Test TV Panasonic TX-65DXW904

Einleitung

Der TX-65DXW904 aus dem Hause Panasonic gehörte zu den Stars der Consumer Electronics Show Anfang Januar. Nicht etwa wegen seiner Bildschirmdiagonale von 65 Zoll, zumal diese heute fast schon normal ist, sondern vielmehr wegen der „Ultra HD Premium“-Zertifizierung, die er als weltweit erster Fernseher erhalten hat.

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Panasonic TX-65DXW904 im Test: Japanisches TV-Flaggschiff mit erstklassiger Ausstattung und “Ultra HD Premium”-Unterstützung. (Foto: Panasonic)

Hierbei handelt es sich um einen neuen Standard der Ultra HD Alliance (UHDA), der gewisse Mindestanforderungen an Auflösung, Helligkeit sowie Farbwiedergabe stellt und somit den Weg für High Dynamic Range ebnet – dazu später mehr. Auch sonst strotzt der TX-65DXW904 vor Innovationskraft; macht er Cineasten und TV-Freunde mit seiner reichhaltigen, um nicht zu sagen bahnbrechenden Ausstattung doch gleichermaßen glücklich. Ein Schnäppchen ist Panasonics Flaggschiff aber beileibe nicht, auch wenn die unverbindliche Preisempfehlung kürzlich von 6.000 auf 5.000 Euro gesenkt wurde.

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Die UHD-Fernseher aus Panasonics DXW-904-Serie werden mit Bilddiagonalen von 58 und 65 Zoll angeboten. Mit unverbindlichen Preisempfehlungen zwischen 3.999 und 4.999 Euro sind sie aber nicht gerade günstig. (Foto: Panasonic)

Ausstattung

Eine Ausstattung, die ihresgleichen sucht

Bei so vielen Technik-Highlights fällt es uns wirklich schwer, einen Anfang zu finden. Wir beginnen deshalb einfach mit Altbewährtem. Wie den Vorgängern spendiert Panasonic nämlich auch dem aktuellen, in 58 und 65 Zoll erhältlichen Top-Modell einen Quattro-Tuner, der neben (jeweils doppelten) Empfangseinheiten für Satellit, Kabel sowie digitales Antennenfernsehen (DVB-T2) einen TV-over-IP-Client und -Server beherbergt. Dieser ermöglicht das Streamen beziehungsweise Verteilen der TV-Signale über das heimische Netzwerk; dank WLAN sogar kabellos.

Ebenfalls an Bord sind zwei CI+ Einschübe, so dass in Verbindung mit einem entsprechenden Modul samt Karte auch mehrere verschlüsselte Sender gleichzeitig wiedergegeben und aufgezeichnet werden können. Der DisplayPort zur 4K-Zuspielung via Computer fiel dem Rotstift zum Opfer, was sich angesichts der inzwischen verfügbaren HDMI-2.0-Grafikkarten jedoch verschmerzen lässt. Vier Eingänge hält der TX-65DXW904 dafür parat; allesamt HDCP-2.2-kompatibel.

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Lässt keine Wünsche offen: Das Panasonic-Flaggschiff wartet mit allen erforderlichen Anschlüssen auf. Dazu gehören auch ein SD-Kartenslot und der Twin-Tuner inklusive CI+ Doppelslot. Um die Wärmeabfuhr kümmern sich sechs Lüfter auf der Oberseite.

Im Mittelpunkt steht buchstäblich das 164 Zentimeter große, ultrahochauflösende „Professional Cinema Display“. Dieses wurde Panasonic zufolge von Filmemachern und Hollywood-Koloristen auf eine außergewöhnliche Farbreinheit, Leuchtkraft und Kontrastdarstellung hin optimiert. Eine entscheidende Rolle spielt dabei natürlich die vollflächige LED-Hintergrundbeleuchtung. Sie garantiert mit ihren mehreren hundert Local-Dimming-Zonen in Bienenwaben-Form eine erstklassige Helligkeitsabstufung, während die spezielle Phosphor-Beschichtung für eine fast vollständige Abdeckung des DCI-Farbraums sorgt. Natürlich darf die von den früheren Reference-Modellen bekannte Kalibrieroption nicht fehlen. Im Gegensatz zu seinen Brüdern bietet der TX-65DXW904 aber riesige Leuchtreserven von über 1.000 Candela pro Quadratmeter.

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Blick fürs Detail: Panasonic hat den TX-65DXW904 von oben bis unten durchgestylt, ohne über die Stränge zu schlagen. Die glanzgedrehten Alu-Füße wirken sehr edel. (Foto: Panasonic)

Um die Signalverarbeitung kümmert sich der „4K Studio Master HCX+“-Prozessor mit einer weiterentwickelten Version der 3D-Lookup-Table. Darüber hinaus wurde die Bildwiederholfrequenz beziehungsweise „Backlight Motion Rate“ gegenüber den günstigeren Geschwistern mit 3.000 statt 1.600 Hertz nahezu verdoppelt.

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Der geriffelte Alu-Rahmen sieht nicht nur sehr hochwertig aus, er fühlt sich auch so an. Um den Bildschirm selbst verläuft noch ein schmaler schwarzer Rand. (Foto: Panasonic)

Apropos 3D: Wer in die dritte Bilddimension eintauchen möchte, muss die dafür erforderlichen aktiven Shutter-Brillen separat ordern. Der 65-Zöller ist auch im ausgeschalteten Zustand hübsch anzusehen, kommt er doch in einem edel anmutenden Gehäuse mit schlankem Metallrahmen und elegantem Standfuß daher.

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Eine 3D-Shutter-Brille wie z.B. die Panasonic TY-ER3D6ME ist nicht im Lieferumfang enthalten (Foto: Panasonic)

Das steckt hinter Ultra HD Premium

Mit Einführung der Ultra-HD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten haben die Fernseher zumindest in puncto Schärfe einen riesigen Fortschritt gemacht. Die TV-Normen blieben aber lange Zeit unverändert, reichte es doch aus, wenn helle und dunkle Bildinhalte zwischen 1 und 100 Candela pro Quadratmeter abgebildet werden konnten. Die neuen Ultra-HD-Spezifikationen bringen nun allerdings den großen Umschwung; initiiert von der UHD Alliance (UHDA). Sie hat im Vorfeld der CES 2016 die Mindestanforderungen für moderne TV-Geräte bekanntgegeben und das „Ultra HD Premium“-Logo vorgestellt, mit dem sich der Panasonic TX-65DXW904 als erster schmücken durfte. Inzwischen bieten auch Konkurrenten entsprechende Modelle an.

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Die DXW-904-Modelle aus dem Hause Panasonic waren die ersten „Ultra HD Premium“-kompatiblen Fernseher. Der neue Standard schreibt für LCD-TVs unter anderem eine Mindesthelligkeit von 1.000 Candela vor.

Die UHD-Premium-Norm beinhaltet Technologien wie erweiterte Farbräume (Wide Color Gamut DCI und Rec.2020), eine Quantisierung von mindestens 10 Bit und natürlich HDR (High Dynamic Range). Ferner gehört die sogenannte elektrooptische Transferfunktion (HDR-EOTF) dazu, welche die alte Gammakurve ersetzt und vor allem dunkle Graustufen weitaus feiner differenziert. Die zur Quelle passenden HDR-Konfigurationen werden dem TV-Gerät über Metadaten signalisiert (HDMI 2.0a).

Um sämtliche Abstufungen zwischen Schwarz und Weiß erkennen zu können, fordert die UHDA außerdem eine Leuchtdichte ab 1.000 Candela bei einem Schwarzwert von unter 0,05 Candela. Alternativ genügt auch eine Mindesthelligkeit von 540 Candela, wobei das Schwarz mit 0,0005 Candela dann praktisch kein Restlicht mehr zeigen darf. Das kommt insbesondere den heutigen OLED-TVs entgegen, die zwar Schwarz und die untersten Graustufen ohne Artefakte einer Local-Dimming-Schaltung extrem satt darstellen, in der Regel aber nur halb so hell leuchten wie ihre LCD-Kollegen.

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Farben der Zukunft: Der Farbskala-Modus „Rec.2020“ ist nochmals intensiver als der Modus „DCI“; vor allem Rot und Grün werden deutlich erweitert.

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