Test TV Philips 55PUS7600/12

Einleitung

Es muss nicht immer ein sündhaft teurer High-End-Fernseher sein. Wirklich billig ist zwar auch der Philips 55PUS7600 nicht, dafür bietet er im Vergleich zur Konkurrenz eine sehr umfangreiche Ausstattung sowie ein dreiseitiges Ambilight. Unter dem Strich erscheint der Preis von 1.900 Euro (UVP) doch recht fair.

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Philips 55PUS7600 im Test: Schicker Mittelklasse-UHD-TV mit überzeugender Ausstattung (Foto: Philips)

Die EISA-Jury zumindest zeigte sich beeindruckt und ehrte das Mittelklasse-Modell noch vor dem offiziellen Marktstart mit dem Award „European Best Buy TV 2015-2016“. Ob der Android-UHD-Fernseher der Holländer wirklich ein guter Kauf ist und ob er sich außerdem eine Auszeichnung von verdient, lesen Sie hier. Neben 55 Zoll stehen übrigens auch 48 und 65 Zoll als Bilddiagonalen zur Auswahl.

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Schlanke Linie: Der Philips 55PUS7600 sieht nicht zuletzt dank seiner filigranen Metallfüße sehr elegant und modern aus. Auch an der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. (Foto: Philips)

Ausstattung

Reife Leistung

Eines muss man Philips-Fernsehern lassen: Sie setzen sich gekonnt in Szene – vor allem die Ambilight Modelle. So stellen den 55PUS7600 insgesamt 42 LEDs auf der Rückseite quasi in sein eigenes Rampenlicht, worauf wir später näher eingehen. Aus designtechnischer Sicht punktet er mit einer geraden Linienführung, einem schmalen Rahmen sowie den weit außen angebrachten, filigranen Standfüßen. Dafür muss die Stellfläche allerdings mindestens 130 Zentimeter breit sein.

Um die Beleuchtung des 139 Zentimeter großen Bildschirms kümmert sich ein klassisches Edge-LED-Backlight, wobei die „Perfect Motion Rate“-Schaltung durch schnelles Pulsieren eine Bildwiederholfrequenz von 1.400 Hertz verspricht. Anders als viele Mitbewerber beherrscht der 55PUS7600 noch die 3D-Wiedergabe; zum Lieferumfang gehören sogar zwei aktive Shutter-Brillen.

Leider hat Philips an anderer Stelle den Rotstift angesetzt. Gegenüber den Vorgängern wie dem 55PUS7909 wurden die Einstellmöglichkeiten insbesondere im Hinblick auf die Farbanpassungen eingeschränkt – lediglich ein Weißabgleich steht zur Verfügung.

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Philips spendiert dem 55PUS7600 alle wichtigen Anschlüsse und einen Twin-Tuner inklusive zweier CI+ Einschübe. Der HDCP-2.2-Kopierschutz wird laut technischer Daten aber nur an HDMI-Eingang 1 unterstützt. Unten im Bild zu sehen ist auch der zusätzliche Tieftöner.

An der Anschlussvielfalt hat sich erfreulicherweise nichts geändert. Auf der Rückseite finden sich unter anderem vier 4K-taugliche HDMI-Eingänge, wobei nur Nummer eins den HDCP-2.2-Kopierschutz beherrscht, die üblichen analogen AV-Schnittstellen und ein Twin-Tuner mit doppeltem CI+ Slot. Ein baldiges Firmware-Update soll das Gerät außerdem fit für das digitale Antennenfernsehen via DVB-T2 sowie für den UHD-TV-Empfang via Satellit machen.

Ins rechte Licht gerückt mit Ambilight

Filme kommen am besten in dunkler Umgebung zur Geltung – wären da nur nicht die häufigen Müdigkeitserscheinungen, die bei gedimmtem oder ausgeschaltetem Licht auftreten. Das Ambilight wirkt diesen auf besonders stylishe Art entgegen: LEDs auf der Rückseite – beim 55PUS7600 befinden sich die Dioden links, rechts und oben – illuminieren die Wand hinter dem Gerät mit farbigem, blendfreiem Licht; wahlweise statisch oder eben rhythmisch zum Bildinhalt. Das sieht nicht nur toll aus, sondern entspannt auch die Augen.

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Ambilight in Aktion: Beim 55PUS7600 besteht das Ambilight aus 42 Leuchtdioden, die sich über drei Seiten erstrecken und so für ein beeindruckendes Lichtspiel auf der Wand hinter dem Fernseher sorgen. (Foto: Philips)

Mit der kostenlosen Ambilight-App für Android- und Apple-Smartphones respektive -Tablets kann man das Lichtspiel sogar dirigieren. Vor allem Fußball-Freunde dürften daran Gefallen finden, die LEDs in den Farben ihrer Lieblingsmannschaft leuchten zu lassen und nach dem Sieg auf Fingertipp ein regelrechtes Farbfeuerwerk zu zünden.

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Damit das Ambilight bestmöglich zur Geltung kommt, lässt sich in den Geräteeinstellungen des Philips 55PUS7600 die Wandfarbe festlegen.

Mithilfe des „Philips Hue“-Systems lässt sich sogar die Raumbeleuchtung einbeziehen. Die Kommunikation erfolgt über eine Art Router namens „Hue Bridge“, welche die entsprechenden, speziellen Lampen via Netzwerk ansteuert. Dank GU10- oder E27-Fassung sind die Hue-Strahler wie herkömmliche Leuchtmittel einsetzbar, erstrahlen aber je nach Modell nicht nur in Weiß, sondern geben nahezu jede beliebige Farbe wieder. In Verbindun mit dem Fernseher beziehungsweise dessen Ambilight fluten sie auf Wünsch also den gesamten Raum mit stimmungsvollem Licht.

Leider ist der Spaß nicht gerade günstig: Für das Starterkit, bestehend aus Bridge und drei Lampen, ruft Philips einen Preis von fast 200 Euro auf, jede weitere farbige Lampe kostet knapp 60 Euro. Für eine komplette Raumbeleuchtung kommt also schnell ein vierstelliger Betrag zusammen.

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Philips bietet die netzwerkfähigen Hue-Lampen in verschiedenen Ausführungen an. Neben der klassischen Form mit E27- oder GU10-Fassung gibt es auch Leuchtbänder sowie komplette Tischleuchten. (Foto: Philips)
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Hat man zu Hause Philips’ Hue-System im Einsatz, lassen sich die Lampen über das Ambilight-Menü aufspüren und mit dem TV-Gerät synchronisieren.

Bedienung

Einfache Bedienung, viele Apps

Schon seit geraumer Zeit setzt Philips auf Android als Betriebssystem (Version 5.1). Damit gehört der verschachtelte Menüaufbau der Vorgänger wohl endgültig der Vergangenheit an. Die Bedienung gelingt nicht zuletzt dank des Quad-Core-Prozessors angenehm flott, wenn auch manche Befehle erst nach einer mehr oder weniger kurzen Reaktionszeit ausgeführt werden.

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Der interne Mediaplayer des Philips 55PUS7600 spielt über USB und Netzwerk alle wichtigen 4K-Videoformate ab. Auch der H.264-Nachfoler „HEVC“ bereitet ihm keine Probleme.

Die Benutzeroberfläche selbst präsentiert sich sehr aufgeräumt, so dass sich auch Einsteiger schnell zurechtfinden. TV-Aufnahmen sind bis zu eine Woche im Voraus programmierbar, was aber leider nicht immer zuverlässig gelingt – häufig quittiert eine Fehlermeldung den Versuch.

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Die TV-Aufnahmeplanung gelang zum Testzeitpunkt nicht immer reibungslos – das Android-Betriebssystem in Version 5.1 hat also durchaus noch etwas Verbesserungspotenzial.

Das Smart-TV-Angebot gehört zu den derzeit besten und umfangreichsten auf dem Markt: Googles Play Store gestattet Zugriff auf unzählige Internet-Dienste, zusätzlich spendiert Philips dem 55PUS7600 die hauseigene App-Galerie, die unter anderem ein paar Exoten beziehungsweise unbekannte Anwendungen mitbringt.

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Reichhaltig: Obwohl der Google Play Store bereits unzählige Internet-Dienste zum Download bereitstellt, spendiert Philips dem 55PUS7600 zusätzlich die hauseigene App-Galerie.

Der interne Mediaplayer kommt mit allen wichtigen Dateiformaten inklusive des HEVC-Standards zurecht. Lob verdient auch die Fernbedienung. Zum einen gestattet ihr Touchpad eine intuitive Navigation über die Benutzeroberfläche, zum anderen beschleunigt und vereinfacht die rückseitige QWERTY-Tastatur Texteingaben erheblich; einzig der Gyrosensor zur Bewegungssteuerung fehlt.

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Texteingaben leicht gemacht: Die Fernbedienung des Philips 55PUS7600 präsentiert sich sehr aufgeräumt und bietet auf der Rückseite eine praktische QWERTY-Tastatur. Alle Tasten sind bequem mit dem Daumen erreichbar.
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Die Sprachsteuerung des Philips 55PUS7600 zeigt noch ein paar Schwächen. Wird ein Befehl nicht verstanden, wird in YouTube nach einem ähnlich klingenden Videoclip gesucht. Hier lautete das Kommando übrigens „Öffne Maxdome“.

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