und farbecht gesehen. Auch dunkle beziehungsweise nächtliche Szenen machen mit dem TX-65DXW904 richtig Spaß, stechen Spitzlichter wie etwa Sterne doch regelrecht aus dem rabenschwarzen Hintergrund heraus.